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Die 13 besten Vampirfilme und ‑serien – und wo sie zu sehen sind

Die 13 besten Vampirfilme und ‑serien – und wo sie zu sehen sind

Wenn Sie „so ’nen Hals!“ haben, ist Ihr Blutdruck wieder mal viel zu hoch und ihre Laune viel zu tief. Wenn Dracula „so ’nen Hals“ hat, ist er dagegen super drauf, und der Blutdruck seines Gegenübers sinkt binnen kurzem auf null. Dracula kommt vom rumänischen Wort „draculea“, übersetzt wird es zumeist mit „Drachensohn“. Historisches Vorbild des vom Iren Bram Stoker 1897 zu literarischen Ehren gebrachten Zahnteufels ist der Wojwode Vlad Tepes (Wladimir, der Pfähler), ein Fürst, der im 15. Jahrhundert lebte, gegen Türken und Ungarn kämpfte und Feinde jeder Couleur aufzuspießen pflegte. Wie du mir, so ich dir – der Holzpflock ist ja umgekehrt eine beliebte Vampirentsorgungsmethode.

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Vampirfilme und ‑serien halten sich hartnäckiger als Western. Die hier aufgelisteten 13 sollten Sie gesehen haben:

Das Kino liebte den Schlagadernascher schon immer

Der Vampir an sich ist ein weltweites Phänomen – er und seine Verwandten sind seit der griechischen Antike belegt (die Lamien), und mit dem Jiang Shi, der untot ist, nicht Blut, wohl aber Lebenskraft saugt, gern tötet und an seiner hüpfenden Fortbewegung zu erkennen ist, hat er auch Asien unter Kontrolle. Hüpft ihnen ein Jiang Shi entgegen, können Sie ihn – so zur Hand – mit Hühnereiern bewerfen. Soll helfen. Treffen Sie auf Ihrem Transsilvanien-Trip Dracula, lohnt es sich, eine Packung Ilja-Rogoff-Knoblauchpillen im Reisegepäck zu haben. Denn Knofi ist des westlichen Vampirs unliebste Knolle, Zwiebeln lassen ihn dagegen kalt.

Das Kino liebte den Schlagadernascher schon immer, Christopher Lee ist der bekannteste Vampirdarsteller, Bela Lugosi, sein Vorgänger, glaubte an seinem Lebensende, Dracula zu sein. Sogar den großen „Paten“-Filmer Francis Ford Coppola faszinierte der Graf, sein „Dracula“ von 1992 ist romantischer als alle Vorgänger, und Gary Oldman trägt darin die perverseste Perücke der Filmgeschichte. Der beste Dracula der bewegten Bilder ist aber zweifelsohne „Nosferatu“ (vom „Sesamstraßen“-Graf-Zahl mal abgesehen). Der Schauspieler Max Schreck machte seinem Namen in F. W. Murnaus Schocker alle Ehre, da konnte 56 Jahre später beim ersten Remake auch kein Kinski mithalten.

Zuletzt knöpfte sich ein nosferatuhafter Dracula auf der „Letzten Fahrt der Demeter“ im Kino die Mannschaft des Schiffes, das seinen Sarg nach London transportierte, vor. Und am 2. Januar 2025 bringt Robert Eggers („The Witch“) dann den dritten „Nosferatu“-Film auf die Leinwand. Bill Skarsgard, der Horrorclown der „Es“-Filme, wird als transsilvanischer Aderlasser die Fänge blecken.

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1. Nosferatu (1922)

Regie: Friedrich Wilhelm Murnau

Worum es geht: Kein Dracula war bis heute so schrecklich anderweltig wie Max Schreck als Pest bringender Graf Orlok. Die Filmfirma Prana hatte sich die Filmrechte an Bram Stokers „Dracula“ nicht eingeholt. Rechtsstreit mit Witwe Stoker, Vernichtung aller Kopien auf Gerichtsbeschluss. Klappte nicht. Und so wurde aus dem Flop von 1922 ein Horrorklassiker.

Wo ich es sehen kann: bei Mubi (Flatrate), Plex (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

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2. Vampyr – Der Traum des Allan Gray (1930)

Regie: Carl Theodor Dreyer

Worum es geht: Ein Student wird in einem abgelegenen französischen Dorf mit dem Werk einer Vampirin konfrontiert. Deutscher Film mit dänischem Regisseur. Dreyer versteht sich darauf, mit Kamerafiltern eine Atmosphäre zu erzeugen, die die Präsenz des Bösen für die Zuschauenden spürbar macht.

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Wo ich es sehen kann: auf DVD und Blu-Ray

3. Das zweite Leben des Dr. X (The Return of Dr. X, 1939)

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Regie: Vincent Sherman

Worum es geht: Frankenstein-Dracula-Cocktail. Hingerichteter Wissenschaftler wird wiederbelebt, braucht ab jetzt aber Blut eines seltenen Typus, um am Leben zu bleiben. Trashig inszeniert, stets versucht, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, kommt der Film zur Sache durch sein intensives Monster – das von Humphrey Bogart gespielt wird.

Wo ich es sehen kann: auf DVD

4. Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers, 1967)

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Regie: Roman Polanski

Worum es geht: Vampire sind auch gern mal heiter. Bis heute aber hat keine der unzähligen Komödien und Klamotten um die flatternden Nachtmahre die Qualität von Roman Polanskis Film mit Sharon Tate und Ferdy Mayne erreicht. Die furchtlosen Vampirkiller Abronsius (Jack MacGowran) und Alfred (Polanski selbst) geraten in Transsilvanien in ein von Blutsaugern bedrohtes Dorf und stellen sich beim Kampf gegen die Vampire zuweilen herrlich paddelig an.

Wo ich es sehen kann: bei Apple TV, Freenet Video, Magenta TV, Prime Video, Sky Store und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

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5. Near Dark (Near Dark, 1987)

Regie: Kathryn Bigelow

Worum es geht: Vampire sind immer und überall. Und sie sehen dabei nicht unbedingt aus wie welche. In Kathryn Bigelows Film nennen sie sich noch nicht mal Vampire, aber sie beißen und erscheinen auf den Straßen des Mittleren Westens, in den weiten Distanzen zwischen den Menschensiedlungen, plausibel und in ihrem Wirken gänzlich unheimlich. Die Erlebnisse eines jungen Cowboys, der über eine Romanze an die Unsterblichkeit (bei konsequentem Verzicht auf Sonnenlicht) gerät, sind der Vorläufer aller vampirmythologischen Neudeutungen.

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Wo ich es sehen kann: auf DVD und Blu-Ray

6. Bram Stokers Dracula (Bram Stoker’s Dracula, 1992)

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Regie: Francis Ford Coppola

Worum es geht: Dracula (Gary Oldman) kriegt von Francis Ford Coppola einen romantischen Überbau. Im echten Leben hat er anno 1462 das Christentum ritterlich gegen den anstürmenden Islam verteidigt. Seine Frau stürzt sich, in der Annahme, der Gatte sei tot, vom höchsten Turm. Der Fürst verflucht Gott, lebt ewig und bekommt Jahrhunderte danach vom Anwalt Jonathan Harker (Keanu Reeves) das Bild dessen Verlobter (Winona Ryder) zu sehen, die seiner großen Liebe gleicht. Er macht sich auf den Weg. Ein Film mit dem Geschmack von Absinth.

Wo ich es sehen kann: bei Apple TV, Magenta TV, Prime Video, Rakuten TV, Sky Store und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

7. Interview mit einem Vampir (Interview with the Vampire, 1994)

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Regie: Neil Jordan

Worum es geht: Faszinierend, wie Neil Jordan in der Anne-Rice-Verfilmung „Interview mit einem Vampir“ den Mythos vom ewigen Wanderer, der Leben nimmt, um seine einsame, zynische Existenz fortführen zu können, neu definiert. Auf die ausgelutschten Dracula-Varianten folgten Lestat (Tom Cruise), der zügellose Dandy-Vampir, und sein Gefährte Louis, der Moralische (Brad Pitt), der nicht töten kann und in seiner Reinheit lieber Ratten aussaugt.

Wo ich es sehen kann: bei Prime Video (Flatrate), bei Apple TV, Freenet Video, Magenta TV, Microsoft, Sky Store und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

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8. From Dusk Till Dawn (From Dusk Till Dawn, 1996)

Regie: Robert Rodriguez

Worum es geht: Bankraub, Geiselnahme, Flucht. Robert Rodriguez’ Roadhorrorwestern steht erst mal nicht im Verdacht, Vampire zu beherbergen. Dann aber erklingt „After Dark“, dieser kurvenreiche Song mit seinen hallenden Gitarreneffekten und „In ihren Augen brennt ein fernes Feuer“, säuselt Tito von Tito & Tarantula. Salma Hayek tritt auf, die schöne Vampirella mit den Messerzähnen, eine Priesterin des Bösen mit der weißen Python, die auf dem Tisch im Titty Twister tanzt und die direkt Franz von Stucks verführerischem Jahrhundertwende-Gemälde „Die Sünde“ entstiegen zu sein scheint. Boa-ey!

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Wo ich es sehen kann: bei Arthaus+, Paramount+, Magenta TV, Wow, Sky Go (Flatrate), bei Freenet Video, Maxdome, Prime Video, Sky Store und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

9. Blade II (Blade II, 2002)

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Regie: Guillermo del Toro

Worum es geht: Deacon Frost beschwor den Blutgott, um die Menschheit auszulöschen und die Weltherrschaft der Vampire einzuläuten. Am Ende sah er aus wie einer, der zehn Patronen Türzargen-Schaum geschluckt hat. Weil er „Blade“ (Wesley Snipes) unterschätzt hatte, den von unbändiger Wut auf alle Nachtschatten getriebenen Kriegervampir. Als filmisches Notturno ist del Toros „Blade II“ großartig, nicht so chromglänzend glatt wie Stephen Norringtons Erstling, eher schwarz und sehr, sehr schmerzensreich.

Wo ich es sehen kann: bei Apple TV, Freenet Video, Magenta TV, Prime Video, SkyStore und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

10. True Blood (2008–2014)

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Showrunner: Alan Ball

Worum es geht: Schon der Vorspann ist ein cooler Twang – Amerikas Süden zwischen Tanz und Zerfall, Sex und Gebet, verstörende Sekundentaktbilder zu einem Song von Chris Isaak. „True Blood“ erzählt eine Vampirsaga, gegen die „Bis(s)“-Filme wirken wie Blutspenden beim Roten Kreuz. Im Louisiana dieser Serie haben sich die Vampire geoutet und suchen die Koexistenz mit der Menschheit, die ihre liebe Not hat mit Toleranz gegenüber zahnbewaffneten Unsterblichen, auch wenn diese japanisches Synth-Blut in Flaschen trinken. Die telepathisch begabte Kellnerin Sookie (Anna Paquin) verliebt sich in den ernsten Nachtmahr Bill (Stephen Moyer) und muss erleben, wie ein neues Zeitalter des Rassismus anhebt.

Wo ich es sehen kann: bei Wow und Sky Go (Flatrate), bei Apple TV, Freenet Video, Magenta TV, Maxdome, Microsoft und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

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11. So finster die Nacht (Låt den rätte komma in, 2008)

Regie: Tomas Alfredson

Worum es geht: Der schüchterne blonde Oskar, der von seinen Mitschülern gemobbt wird, trifft auf die sonderbare Eli. Das neue Mädchen in der Stadt rät Oscar, zurückzuschlagen. Und es hilft am Ende ein bisschen auf die ruppige Untotenart nach! Eine Coming-of-Age-Geschichte, wäre da nicht die kindliche Vampirin, das klassische Not-Coming-of-Age-Wesen (gibt es auch in „Interview mit einem Vampir“), das in diesem Fall für immer im Körper einer Zwölfjährigen gefangen ist. Dabei bleiben vom Vampirmythos weder Knoblauch noch Kreuz übrig.

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Wo ich es sehen kann: bei Freevee (gratis), bei Magenta TV, Rakuten TV, Videobuster (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

12. A Girl Walks Home Alone at Night (Dokhtari dar šab tanhâ be xâne miravad, 2014)

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Regie: Ana Lily Amirpour

Worum es geht: Die „junge Frau“ in der Stadt namens Bad City trägt zwar einen Tschador, wie es das Mullahregime im Iran gebietet, aber der Drogendealer Saed, der sie mit in seine Wohnung nimmt, glaubt, dass sie ihn fallen lässt. Erst verliert er seinen Finger, dann das ganze Leben. Die in England geborene Regisseurin Ana Lily Amirpour erzeugt eine industrielle Atmosphäre wie David Lynch in „Eraserhead“. Und die Vampirin, die den James-Dean-artigen Helden Arash fasziniert, stellt mit blutigem Feminismus das misogyne iranische Gottespatriarchat auf den Kopf. Kein „echter“ iranischer Film, sondern einer made in USA.

Wo ich es sehen kann: bei Freenet Video, Mubi (Flatrate), bei Magenta TV, Maxdome, Prime Video, Sky Store und anderen (gegen Gebühr); auf DVD und Blu-Ray

13. Dracula (2020)

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Regie: Jonny Campbell, Damon Thomas, Paul McGuigan

Worum es geht: Die „Sherlock“-Macher Mark Gatiss und Steven Moffatt schaffen es. Ihr Miniserien-„Dracula“ hält den Zuschauer in Atem, ist voller Überraschungen, die über die Romanvorlage hinausgehen, ohne Bram Stoker zu verraten. Eine Nonne (Dolly Wells) wird zum Ventil des Grauens, und Claes Bang ist im Dreiteiler ein Hingucker und Volltreffer als witziger, wilder und durchaus thrillender Prinz der Finsternis. Wenn Jonathan Harker zu Dracula sagt: „Sie sind ein Monster!“, und der antwortet: „Sie sind ein Anwalt. Nobody’s perfect!“ – da denkt man: „Hey – manche mögen’s heiß!“

Wo ich es sehen kann: bei Netflix (Flatrate); auf DVD und Blu-Ray