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Astrobot: Die Plattformer-Wundertüte gegen Zynismus

Astrobot: Die Plattformer-Wundertüte gegen Zynismus

Seht ihn an, diesen niedlichen, kleinen Roboter! Wie seine schmalen Füßchen über den Boden tippeln, wie er mit seiner hellen Stimme vor Glück quiekt! Aber lasst euch nicht von seinen herzerwärmenden LCD-Augen täuschen: Astro ist ein Killer! Schlechte Laune? Der kleine Roboter schaltet sie mit einem Fingerschnips aus. Komplizierte Spielmechaniken, die Spaß im Wege stehen? Sie werden hier eiskalt eliminiert. Astros neues Spiel hat das Potenzial, die Geschäftsführung von Nintendo in eine Krisensitzung zu treiben. Es ist eine Spitzenleistung im Bereich der zugänglichen 3D-Plattformer, und selbst ein gewisser Klempner mit markantem Schnurrbart kann sich hier etwas abschauen. Die stärkste Waffe von Astro ist jedoch sein Charme: Dieses Spiel ist so kompromisslos unbeschwert, fröhlich und leichtfüßig, dass es selbst die härtesten Zyniker entwaffnet. Ein Antidepressivum in Videospielform. Purer Eskapismus ohne Drama und Ballast.

Besonders auf so einem großen Haufen haben die Bots ein bisschen was von den Pikmin, findet ihr nicht?

Sagt Hallo zu Astro

Vielleicht fragen sich jetzt einige von euch: Wer oder was ist dieser Astro? Nun, wenn ihr eine Playstation 5 habt, könnt ihr quasi sofort Bekanntschaft mit dem kleinen Roboter machen: Im Playstation Store findet ihr den kostenlosen PS5-Launchtitel Astro’s Playroom, eine liebevolle Hommage an die Playstation-Geschichte, die zudem die technischen Fähigkeiten der Konsole vorführt. Ihr werdet überrascht über die Spielzeit dieses Vorgängers sein: Das Spiel fühlt sich fast wie ein Vollpreistitel an und beschäftigt euch mehrere Stunden. Außerdem ist es ein guter Indikator dafür, ob euch das neue Astro Bot-Spiel gefallen wird. Das schon gilt für den Charakter des kleinen Bots selbst: Sony war schon lange auf der Suche nach einem Maskottchen, das Playstation so repräsentiert, wie Mario Nintendo oder Sonic Sega. Mit Astro Bot scheint die Suche endlich ein Ende zu haben. Der knuffige Roboter debütierte 2013 in The Playroom auf der Playstation 4 und eroberte mit seiner fröhlichen Art und der Fähigkeit, die vierte Wand zu durchbrechen, schnell die Herzen der Spielerinnen und Spieler.

Wenn ihr Bots in den Leveln findet und einsammelt, könnt ihr sie euch in eurem Controller genauer anschauen.

Astro Bot: Rescue Mission für Playstation VR machte ihn endgültig zum Star. Das Spiel zeigte nicht nur, wie unwiderstehlich der kleine Roboter ist, sondern auch das Talent von Team Asobi für herausragende Plattformer. Das nun vorliegende neue Spiel könnte man als eine Kreuzung aus Rescue Mission und Astro’s Playroom beschreiben: Wie in letzterem ist es eure Hauptaufgabe, andere Bots zu finden, ähnlich wie in einem Collectathon. In den meisten Fällen sind die Level aber relativ linear und fühlen sich an wie (sehr breite) Tunnel. Nicht so eng wie bei Crash Bandicoot, aber auch nicht so offen wie ein Level in Super Mario Odyssey. Irgendwo dazwischen. Hier wird der Einfluss der VR-Wurzeln deutlich, denn auch dort waren die Level, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, relativ linear gestaltet. Ein valider Kritikpunkt ist sicher, dass nicht alle Ideen in dem neuen Astro Bot, naja, neu sind. Wer die älteren Spiele alle gespielt hat, wird hier öfter ein Déjà-vu erleben, da es sich um eine (sehr stark) erweiterte Neuinterpretation vergangener Elemente handelt. Allerdings kann man das gleiche Argument auch für Super Mario anführen.

Die Construction Site-Welt ist ein Beispiel für ein Element, dass man bereits aus Rescue Mission kennt.

Wenn Sony sich selbst ein bisschen geil findet

Der Blick in Astro’s Playroom lohnt sich aber auch aus einem anderen Grund vor dem Kauf: Ihr könnt prüfen, ob ihr mit der starken Betonung der Playstation-Marke zurechtkommt. Astro Bot ist voller Anspielungen auf die Playstation-Geschichte, beginnend von bekannten Charakteren wie Nathan Drake oder Kratos, über dem Auftauchen von Sony-Hardware, bis hin zur Implementierung der bekannten Button-Symbole von Designer Teiyu Goto. Ich finde es sehr gelungen, wenn Astro plötzlich auf einer Memory Card surft oder bei Inaktivität seine PSP rausholt, um Langeweile zu vertreiben. Aber der gewisse Werbecharakter ist natürlich nicht wegzudiskutieren, auch wenn ich das eher als liebevolle Hommage interpretiere. Wütende YouTuber haben da bestimmt schon Ideen für Clickbait-Headlines.

Schaut genau hin: Hier hat Astro die Zeitlupen-Fähigkeit, und wenn er sie aktiviert, trägt er eine PSVR-Brille.

Wenn ihr euch aber darauf einlassen könnt, ist es ein Fest: Zu Beginn des Spiels feiern die Bots in ihrem Playstation 5-Mutterschiff (das tatsächlich so aussieht wie die Konsole) eine fette Party. Doch dann kommt ein außerirdisches Tentakel-Wesen vorbei und klaut die wichtigsten Komponenten aus dem Schiff: Kühlsystem, CPU, Grafikkarte, SSDs – das müsst ihr euch alles wiederholen! Leider stürzt euer Schiff ab und die Roboter sind in der ganzen Galaxie verteilt. Was folgt, ist eine Reise durch eine Vielzahl von Themenwelten. Manche davon sind konkret an bekannten Spielen orientiert, wie Ape Escape oder Uncharted. Andere greifen Szenarien aus Rescue Mission auf, wie die Stage, die auf einer großen Baustelle voller unfertiger Wolkenkratzer stattfindet. Nicht alle, aber viele Bots sind bekannten Figuren aus Playstation-Spielen nachempfunden, wobei statt eines Namens nur eine Umschreibung ihres Charakters genannt wird. Das fand ich reizvoll, denn auf diese Weise musste ich erst überlegen, wenn ich nicht gleich auf das passende Spiel gekommen bin. Ein Bot im Militäroutfit, der sich unter einer Kiste versteckt? Darauf kommt ihr bestimmt! Aber dann ist da dieser andere, der aussieht wie ein Vampir mit komischem Hut? Erst im Gespräch mit Freunden bin ich darauf gekommen, aber dieses Rätselraten macht es gerade erst witzig.

Na, dieser Bot hier bedarf wohl keiner Vorstellung.

Wiedersehen aus 25 Jahren Playstation-Geschichte

Wie sehr ihr euch über ein Wiedersehen mit Elementen aus der Playstation-Historie freut, hängt sicher davon ab, welche Verbindung ihr mit den jeweiligen Spielereihen habt. So oder so übernehmen die Level dann manchmal Spielmechaniken aus ihren Vorbildern. Ich war zum Beispiel begeistert, als ein Level im Stil von Loco Roco auftauchte – und sich auch exakt so spielte! Astro wird dann zu einer nur indirekt steuerbaren Kugel, und man kann enge Passagen nur meistern, wenn man sich in viele kleine Kügelchen aufteilt. Mit dem Gyrosensor des Gamepads verändert man die Ausrichtung des Levels, während auf dem Soundtrack die Charaktere tatsächlich mitsingen. Der Remix bekannter Elemente aus den jeweiligen Spielen, sei es in ihrer Spielmechanik oder auf der audiovisuellen Ebene, ist stets durch den Astro Bot-Touch charmant. Schließlich besteht alles in diesem Universum aus Robotern und Elektronik.

Früher hat mir Loco Roco auf der PSP bei langen Zugfahrten geholfen. Als dieser Level auftauchte, konnte ich es nicht fassen!

Entsprechend haben viele Soundtrack-Versionen bekannter Melodien einen elektronischen Touch mit Synthesizer-Einflüssen und clubtauglichen Samples. Oder alle Figuren sind als Roboterversionen interpretiert. Astro interagiert generell viel mit Kabeln, Schaltern oder Schaltkreisen. Für die Musik ist wieder Komponist Kenneth Young verantwortlich, der sich hier selbst übertroffen hat. Mit treibenden Beats führt er ungewöhnliche Instrumentenkombinationen zusammen und sprengt Genregrenzen. Mal trifft Country auf Elektro und Klassik, dann wird das Uncharted-Thema gesampled und gescratcht. Oder man steht plötzlich vor einem Baum, der mit bassiger Stimme einen Rap hinlegt. Der verspielte Charme des gesamten Astro Bot-Universums wird sehr durch die großartige Musik unterstrichen.

Die Steuerung für das Tauchen und Schwimmen hat sich gegenüber Astro’s Playroom deutlich verbessert.

Fokussiert und zugänglich

Im Vergleich zu anderen Spielen des Genres hat Astro ein relativ begrenztes Bewegungsrepertoire. Laufen, schleichen, springen, schwimmen und tauchen – das war es schon fast. Statt eines Doppelsprungs lässt Astro beim doppelten Antippen der Sprungtaste zwei Düsenantriebe starten, die ihn kurz schweben lassen. Damit überwindet man nicht nur größere Abgründe, sondern die Strahlen können auch Gegner verwunden. Astro kann Gegner auch schlagen, wobei ein kräftiger Punch auch gleichzeitig als Aktivierung verwendet werden kann. Freundliche Kreaturen zu schlagen, löst eine Aktion bei ihnen aus. Schalter können auf die gleiche Weise betätigt werden. Haltet ihr die Schlagen-Taste gedrückt, macht Astro einen Wirbelangriff, mit dem sich auch besondere Geräte durch Rotation betätigen lassen.

Nicht alle, aber viele Gegner kann man mit dem Düsenantrieb ausschalten.

In vielen Leveln erlernt Astro zusätzlich eine neue Fähigkeit, die dann eine zentrale Rolle spielt. Zum Beispiel gibt es ein Jetpack für besonders hohe Sprünge oder überdimensionale Boxhandschuhe, die Astro auch zum Greifen von schweren Gegenständen benutzen kann. Auch sehr praktisch ist die Uhr, mit der man die Zeit für einen Augenblick stark verlangsamen kann. So kommt Astro zum Beispiel an einer Kreuzung mit etlichen rasenden Autos vorbei, oder man besiegt damit Feinde, die bei normaler Zeit viel zu schnell feuern.

Die Grafik ist farbenfroh, voller Details und effektreich. Trotzdem hält sie bei 4K immer 60fps.

Nach jedem Level verliert Astro die Fähigkeit wieder, und generell erlernt man auch nie mehr als eine pro Level. Das klingt nach wenig, oder? Doch tatsächlich ist hier weniger mehr: Statt die Steuerung zu überfrachten, setzt das Entwicklerteam auf Zugänglichkeit. Astro hat ein einfach zu begreifendes Momentum, das schnell ins Blut übergeht. Man muss also nicht erst alle Eigenheiten der Physik lernen, sondern begreift innerhalb von Sekunden, wie Astro auf Eingaben reagieren wird.

Ständig geschehen in den Leveln überraschende Dinge. Hier lässt ein großer, freundlicher Bot einen Turm für uns aus dem Meer emporsteigen.

Die Herausforderungen entstehen stattdessen durch sehr cleveres, durchdachtes Leveldesign. In einem Level erhält Astro zum Beispiel die Fähigkeit, sich zu schrumpfen. In normaler Größe kann er eine Wand nicht erklimmen, doch als kleine Version kann er die feinen Einkerbungen darin nutzen, um voranzukommen. Ein anderes Mal kann er einen Bot befreien, indem er als winzige Version in seinen Käfig geht und ihn sprengt, indem er sich darin wieder wachsen lässt. Und so geht es weiter: Einmal wird Astro zu einem Schwamm und kann Wasser aufsaugen, um sehr groß zu werden. Das kühle Nass lässt sich aber auch nutzen, um in Flammen stehende Gegner effektiv zu bekämpfen. An anderer Stelle lässt sich ein großer Baum nur erklimmen, indem Astro sich wie ein Ballon aufbläst und durch die Luft schwebt.

Mit der Schwamm-Fähigkeit kann man durch Wasser wachsen und anschließend wie ein Kaiju den Level verwüsten.

Eine Wundertüte an Ideen

Und so geht es weiter: Ihr bekommt einmal die Axt von Kratos und benutzt diese, um Gegner einzufrieren oder Schalter aus der Ferne zu betätigen. Oder ihr erhaltet die Pistole von Nathan Drake, um zahlreiche Feinde abzuschießen. Es gibt eine Delphin-Fähigkeit, um schneller tauchen zu können. Oder einen Fächer, um Affen zu fangen. Oder Astro erhält die Fähigkeit, sich in eine unkaputtbare Metallkugel zu verwandeln. Oder … ihr versteht, was ich meine. Und dann gibt es noch kontextsensitive Situationen: Ihr betätigt Wasserwerfer, bedient Spielautomaten, benutzt Ballons als Trampoline und macht mit einer Glühbirne unsichtbare Plattformen sichtbar. Eine technisch beeindruckende Meisterleistung sind die interaktiven Flüssigkeiten: Diese könnt ihr mit beweglichen Plattformen umleiten, um zum Beispiel ölige Gegner wegzuschwemmen. Auch die bereits erwähnten Flammengegner könnt ihr besiegen, indem ihr sie einfach mit einer kleinen Welle überrollt.

Viele Elemente in der Spielwelt reagieren auf euch. Es macht viel Spaß mit dem Level zu interagieren.

Abwechlsungs- und einfallsreich sind auch die zahlreichen Boss- und Zwischengegner. Am Ende jeder Galaxie wartet ein besonders großer Kampf, der jedes Mal eine neue Taktik erfordert. Bei einem riesigen Tintenfisch nutzt man zum Beispiel seine Tentakeln als Katapult, um sich in sein Gesicht zu schleudern. Auch der Robo-King-Kong kommt wieder – ein alter Bekannter aus Rescue Mission – dem man die Zähne ausschlagen muss. Doch auch in regulären Leveln kann man an Bossen geraten, die oft völlig überraschend auftauchen. Baff war ich, als sich am Strand auf einmal ein Riesenpirat vor mir aufbaute und ich ihn erklimmen musste wie in Shadow of the Colossus.

Und da stieg er plötzlich vor mir empor: ein riesiger Robo-Pirat!

Astro Bot ist reich an solchen spielerischen Details. Das Spiel umfasst insgesamt über 80 Level (mit 300 Bots, die ihr finden könnt), und in einem Großteil davon werdet ihr eine spezifische Kernidee finden, die sich durch den gesamten Abschnitt zieht. Während der Schwierigkeitsgrad insgesamt eher moderat ist, gibt es einige besondere Challenge-Level, die für erfahrene Spielerinnen und Spieler gedacht sind. Diese müsst ihr aber erst einmal finden, denn sie sind teilweise gut versteckt.

Jeder Level beginnt mit einer Anflugsequenz. Sehr oft könnt ihr hier schon am Rand etwas einsammeln (oder zerstören).

Aber das ist noch nicht alles: Jeder Level beginnt mit einer Anflugsequenz im Raumschiff, das die Form des DualSense-Controllers hat, und in der bereits Hindernisse und Items warten. Auch hier benutzt ihr den Gyro-Sensor, um nach links oder rechts zu steuern. Auch während der Level gibt es Aufgaben, die mehr als nur Knopfdruck erfordern: Astro lehnt sich zum Beispiel an Katapulten zurück, indem der Spieler die Analogsticks nach unten zieht. Zielen erfolgt oft über Bewegungssteuerung, etwa bei einer Kanone, die Wurfsterne abfeuert. Das funktioniert selbst in den ungünstigsten Sitzpositionen auf der Couch gut und erinnert daran, was der DualSense eigentlich alles kann. Besonders beeindruckend ist das haptische Feedback: Jede Aktion und jeder Untergrund erzeugen ein einzigartiges Gefühl in den Händen. Stein, Schlamm, Gras – alles fühlt sich anders an. Diese detaillierte Haptik verstärkt den Eindruck, dass Astro mit jedem Element der Welt interagiert.

Die Physikinteraktionen sind lustig: Hier müssen wir das Tuch zerreißen, indem wir viel Gewicht mit einer Menge Bots erzeugen.

Tolle Interaktion und Kommunikation

Interaktion ist das richtige Stichwort: Das Spiel kommt fast ohne Bildschirm-Anzeige aus und hat nur sehr wenige Tutorials. Diese sind selten nötig, denn Astro Bot zeichnet sich durch vorbildliche Kommunikation mit den Spielenden aus. Jede Aktion erzeugt eine spürbare Reaktion, was das Erlebnis mitreißend macht. Neben der überzeugenden Haptik beeindrucken die zahlreichen Physikobjekte. In einem Level, der einem antiken Tempel nachempfunden ist, landete ich zum Beispiel in einer Schatzkammer, in der es Hunderte von Diamanten regnete. Das ist nur eines von vielen Beispielen: Zersplitterndes Glas, Partikel von Pflanzen oder Magneten, mit denen man Metall sammeln kann – all das ist einfach großartig umgesetzt! Die nonverbale Kommunikation des Spiels ist vorbildlich. Farben, Animationen und Partikeleffekte geben klare Hinweise, ohne die Spielenden zu bevormunden. So wird deutlich, wo es langgeht, welche Objekte für Rätsel gedacht sind und wie man Gegner besiegt. Diese Fülle an Ideen und die intuitive Gestaltung machen Astro Bot zu einem herausragenden Plattformer.

Bei der Erkundung der Level gibt es nie Zweifel, womit man interagieren kann und wo es weitergeht.

Chao Garden lässt grüßen!

Zu Beginn habe ich erwähnt, dass Zyniker gegen Astro Bot keine Chance haben. Wahrscheinlich reicht es schon, ihnen die Hub-Welt zu zeigen, in der das Playstation 5-Raumschiff notlanden musste. Dort sammeln sich alle Bots, die man im Laufe des Spiels gefunden hat. Im Prinzip handelt es sich hier um eine stark weitergedachte Version des Chao Garden aus Sonic Adventure oder der Oberwelt von Balan Wonderworld: Die Bots gehen hier ihrem Treiben nach, und der Spieler kann mit ihnen interagieren. Mit Puzzleteilen, die sich in den Leveln finden lassen, kann man zusätzliche Gebäude freischalten, die zu weiteren kosmetischen Gegenständen und Sammelitems führen. Ein Beispiel dafür ist der Gatcha-Automat, bei dem man für die Bots passende Gadgets gewinnen kann. Die Währung sind hier Münzen, die man in den Leveln gesammelt hat. Ellie aus The Last of Us kann man so zum Beispiel eine Gitarre geben, die sie dann fortan in der Absturzstelle benutzt.

Es sieht total drollig aus, wenn sich die Bots sammeln, um ein Hindernis zu überwinden. Möglich ist das aber nur an der Absturzstelle.

Je mehr Bots man sammelt, desto mehr Bereiche kann man in dieser Hub-Welt freischalten. Das ist nicht nur nötig, um an neue Satelliten zu kommen, die man zur Freischaltung neuer Galaxien benötigt, sondern auch, um weitere Bots zu finden. Besonders charmant: Hindernisse werden hier ähnlich wie bei Pikmin überwunden. Astro trommelt dazu seine Roboter-Kumpel zusammen, und diese bilden dann zum Beispiel eine Brücke oder eine sehr hohe Räuberleiter. So süß!

Wenn ihr 3D-Plattformer mögt, habt ihr gerade eine gute Zeit: Penny’s Big Breakaway, Demon Turf oder Hell Pie sind tolle Beispiele der letzten Zeit, die bei Genrefans für leuchtende Augen gesorgt haben. Mit Astro Bot gesellt sich nun ein weiteres Spiel hinzu, das ich ohne Einschränkung empfehlen kann. Ich habe das Spiel von Anfang bis Ende genossen! Sein Charme, seine Leichtfüßigkeit und die Fülle an kreativen Ideen sind einfach beeindruckend. Es ist sehr zugänglich und setzt statt auf komplexe Spielmechaniken auf ausgefallenes Leveldesign. Das Spiel versprüht so viel positive Energie, dass es selbst Skeptiker überzeugen kann. In einer Zeit, in der auch Diskussionen um Videospiele oft negativ geprägt sind, ist Astro Bot ein erfrischender Lichtblick im Sony-Portfolio. Während viele PlayStation-Exklusivtitel ernste Themen behandeln und intensive Spielerlebnisse bieten, ist Astro Bot eine willkommene Abwechslung. Es kommt ohne realistische Gewalt oder düstere Stimmung aus und setzt stattdessen auf puren Spaß und positive Energie. Astro Bot ist ein wahrer Kämpfer – gegen Negativität und schlechte Gedanken.