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Top 10: Der beste KVM-Switch im Test – Günstig ist besser als teuer

Top 10: Der beste KVM-Switch im Test – Günstig ist besser als teuer

Was wäre, wenn man die Vorteile eines USB-C-Hubs, eines Ladegeräts und eines HDMI-Switches in ein Gehäuse packt und es KVM-Switch nennt? Ziemlich praktisch wäre das, denn es erspart viel Ärger und Nerven. Gerade wenn man immer wieder zwischen mehreren Rechnern wechselt, etwa um nach der Arbeit am Laptop auf einem Gaming-PC zu zocken, sind die kleinen Wechsler richtig nützlich – ob im Büro oder am heimischen Schreibtisch. Für diese Bestenliste haben wir verschiedene KVM-Switches mit Displayport (DP) und HDMI getestet und zeigen die zehn besten Modelle. Wer zudem wissen will, was genau KVM-Switches eigentlich sind, ist hier richtig.

Hinter dem sperrigen Namen KVM-Switch verbirgt sich etwas denkbar Einfaches. Ein USB-C-Hub, an welchen man mehrere Computer gleichzeitig anschließen kann. Mit dem integrierten Schalter kann man nun zwischen den Rechnern hin- und herschalten. So spart man sich das große Umstecken, wenn man statt des Laptops (Ratgeber) lieber einen Gaming-PC (Ratgeber) am Monitor mit Maus und Tastatur benutzen will. Die Abkürzung KVM steht dabei für Keyboard Video Mouse, also Tastatur, Video und Maus. Ein KVM-Switch ist also kurz gesagt ein Gerät, das es ermöglicht, mehrere Computer mit einer einzigen Tastatur, Maus und Monitor zu bedienen.

Dazu reicht es einfach nur den Schalter zu drücken – und schon sind alle Geräte mit dem anderen Rechner verbunden. Nur einmalig schließt man seine Peripherie an und verbindet je nach Modell den KVM mit dem beigelegten Netzteil. Laptops mit USB-C brauchen dann nur noch ein USB-C-Kabel, das Bild, Ton und USB-Geräte gleichzeitig verbinden kann. Für den ohnehin stationären Gaming-PC verwendet man hier USB-A oder ein (meist beigelegtes) USB-B-Kabel und zur Bildübertragung an den Monitor Displayport oder HDMI.

Manche Modelle können noch mehr, gerade im höherpreisigen Segment jenseits von 100 Euro. Hier bekommt man dann etwa Ethernet als Schnittstelle geboten oder der angeschlossene Laptop lädt direkt dank integrierter Unterstützung von Power Delivery (PD).

Um nun zwischen zwei Rechnern zu wechseln, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine ist über einen Druckknopf im Gehäuse des Switches, die andere über einen externen Schalter oder eine Fernbedienung. Manche Modelle liefern auch nur einen Anschluss für einen kabelgebundenen Schalter, wobei man dort dann einen Knopf seiner Wahl kaufen und anschließen kann – sofern dieser über den kompatiblen Anschluss verfügt.

In dieser Bestenliste zeigen wir zehn KVM-Switches mit HDMI oder Displayport für einen oder mehrere Monitore im Vergleich. Alle lassen sich an zwei oder mehr Rechnern anschließen. Der Wechsel zwischen den Geräten findet meist über einen im Gehäuse integrierten Schalter statt, teils aber auch per außenliegendem Druckknopf. Der Displayport/USB-KVM-Switch von Digitus hingegen setzt sogar auf eine IR-Fernbedienung.

Neben den soften Kriterien, wie Anschlüsse, Haptik und Steuerung, bewerten wir die Bildqualität nach erreichter Auflösung und Bildwiederholrate sowie die USB-Geschwindigkeit. Dafür haben wir eine Testdatei mit 5 GB, die wir von einer externen Festplatte auf unseren Gaming-PC übertragen. Das verwendete Kabel ist dabei kein Flaschenhals, denn es unterstützt alle hier verwendeten USB-Standards. Verbindungskabel für USB, HDMI, Displayport und gegebenenfalls USB-C liegen immer bei. Gleiches gilt für Netzteile, sofern hier nicht USB-C zum Einsatz kommt. Teils bieten die Geräte auch einen Audioausgang.

Testsieger ist der VPFCT VP-SW222, den wir auf Amazon gefunden haben. Preis-Leistungs-Tipp ist der Ugreen KVM-Switch. Eine aktuell besonders attraktive Alternative ist der Gigabyte M27Qein 27-Zoll-Monitor mit integriertem KVM-Switch. Kostete er früher noch über 300 Euro, bekommt man ihn aktuell im Angebot für nur noch 199 Euro.

Unser Testsieger ist ein echter Überraschungsfall. Denn als No-Name-Produkt geht das VPFCT VP-SW222 als absoluter Underdog ins Rennen. Für den günstigen Preis von 75 Euro kann der KVM-Switch zwei Rechner und zwei Monitore mit Displayport und HDMI ansteuern. Weiterhin lassen sich bis zu vier Geräte mit USB-A 3.0 nutzen.

Damit sich alle Computer mit jeweils beiden Bildschirmen verbinden können, muss man die Rechner sowohl mit HDMI und Displayport anschließen. Andernfalls funktioniert nur ein Monitor, da der Anschluss in Reihe durchgereicht wird: HDMI-Eingang verbindet den HDMI-Monitor, Displayport-Eingang hingegen nur den Displayport-Monitor. Das ist ein Phänomen, das alle Switches in diesem Vergleich haben – eine Konvertierung zwischen HDMI und DP findet nicht statt.

Ist diese Hürde überwunden, beginnt das große Staunen. Denn nicht nur ist die Bildqualität und die Auflösung ideal, auch die Bildwiederholfrequenz ist auf dem Stand der Zeit. An unserem WQHD-Monitor von Dell können wir die vollen 165 Hz nutzen, am 4K-Bildschirm dank HDMI 2.1 sogar 120 Hertz. Theoretisch sind bis zu 8K möglich, entsprechende Geräte aber rar und teuer.

Die Datenübertragung klappt schnell und zuverlässig mit bis zu 400 MB/s. Unsere 5 GB große Testdatei ist entsprechend in wenigen Sekunden von der externen Festplatte (Ratgeber) übertragen. Der Wechsel zwischen beiden Rechnern klappt zügig und problemfrei. Wer nicht am Gehäuse den Switch auslösen will, für den legt der Hersteller einen kabelgebundenen Druckknopf bei, der per Klinkenstecker angeschlossen wird. Die Verarbeitung ist überdies tadellos, das schlanke Aluminiumgehäuse in Schwarz aber auch nichts Außergewöhnliches.

Der Anker 553 KVM-Switch für 230 Euro ist ideal für alle mit Laptop und Gaming-PC. Denn hier gibt es nicht nur HDMI und Displayport, sondern auch USB-C. So schließt man den Tower-Rechner mit ersteren an, wohingegen für den Laptop ein einziges Kabel ausreicht. Für die Peripherie gibt es flotte USB-A-Buchsen (5 GBit/s), mit denen die Datenübertragung im Test in kurzer Zeit gelingt. Alternativ gibt es auch das Schwestermodell für 170 Euro, das über zweimal USB-C verfügt. Wer nur einen Monitor hat, bekommt eine günstigere und optisch ähnliche Alternative mit einem HDMI-Port für 100 Euro von Anker.

Zusätzlich kann man über einen USB-C-Eingang mit Power Delivery den Laptop mit bis zu 100 Watt versorgen. Die Bildqualität bei maximal 4K und 60 Hz weiß zu überzeugen. Der Wechsel zwischen beiden Geräten gelingt ohne große Verzögerung oder Bildfehler. Anstoßen kann man ihn über einen Druckknopf im Gehäuse oder einen fest mit dem Switch verbundenen Schaltknopf.

Die Verarbeitung des Anker 553 ist ausgesprochen hochwertig. Gerade die perlmuttartig schimmernde Oberseite ist wahnsinnig ansprechend, zieht aber auch leicht Fingerabdrücke an. Die Beschriftungen, welcher Anschluss wofür ist, sind auch dank farblicher Markierungen sehr übersichtlich und eingängig. Der Druckknopf im Gehäuse wackelt oder knarzt nicht, der Druckpunkt ist schön knackig. Insgesamt erinnert uns das Design sehr an die USB-C-Hubs von Anker, die teils jedoch aus Metall gefertigt sind. Für den Preis hätten wir das auch hier erwartet.

Leider ist der KVM-Switch mit USB-C und HDMI/Displayport kurzfristig aufgrund hoher Nachfrage vergriffen. Alternativ bietet sich das Modell mit zweimal USB-C an, das mit 170 Euro aktuell rabattiert ist.

Auf dem dritten Platz landet mit dem Ugreen KVM-Switch für 39 Euro (11-Euro-Coupon anwählen) die günstigste KVM-Variante im Vergleich. Für das Geld bekommt man zunächst ein erstaunlich hochwertiges Gehäuse, das zum Teil sogar aus Aluminium besteht.

Anschlussseitig gibt es USB-A mit dem schnelleren USB-3.0-Standard und einen USB-C-Eingang, aber keinen USB-C-Ausgang. Für die Stromversorgung des Switches sorgt ebenfalls ein USB-C-Port. Um PC und Laptop nun damit zu verbinden, kommt jeweils ein USB-B-3.0-Anschluss und ein HDMI-Port zum Einsatz. Damit ist dieser KVM nur für das Verbinden zweier Rechner an einem Monitor geeignet. Das aber klappt etwas langsamer, aber enorm zuverlässig, die Datenübertragung unserer Testdatei (5 GB) gelingt bei knapp 400 MB/s in wenigen Sekunden. Ein weiteres Extra ist der freie Mini-USB-Anschluss, der die Verbindung mit einem externen, optionalen Druckknopf ermöglicht. Insgesamt eine hervorragende Leistung zum günstigsten Preis im Vergleich. Damit ist der KVM-Switch von Ugreen unser Preis-Leistungs-Sieger.

Das Gehäuse des Digitus KVM Switch auf Platz vier ist ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Es ist dünn und bietet Platz für einen HDMI- und Displayport-Ausgang sowie jeweils einen Displayport-Eingang. Dennoch ist der Switch nur für einen Monitor verwendbar, was auch uns im Test etwas verwirrt hat. Bevorzugt genutzt wird dabei immer der Displayport-Anschluss. Bei WQHD können wir die vollen 165 Hertz unseres Monitors nutzen. Auch hier ist die Datenübertragung dank USB 3.0 bei 400 MB/s schnell erledigt, unsere 5-GB-Testdatei landet nach rund 12 Sekunden auf dem Rechner.

Das Spannende hier ist die IR-Fernbedienung, mit der sich der problemlose Wechsel zwischen den Rechnern auch kabellos und ohne Druck der Knöpfe im Gehäuse auslösen lässt. Wir finden das ganz schön praktisch. Quittiert wird ein jeder Knopfdruck von einem Piepton.

Der Delock 11485 ist der kleinste KVM-Switch im Vergleich. Lediglich 115 × 54 × 12 Millimeter misst das schicke Aluminiumgehäuse. Es bietet zwei USB-C-Ports zur Verbindung mit PCs sowie jeweils einen Anschluss für HDMI und Displayport. Generell kann man darüber immer nur einen Monitor nutzen, an Windows-Systemen aber ist der integrierte MST-Hub (Multi-Stream-Transport) nutzbar, womit auch der Betrieb von zwei Monitoren klappt.

Im Praxistest können wir damit unseren WQHD-Monitor bei 165 Hertz ausreizen, bei 4K sind 60 Hertz drin. Die Datenübertragung ist aufgrund des langsameren USB-Standards nur mit 45,7 MB/s in etwa zwei Minuten möglich. Zur Stromversorgung braucht es ein separates USB-C-Kabel, ein Betrieb ohne DC-5V-Input ist nicht möglich.

Inline hat uns einen HDMI-KVM-Switch für zwei Rechner und zwei Bildschirme bereitgestellt. Auch hier gilt: beide HDMI-Eingänge am Rechner anschließen, um beide Monitore nutzen zu können. Die Anbindung von USB-B gelingt hier per USB 3.0. Erstaunlicherweise wird unser Standard-Kabel vom Inline-Switch nicht erkannt. Mit einem anderen Kabel klappt die Übertragung, jedoch bei nur 40 MB/s in etwa 2 Minuten.

Die Displayverbindung aber ist problemfrei, die Bildqualität bei 4K 60 Hz oder WQHD bis 144 Hertz sagt uns zu. Der Wechsel zwischen den beiden Rechnern gelingt ohne Probleme, wird aber auch von einem Piepton begleitet. Insgesamt liefert der Inline-HDMI-Switch eine adäquate Leistung ab, das Aluminiumgehäuse holt optisch aber nicht vom Hocker.

Beim Preis aber geht der KVM-Switch von Inline mit 240 Euro in die Vollen, Platz eins und zwei liefern ein ähnliches Datenblatt für weniger Geld.

Das Digitus DS12862 richtet sich ebenso an alle, die zwei Monitore nutzen möchten. Auch hier gilt wieder: Jeweils beide Displayport-Anschlüsse anschließen. Stehen so viele nicht zur Verfügung, helfen Adapter (Ratgeber). Dabei ähnelt er dem Inline-Modell, die Verarbeitung und der Sitz der Knöpfe wirkt aber etwas weniger hochwertig. Anstelle von HDMI setzt er jedoch auf Displayport, was Vorteile bei der Bildwiederholrate bedeutet. So erreicht er hier bei WQHD sogar 165 Hertz. Die USB-Standards aber reichen im Praxistest nur für 1 MB/s, was entschieden zu wenig für Datenübertragung ist. Somit empfehlen wir den KVM-Switch nur, wenn man ausschließlich Peripherie anschließen möchte. Preislich liegt er bei 111 Euro.

Auf dem achten Platz landet der Inter-Tech Argus AS22HA, der wiederum auf HDMI setzt. Dazu stehen immer zwei Ports für die Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Im Praxistest sind folglich nur bis zu 144 Hertz bei WQHD drin, 4K funktioniert bei maximal 60 Hertz. Die Datenübertragung ist wie beim vorher platzierten Switch mit 1 MB/s nicht zu empfehlen. Gut gefällt uns der augenblickliche Wechsel bei Knopfdruck, der zudem ab Werk ohne Piepton stattfindet. Die Verarbeitung der Knöpfe könnte etwas hochwertiger sein, denn sie sitzen recht locker und damit etwas klapprig im Gehäuse. Preislich ist der AS-22HA eine sehr faire Angelegenheit, er kostet aktuell knapp 80 Euro.

Der Vierfach-KVM-Switch von Inline ist schon ein echtes Schlachtschiff. Wuchtige 256 × 100 × 69 Millimeter misst das Gehäuse. Darin finden gleich die Displayport-Eingänge von bis zu vier PCs oder anderen Geräten Platz. Das klingt zunächst übertrieben, die Ports sind aber schneller voll als man denken mag. Wer beispielsweise neben Tower-PC und Laptop noch einen Mini-PC als Smart-Home-Zentrale (Ratgeber) nutzt, der ist nicht mehr weit weg davon.

Der Wechsel zwischen den Rechner ist richtig flott, die Übertragungsrate der Testdatei hingegen weniger. Auch hier können wir unser Standard-Kabel nicht nutzen, die SSD wird nicht erkannt. Die USB-Geschwindigkeit liegt mit einem anderen Kabel bei 40 MB/s. Die Bildübertragung ist mit 165 Hertz bei WQHD und 60 Hertz bei 4K gut, wir nehmen keine Bildfehler oder komische Farben wahr. Auffällig war neben dem Piepen bei Knopfdruck sonst lediglich das pfeifende Netzteil im Test, das empfindliche Ohren doch arg stören könnte.

Apropos Ohren: Die ziehen wir dem ansonsten echt spannenden Switch beim Thema Preis lang. Er ist nämlich der teuerste KVM-Switch im Vergleich, kostet saftige 403 Euro. Das finden wir trotz der Vielseitigkeit entschieden zu hoch taxiert.

Auf dem zehnten Platz findet sich noch ein HDMI-KVM-Switch von Inter-Tech, der aber nur auf jeweils einen HDMI-Port setzt. Damit eignet er sich für Set-ups mit einem Monitor. Im Betrieb weiß das 55 Euro günstige Modell bei maximal 4K und 60 Hertz grundsätzlich zu überzeugen. Die Datenübertragung ist bei unserer Testdatei aufgrund des langsamen USB-Standards jedoch deutlich zu niedrig, 1 MB/s sind indiskutabel. Der Switch eignet sich folglich nicht für Daten, sondern nur für Maus, Tastatur und andere Peripherie, wie Webcams und Mikrofone (Ratgeber).

Mit einem Switch für USB-A oder auch USB-Switch hat man die etwas eingedampfte Form eines KVM-Switches. Hier gibt es nur klassische USB-A-Ports, beispielsweise für Tastatur, Maus oder Webcam. Dafür sind diese Modelle deutlich günstiger und so bekommt man passende Switches bereits für unter 20 Euro.

Wir haben beispielsweise seit mehr als einem Jahr einen günstigen USB-Switch von TCNEWCL im Einsatz. Dieser kostet aktuell nur 13 Euro (10-Prozent-Coupon anwählen). Mitgeliefert ist ein kabelgebundener Schalter, den man so etwa unter dem Schreibtisch anbringen kann. Die Verarbeitung ist in Ordnung und dem Preis gegenüber vollkommen angemessen. Wir nutzen den USB-Switch in Verbindung mit unserem Dell-Monitor mit USB-Anschlüssen sowie dem Travel Dock E von OWC.

Einen Eingang unseres Switches verbinden wir nun mit den USB-Ports des Monitors und den USB-Ausgang für PC1 mit dem USB-C-Hub. An dieses schließen wir wiederum das HDMI-Kabel vom Monitor sowie Ethernet und ein USB-C-Netzteil. Der USB-C-Kabel sitzt hier jedoch sehr locker im Netzteilanschluss, rutscht dadurch schon bei minimaler Bewegung heraus. Dadurch gibt es gelegentlich Verbindungsabbrüche, die man aber durch Fixieren mit einem Stück Klebeband beheben kann.

Am Port für PC2 klemmt der Gaming-PC am KVM. Damit sind wir startklar und beide PCs haben jetzt Zugriff auf die USB-Anschlüsse vom Monitor, die Tastatur, Maus und die Webcam. Für den Laptop an PC1 braucht es jetzt durch den USB-C-Hub nur noch ein Kabel und alle Monitore und Peripheriegeräte sind verbunden. In Summe haben wir damals rund 55 Euro ausgegeben.

Unser simpler USB-Switch von TCNEWCL hat uns bis auf den ungünstigen Netzteilstecker im letzten Jahr treue Dienste erwiesen. Gerade auch das angenehm lange Kabel für den Schalter hat sich als sehr hilfreich herausgestellt. Lediglich das Gehäuse des Schalters ist nicht gut verklebt, wodurch sich dessen Abdeckung gelöst hat und die Platine frei lag. Alle Teile und die Kabelfixierung lassen sich aber leicht wieder zusammenstecken. Man sollte aber aufpassen, da sich mit offenem Schaltergehäuse auch das Kabel löst und mit wenig Aufwand von der Platine reißen kann.

Es gibt aber auch KVM-Switches, die oben beschriebenen Aufbau mit USB-C-Hub und USB-Switch überflüssig machen und beides vereinen. Sie setzen auf USB-C für den Ausgang zum Laptop und auf USB-A und Displayport/HDMI für den Ausgang zum PC. Dabei bieten Modelle, wie der Anker 553 KVM-Switch zudem auch einen Audio-Eingang (Klinkenbuchse mit 3,5 mm), mehrere USB-Eingänge und Power Delivery für die Stromversorgung des Laptops. Ein solcher Alleskönner ist praktisch und man benötigt tatsächlich nur noch ein Kabel.

Will man jedoch nur noch ein Kabel für den Laptop verwenden, kann man einen kleinen USB-C-Hub mit HDMI und USB-A verwenden. Den schließt man an den USB-C-Port des Ugreen-KVM-Switches und muss dann nur noch dessen USB-C-Kabel am Laptop anschließen – und schon sind alle Geräte vom KVM-Switch verbunden.

Hier gibt es bereits ab 13 Euro Modelle von Baseus oder Ugreen, die zudem auch schon Stromversorgung per Power Delivery (PD) unterstützen. Sollte es zusätzlich noch Ethernet-Port sein, kommen Modelle wie der Ugreen Revodok USB-C Hub 7 in 1 für 26 Euro oder der Blitzwolf BW-NEW TH8 10-in-1 für 25 Euro infrage. Günstiger wird es, wenn man den Ethernet-Port als einzelnen Adapter kauft. Ein Ethernet auf USB-A-Adapter von TP-Link kostet beispielsweise nur 10 Euro, womit man in Verbindung mit einem USB-C-Hub mit HDMI und USB-A ein gutes Stück günstiger herauskommt.

Günstiger als das Anker-Modell, aber für zwei Monitore sind ansonsten insbesondere der Cable Matters Dual KVM-Switch für 100 Euro, der vier USB-A-Ports für Peripherie bietet. Die Rechner schließt man per USB-C an. Für die Monitore gibt es einen Displayport-Anschluss (4K bei 95 Hz) und einen HDMI-Anschluss (8K bei 30 Hz).

Möchte man keine externe Lösung nutzen, kommen Monitore mit integriertem KVM infrage. Ja, tatsächlich gibt es Modelle mit integrierter Wechselmöglichkeit und nicht nur solche, die schlicht ein paar USB-Anschlüsse haben. Wir nutzen schon länger einen Gigabyte M27Q, der genau eine solche Lösung bietet. Hier schließt man einmal per USB-B und HDMI/Displayport den Gaming-PC an und den Laptop per USB-C. Das Audio wird über den Bildausgang ebenfalls übertragen.

Alle USB-Geräte, wie Maus und Tastatur schließt man nun an den Monitor direkt an, reichen hier die Anschlüsse nicht, helfen USB-A-Erweiterungen, die wir in einem separaten Absatz zeigen. Für den Wechsel zwischen Laptop und PC genügt jetzt ein Druck auf den eigenständigen Knopf auf der Rückseite des Monitors. Der Kostenpunkt des Gigabyte M27Q liegt inzwischen bei nur noch 199 Euro statt vormals über 300 Euro. Ein Detail bei diesem Modell ist, dass das Panel umgekehrt verbaut wurde und somit die Subpixel in GBR statt RGB sind. Empfindliche Personen könnten hier Probleme bei Produktivitätsarbeiten bekommen, da Text verschwommen aussehen kann.

Eine ähnliche, aber doch andere Logik verfolgen HDMI-Switches. Hier hat man eine Eingangsquelle, die man auf mehrere Ausgangsquellen schalten kann. Damit sind sie im weitesten Sinne auch KVM-Switches, es geht aber im Gegensatz zu klassischen KVMs nicht um Tastatur, Maus und andere USB-Geräte, sondern nur um Bildübertragung (mit Audio) per HDMI. Sprich, man hat einen Monitor und kann zwischen verschiedenen HDMI-Eingängen umschalten, also entweder Fernseher, PC oder Konsole anzeigen lassen.

Die Umstellung erfolgt auch hier per Knopfdruck. Auch hier haben wir zwei Modelle seit über einem Jahr im privaten Einsatz. Für 7 Euro gibt es bei Amazon den bidirektionalen HDMI-Switch für zwei Endgeräte von VWRHar. Er unterstützt HDCP 2.2 und kann sowohl zwei Monitore von einer Quelle ansteuern, als auch zwischen zwei Quellen an einem Monitor umschalten – bidirektional eben.

Für das Verbinden von drei Quellen nutzen wir ebenfalls einen HDMI-Splitter von VWRHar. Für 14 Euro bekommt man hier aber ein Modell, das sogar mitdenkt. Denn es erkennt automatisch, wenn sich an einem Eingang etwas verändert und schaltet selbstständig auf diesen um. So genügt es, die Nintendo Switch einzuschalten und schon wechselt der Anschluss von Nummer 2 auf 3. Zudem gibt es eine Infrarot-Fernbedienung, die das manuelle Umstellen auch aus der Ferne ermöglicht.

Neben den klassischen „lokalen“ KVM-Switches, gibt es auch solche, mit denen man per Netzwerkverbindung auf einen Rechner switchen kann. Mit einem Remote-KVM-Switch oder KVM-Extender lässt sich aus der Ferne auf einen Computer zugreifen, ohne, dass zusätzliche Software oder ein bestimmtes Betriebssystem notwendig wäre. Dieser Unteraspekt ist jedoch sehr nischig – noch mehr als KVM-Switches an sich. Entsprechend gibt es nur wenige Hersteller, wie Aten, die solche Produkte für den Desktop bieten. In unserem Preisvergleich findet sich dennoch eine dafür beträchtliche Anzahl verschiedener KVM-over-IP-Geräte – mit Displayport, HDMI und weiteren Ports.

Bereits angesprochen haben wir die klassischen USB-C-Hubs, mit denen viele verschiedene Geräte und Anschlüsse zu einem Kabel zusammengeführt werden. Man kann sie, wie beschrieben, mit einem günstigen KVM-Switch kombinieren und Geld sparen im Vergleich zur teuren All-in-One-Lösung oder aber alleinig nutzen.

Gerade wenn man nur ein Endgerät hat, das man anschließen möchte, ist ein KVM vollkommen unnötig. Die Spannbreite reicht von 13 Euro bis weit über 100 Euro, wo es dann Thunderbolt-Docks gibt, die besonders schnell sind. Wir setzen zum Beispiel seit Längerem im Alltag den Anker 565 11-in-1 Hub für 60 Euro ein.

Hat der eigene KVM-Switch nicht genug Anschlüsse mit USB-A, gibt es Erweiterungsmöglichkeiten. Gerade, wenn es nicht nur um Maus und Tastatur geht, sondern auch noch eine Webcam, ein Drucker und ein externes Mikrofon (Ratgeber) zum Einsatz kommen, werden die Ports schnell knapp.

Hier gibt es USB-A-Hubs, die mehrere Plätze für weitere Peripherie bieten. Sind es allerdings sehr viele Geräte, wird ein Netzteil notwendig, da die Anschlüsse sonst nicht mehr ausreichend mit Strom versorgt sind. Hier kommt es sonst schnell zu ärgerlichen Verbindungsabbrüchen. Günstige Adapter mit vier USB-A-Ports bekommt man zum Beispiel von Anker bereits ab 12 Euro, von Ugreen für nur 7 Euro.

KVM-Switches mögen vielen bisher unbekannt gewesen sein. Blickt man aber hinter die sperrige Kulisse des Namens, findet man erstaunlich vielseitige und praktische Möglichkeiten, um die Arbeit mit zwei Endgeräten im Alltag deutlich zu erleichtern.

So einfach wie mit KVM-Switches war der Wechsel zwischen PC und Laptop noch nie. Damit spart man sich lästiges Umstecken der Tastatur, Maus oder Webcam, wenn man vom einen zum anderen Gerät wechseln möchte. Ein Knopfdruck genügt, und schon sind alle Geräte und je nach Modell sogar die Stromversorgung verbunden. Das geht auch mit Monitoren, die einen integrierten KVM besitzen.

Wer Geld sparen möchte, kann eine Frickellösung mit günstigem KVM und USB-C-Hub vorziehen. Hier hat man zwar zwei Adapter, die muss man jedoch nur einmalig mit seiner Hardware verbinden und dann ebenfalls nur noch ein Knöpfchen drücken. Vom Effekt her das Gleiche und vielleicht nicht ganz so galant, aber eben bedeutend günstiger. Alles in allem finden wir: Jeder, der einen Laptop und Computer hat, benötigt einen KVM-Switch. Wir möchten unsere im Alltag nicht mehr missen. Sucht man nur einen klassischen Hub, hilft ein Blick in unsere Bestenliste: Top 10: Der beste USB-C-Hub – HDMI und Displayport für Laptop & PC nachrüsten.

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