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Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 02:15 Ukrainisches Militär nennt Lage an der Front “angespannt” +++

Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 02:15 Ukrainisches Militär nennt Lage an der Front “angespannt” +++

Das ukrainische Militär bleibt eigenen Angaben zufolge im Osten des Landes schwer unter Druck. Besonders angespannt sei die Situation an zwei Frontabschnitten, teilt der Generalstab in Kiew mit. Das sind Kupjansk im nordöstlichen ukrainischen Gebiet Charkiw und Kurachowe im Süden der Region Donezk. Insgesamt habe es im Tagesverlauf 158 Gefechte gegeben. Im Raum Kupjansk, einem strategisch wichtigen Eisenbahnknoten am Fluss Oskil, haben die russischen Truppen demnach 22 Vorstöße versucht. 17 Angriffe seien abgewehrt worden, 5 Attacken liefen noch, teilt der Generalstab mit.

+++ 00:54 UN-Expertin prangert Folter und “unmenschliche Bestrafung” in Russland an +++
Eine UN-Expertin wirft Russland in einem Bericht systematische Folter von Kritikern im Inland sowie feindlichen Soldaten vor. Das Papier dokumentiere, “wie Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung als staatlich sanktionierte Instrumente zur systemischen Unterdrückung in der Russischen Föderation verwendet werden”, heißt es in dem Bericht. Ausgearbeitet wurde er von der Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Russland, Mariana Katzarova. Sie erklärt: “Es ist kein neues Phänomen in der Russischen Föderation, aber jetzt ist es nach der vollständigen Invasion (der Ukraine) zu einer konzertierten Strategie geworden.”

+++ 23:33 Zehntausende Menschen in der Ukraine werden vermisst +++
In Folge des Kriegs werden in der Ukraine Zehntausende Menschen vermisst. Der stellvertretende Innenminister der Ukraine, Leonid Tymchenko, nennt im ukrainischen Fernsehen Zahlen, wie “Ukrajinska Prawda” berichtet: “Derzeit sind über 52.000 Personen in der Datenbank des Innenministeriums registriert, (…), die unter besonderen Umständen vermisst werden. Über 1.700 Kinder sind derzeit in diesem Register aufgeführt.”

+++ 22:15 USA reagieren gelassen auf Moskaus Atomwaffen-Übung +++
Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin ein neues Manöver seiner Atomstreitkräfte verkündet hat, gibt sich das US-Verteidigungsministerium gelassen. Nach dem Verständnis des Pentagon sei es eine planmäßige Übung, sagt ein Sprecher. “Es ist also keine Überraschung.” Man sehe aktuell keine Veränderung in der russischen Haltung zu Atomwaffen, die eine Veränderung der eigenen Position erfordern würde.

+++ 21:46 Pistorius ruft Ampel zu Geschlossenheit auf +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius fordert die Bundesregierung zu mehr Geschlossenheit auf. Nach der aktuellen Außenwirkung der oft zerstritten wirkenden Ampel-Koalition gefragt, sagt der SPD-Politiker bei einer Diskussionsveranstaltung im niedersächsischen Wolfenbüttel: “Die Zeiten sind nicht so, dass wir uns das wirklich würden erlauben können.” Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, die Ausstattung der Bundeswehr, die Wahnsinnskosten nach der Coronapandemie und die derzeitigen Belastungen ist es aus Sicht des Ministers “eigentlich die Zeit für eine große, politische, nationale, geschlossene Anstrengung”.

+++ 21:11 Südafrikas Regierung streitet über Russland und Ukraine +++
Der Ukraine-Krieg führt zu Streit zwischen den beiden wichtigsten Parteien in der südafrikanischen Regierung. Der ANC kündigt an, Präsident und ANC-Chef Cyril Ramaphosa werde ein Abkommen für die visafreie Einreise von Ukrainern mit Diplomaten-, Amts- und Dienstpässen nicht unterzeichnen, das Innenminister Leon Schreiber von der Demokratischen Allianz (DA) am Wochenende angekündigt hatte. Bereits in der vergangenen Woche wies DA-Chef John Steenhuisen Äußerungen Ramaphosas auf dem BRICS-Gipfel in Russland zurück, in dem dieser Russland als “wertvollen Verbündeten und Freund” Südafrikas bezeichnet hatte. Steenhuisen unterstützt offen die Ukraine. Offiziell nimmt Südafrika eine neutrale Haltung zum Ukraine-Krieg ein.

+++ 20:34 Pentagon: “Kleine Zahl” nordkoreanischer Soldaten in Kursk stationiert +++
In der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine ist nach Einschätzung der US-Regierung inzwischen eine “kleine Zahl” nordkoreanischer Soldaten stationiert worden. Sie könnten demnach als Infanterie gegen die ukrainischen Truppen eingesetzt werden. Es gebe “Anzeichen” dafür, dass einige tausend weitere nordkoreanische Soldaten kurz davor stünden, in Kursk einzutreffen, sagt Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Am Montag hatte das Pentagon die Zahl der von Nordkorea nach Russland geschickten Soldaten auf 10.000 geschätzt und erklärt, diese würden “wahrscheinlich in den kommenden Wochen die russischen Streitkräfte in der Nähe der Ukraine verstärken”.

+++ 20:01 Ukrainischer Geheimdienst: Russland will Häftlinge mit Hepatitis an die Front schicken +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst behauptet, dass Russland Häftlinge zum Kämpfen in die Ukraine schicken will, die an Hepatitis B oder C erkrankt sind. Durch eine Anordnung des russischen Verteidigungsministers Andrej Beloussow sei Hepatitis C von der Liste der Krankheiten gestrichen worden, die den Militärdienst ausschließen, schreibt der Geheimdienst. Auch sei für die Rekrutierung von Gefangenen mit Hepatitis ein spezielles Verfahren genehmigt worden. Der Militärgeheimdienst der Ukraine wirft Moskau vor, diese Angriffstrupps als Kanonenfutter einsetzen zu wollen.

+++ 19:24 Norwegen stärkt ukrainische Flugabwehr +++
Norwegen unterstützt die Erweiterung der Luftverteidigungssysteme in der Ukraine mit umgerechnet 127 Millionen US-Dollar. “Zusammen mit anderen Ländern stellt Norwegen Mittel bereit, die es Rumänien ermöglichen werden, ein Patriot-Luftverteidigungssystem in die Ukraine zu schicken”, sagt Ministerpräsident Jonas Gahr Støre. Die Hilfe ist Teil eines auf fünf Jahre angelegten Unterstützungsprogramms Norwegens für die Ukraine.

+++ 18:58 Finnlands Präsident mahnt Peking, auf Moskau einzuwirken +++
Angesichts der Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland weist Finnlands Präsident Stubb bei seinem Besuch in Peking auf Chinas eigene Position zum Ukraine-Krieg hin. Ein Einsatz der Nordkoreaner laufe Pekings Haltung zuwider, dass es “keine Eskalation, keine Expansion und keine Provokation” geben sollte, sagt Stubb nach einem Treffen mit Chinas Präsident Xi. Nordkorea ist Verbündeter Chinas. Stubb mahnt China zudem, sich weiter für Frieden einzusetzen. Es sei wichtig, dass eine Großmacht wie China den Dialog mit Russland aufrechterhalte und sicherstelle, “dass wir so viel wie möglich deeskalieren können”. Xi wird vom chinesischen Staatssender CCTV mit den Worten zitiert, China sei gewillt, mit allen Akteuren, darunter Finnland, zusammenzuarbeiten, um weiter eine aktive Rolle beim Einsatz für eine friedliche Lösung der Krise zu spielen.

+++ 18:22 Selenskyj: Krieg nimmt internationale Dimension an +++
Kiew warnt vor einer Ausweitung des Kriegs durch den Einsatz nordkoreanischer Truppen aufseiten Russlands. Er habe den südkoreanischen Staatschef Yoon darüber informiert, dass sich 3000 nordkoreanische Soldaten bereits auf Militärstützpunkten nahe der ukrainischen Front befänden, erklärt Präsident Selenskyj. Er erwarte, dass sich deren Zahl auf 12.000 erhöhen werde. Daraus könne man nur schlussfolgern, dass der Krieg nun international werde. Mit Südkorea wolle man sich auf konkrete Reaktionen verständigen. Zuvor verlautete aus Seoul die Befürchtung, Nordkorea könnte sich im Gegenzug für die Truppenentsendung hochmoderne russische Technologie sichern, um sein Atomraketenprogramm aufzurüsten. Dies würde Südkoreas Sicherheit gefährden.

+++ 17:42 Bericht: Selenskyj bittet USA um Tomahawks +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die USA der “New York Times” zufolge nach Tomahawk-Marschflugkörpern gefragt. Davon berichten US-Beamte, die anonym bleiben wollen. Selenskyj habe in einem nichtöffentlichen Teil seines “Sieges”-Plans ein “nichtnukleares Abschreckungspaket” vorgeschlagen, zu dem Tomahawks gehören sollen. Diese haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern, somit könnten sie Ziele tief im russischen Staatsgebiet treffen. Ein hochrangiger Beamter spricht von einer unrealistischen Forderung. Die Tomahawks reichten sieben Mal so weit wie die ATACMS-Raketen, von denen die Ukraine nur eine begrenzte Stückzahl erhalten habe. Auch übersteige die Zielliste innerhalb Russlands bei weitem die Anzahl der Raketen, die die USA oder ein anderer Verbündeter liefern könnten, ohne die Bestände zu gefährden, die für potenzielle Probleme im Nahen Osten und Asien vorgesehen seien. Die Beamten sagen, Kiew habe Washington zudem nicht überzeugend darlegen können, wie die weitreichenden Waffen eingesetzt werden würden.

+++ 17:04 Kiew will Armee um 160.000 Soldaten aufstocken +++
Die Ukraine plant nach Angaben eines Regierungsvertreters eine Aufstockung ihrer Armee um weitere rund 160.000 Soldaten. Diese Zahl von Männern solle zusätzlich zum Wehrdienst herangezogen werden, kündigt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Oleksandr Lytwynenko, im Parlament in Kiew an. Aus Sicherheitskreisen verlautet ergänzend, dass diese Mobilisierung innerhalb von drei Monaten stattfinden solle.

+++ 16:37 Gewaltige Explosion erschüttert besetztes Luhansk +++
Die von Russland besetzte ukrainische Stadt Luhansk wird von einer Serie schwerer Explosionen erschüttert. Nach ukrainischen Angaben habe man dort ein russisches Munitionslager getroffen. Videoaufnahmen aus der Stadt zeigen riesige Feuerbälle und Rauchwolken.

+++ 16:02 Russische Atomstreitkräfte starten Manöver +++
Russland hat nach den Worten von Präsident Putin ein weiteres Manöver seiner strategischen Atomwaffen begonnen. Der mögliche Einsatz von Nuklearwaffen sei das äußerste Mittel, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagt er nach Angaben des Kreml. Demnach kündigt Putin den testweisen Start von Raketen während des Manövers an. Russland werde sich nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, erklärt er. Aber es werde seine strategischen Streitkräfte weiter vervollkommnen. Russische Interkontinentalraketen würden so ausgerüstet, dass sie eine gegnerische Flugabwehr überwinden könnten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:38 Rumänien plant Gesetz zum Abschuss von Drohnen +++
Bereits mehrfach hat Rumänien russische Drohnen-Fragmente auf seinem Territorium entdeckt, zudem verletzten unbekannte Flugobjekte den Luftraum des Landes. Ein neues Gesetz soll nun regeln, unter welchen Bedingungen das rumänische Militär sowie in Rumänien stationierte Verbündete unbemannte und bemannte Luftfahrzeuge abfangen oder als letzten Schritt abschießen können. Das Verteidigungsministerium legt dazu einen Gesetzentwurf vor. Die Regierung in Bukarest und das Parlament müssen noch zustimmen. Das NATO-Mitglied Rumänien teilt eine 650 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine.

+++ 15:05 Kiew und Seoul vereinbaren Geheimdienst-Zusammenarbeit +++
Die Ukraine vereinbart nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts der nordkoreanischen Verwicklung in den Ukraine-Krieg einen engeren Kontakt mit Südkorea. Wie Selenskyj nach einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yoon Suk Yeol auf X schreibt, sollen unter anderem Geheimdienstinformationen und Expertenkenntnisse ausgetauscht werden. “Als Teil dieser Einigung werden die Ukraine und die Republik Korea bald Delegationen austauschen, um das Vorgehen zu koordinieren”, kündigt Selenskyj an.

+++ 14:34 Ukrainischer Generalmajor findet drastische Worte für Lage an Donezk-Front +++
In der Ukraine bestätigt ein hoher Militär Berichte von massiven Problemen an der Front im Westteil des Gebietes Donezk. “Wir wissen alle, dass ich kein militärisches Geheimnis verrate, wenn ich sage, dass unsere Front bröckelt”, sagt Generalmajor Dmytro Martschenko in einem am Montagabend veröffentlichten Videointerview. Seine Aussage lässt sich auch mit “Zusammenbruch” der Front übersetzen. Die russischen Truppen seien in Selydowe eingedrungen und würden die Stadt seiner Prognose nach bald erobert haben. Am Dienstagmittag erklärt das russische Verteidigungsministerium die Einnahme der Stadt. Martschenko nennt mehrere Gründe für den russischen Vormarsch. “Erstens sind das fehlende Munition und Waffen, zweitens sind das fehlende Leute, es gibt keine Leute, keinen Ersatz, die Soldaten sind müde, sie können die Frontlinie nicht abdecken, an der sie sich befinden”, klagt der Generalmajor. Zudem sei die Kommandoführung nicht optimal. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:59 Kreml-Sprecher erklärt Munitionsfabrik von Rheinmetall in der Ukraine zum legitimen Ziel +++
Eine Ende Oktober in der Ukraine eröffnete Munitionsfabrik des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall könnte zum Ziel für russische Angriffe werden, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts Dmitri Peskow. Der Rüstungskonzern will insgesamt vier Anlagen in der Ukraine eröffnen. Das russische Außenministerium hatte die teilweise noch im Bau befindlichen Fabriken bereits als “legitimes Ziel” für die russische Armee bezeichnet. Rheinmetall erklärte wiederholt, seine Anlagen in der Ukraine seien sicher.

+++ 13:25 Drohnenschlag gegen Tschetschenien – Kadyrow schäumt und droht Kiew mit Vergeltung +++
Nach Berichten über einen ukrainischen Drohnenangriff auf eine Militärakademie in Tschetschenien (Eintrag von 8:59 Uhr) kündigt der Machthaber der russischen Kaukasus-Republik, Ramsan Kadyrow, Vergeltung an. “Sie haben uns gebissen, wir werden sie zerstören”, sagt Kadyrow in einem Video, das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA verbreitet wird. “In sehr naher Zukunft werden wir ihnen eine Vergeltung zeigen, die sie sich nie erträumt haben.”

+++ 12:55 Angriff auf russischen Friedensnobelpreisträger 2022 – Gericht will nicht ermitteln lassen +++
Ein Gericht in Moskau bestätigt die Entscheidung der Polizei, kein Strafverfahren wegen des Aceton-Angriffs auf den Friedensnobelpreisträger und ehemaligen Chefredakteur der Nowaja Gaseta, Dmitri Muratow, einzuleiten. Muratow wurde am 8. April 2022 von zwei Männern angegriffen, während er an Bord eines Zuges wartete, der vom Moskauer Kazanskij-Bahnhof abfahren sollte. Einer der Angreifer bewarf Muratow mit roter Farbe, die mit Aceton vermischt war, und rief: “Das ist für unsere Jungs”, während ein anderer den Angriff filmte. Der Angriff ereignete sich weniger als zwei Wochen, nachdem die Nowaja Gaseta gezwungen war, ihre Tätigkeit in Russland aufgrund der vom Kreml eingeführten Gesetze zur Militärzensur einzustellen. Die Angreifer waren schnell identifiziert, die Polizei nahm einen von ihnen fest, ließ ihn aber kurz darauf wieder frei. Der andere soll Verbindungen zu einer prorussischen Militärgruppe haben. Die veröffentlichte die Bilder des Angriffs nach nur wenigen Stunden. Die Ermittler entschieden, keine strafrechtliche Untersuchung einzuleiten, weil sie keine “grobe Verletzung der öffentlichen Ordnung” sahen. Das Gericht stimmt der Sichtweise zu. Muratow will gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

+++ 12:27 Russen nehmen wohl Selydowe ein +++
Russland nimmt nach eigenen Angaben die ostukrainische Stadt Selydowe ein. Die Frontstadt in der Region Donezk rund 18 Kilometer südöstlich der logistisch bedeutsamen Stadt Pokrowsk sei “vollständig befreit” worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Vor Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 hatte Selydowe etwa 20.000 Einwohner.

+++ 11:49 Schweigen geht weiter: Russische Statistikbehörde veröffentlicht detaillierte Inflation nicht +++
Die russische Statistikbehörde Rosstat hat ihre aufgeschlüsselten Inflationsdaten für September nicht veröffentlicht, berichtet die Moscow Times am Montag. Während Rosstat am 11. Oktober eine Gesamtinflationszahl für September veröffentlichte, sind die einzelnen Daten immer noch nicht auf der Rosstat-Website oder im Interministeriellen Informations- und Statistiksystem (EMISS) Russlands erschienen. Zur Berechnung der monatlichen Inflation überwacht Rosstat die Preise von etwa 500 Waren und Dienstleistungen, während die wöchentliche Inflation auf etwa 100 Posten basiert. Die jüngsten monatlichen Zahlen zeigen, dass sich die Inflation im September auf 8,6 Prozent verlangsamt hat, nach 9 Prozent im August und 9,1 Prozent im Juli. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hält der Kreml die Zollstatistiken und die Zusammensetzung der Devisenreserven unter Verschluss. Großen Unternehmen erlaubt er, ihre Finanzdaten geheim zu halten. Im Jahr 2023 wurden die Daten zur Öl- und Gasproduktion geheim gehalten, und 2024, nach einer Reihe ukrainischer Drohnenangriffe, hielt Russland Daten zur Benzin- und Dieselproduktion zurück.

+++ 11:16 Munz: “Ukrainische Front ist nicht zusammengebrochen” +++
Das ukrainische Militär steht im Donbass massiv unter Druck, russische Blogger “jubilieren” über Erfolge von Moskaus Armee. Dennoch halte die ukrainische Front bislang, wie ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz ausführt – wenngleich Moskaus Armee ihre Angriffe intensiviere.

+++ 10:45 Nordländer sagen Kiew Waffen zu und unterstützten Selenskyjs Friedensplan +++
Die Premierminister Islands, Dänemarks, Norwegens und Schwedens haben auf dem Ukraine-Nordeuropa-Gipfel am Montag ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit der ukrainischen Verteidigungsindustrie bekundet. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die das Präsidialamt der Ukraine veröffentlichte. Dort heißt es: “Die nordischen Länder haben bisher 195 Millionen Euro für Beschaffungen durch die ukrainische Verteidigungsindustrie zugesagt. Außerordentliche Einnahmen aus stillgelegten russischen Vermögenswerten könnten eine mögliche Quelle für die Finanzierung solcher Initiativen sein.” Zudem brachten sie ihre Unterstützung für den ukrainischen Siegesplan zum Ausdruck und versprachen, im Vorfeld des zweiten Friedensgipfels an der Stärkung der Position der Ukraine “für einen gerechten und dauerhaften Frieden” zu arbeiten.

+++ 10:16 Ukrainische Luftwaffe verliert 20 russische Drohnen aus den Augen +++
Die ukrainische Luftwaffe zerstört nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 26 von 48 russischen Drohnen. Zwanzig Drohnen habe sie aus den Augen verloren, erklärt die Luftwaffe. Eine weitere Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Das russische Militär setzt sowohl Kampf- als auch Aufklärungsdrohnen ein.

+++ 09:39 Mittlerweile ein Toter und 14 Verletzte nach Angriff auf Krywyj Rih +++
Die Zahl der bei dem russischen Raketenangriff auf Krywyj Rih (Eintrag: 1:48 Uhr) in der Nacht zu Dienstag verletzten Personen ist auf 14 gestiegen. Zehn von ihnen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden, teilt der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhiy Lysak, mit. Einer der Verletzten befinde sich in einem schwierigen Zustand. Ein 39-Jähriger kam bei dem Angriff ums Leben, schreibt Lysak auf Telegram. Das Feuer vor Ort soll mittlerweile gelöscht sein. Insgesamt wurden elf Wohnhäuser, eine Klinik, eine Schule und ein Verwaltungsgebäude beschädigt.

+++ 08:59 Ukrainische Drohnen treffen tschetschenische Militärakademie +++
In der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien hat es dem dortigen Gouverneur Ramsan Kadyrow zufolge einen Drohnenangriff gegeben. Das Dach eines der Gebäude der Militärakademie in Gudermes brenne, teilt Kadyrow mit. Es gebe keine Opfer oder größere Schäden. Fotos in sozialen Medien zeigen aber einen Brand mindestens auf dem Dach des Gebäudes. Die Universität ist nach dem russischen Präsidenten Wladimir Putin benannt. Kadyrow unterstützt seit langem die russische Armee in ihrem Krieg gegen die Ukraine mit einer sogenannten Freiwilligeneinheit. Diese Achmat-Gruppe spielte bei der Einnahme der südukrainischen Hafenstadt Mariupol im Sommer 2022 und in der ostukrainischen Region Donezk eine große Rolle.

+++ 08:22 Russland senkt Prämie für Militärdienst wieder – Sind Nordkoreaner der Grund? +++
Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, kündigt eine Kürzung der Einmalzahlung für Männer an, die einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium abschließen. Ab dem 1. Januar beträgt der Zahlungsbetrag wieder 800.000 Rubel, wie vor dem 7. Oktober, als der Gouverneur ihn auf 3 Millionen Rubel erhöhte. “Wir werden alle Formen der Unterstützung für SVO-Teilnehmer im Jahr 2025 aufrechterhalten. Mit Ausnahme einer einmaligen Zahlung von 3 Millionen Rubel bei Vertragsabschluss mit dem russischen Verteidigungsministerium”, schreibt der Gouverneur auf seinem Telegram-Kanal. Am 31. Juli unterzeichnete Präsident Wladimir Putin einen Bundeserlass über eine einmalige Zahlung von 400.000 Rubel an alle, die einen Vertrag nach dem 1. August 2024 abgeschlossen haben. Der Präsident empfahl den regionalen Behörden ihrerseits mindestens 400.000 Rubel zum Abschluss eines Vertrages zu zahlen. Somit betrug die einmalige Zahlung 800.000 Rubel. Der Kreml hatte die Ausgaben für Anwerbung von Soldaten, ihren Lohn sowie die Zahlungen bei Versehrtheit oder Tod deutlich erhöht. Nun wird zumindest bei der Anwerbung wieder gespart. Ein Grund dafür kann die Präsenz nordkoreanischer Soldaten in den grenznahen Regionen sein. Dadurch könnte der Druck, Männer aus der russischen Bevölkerung für den Militärdienst zu gewinnen, abnehmen.

+++ 07:36 Putin preist geringe Arbeitslosigkeit und gesteht Arbeitskräftemangel ein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin räumt am Montag einen Arbeitskräftemangel in Russland ein. Allerdings hebt er gleichzeitig die niedrige Arbeitslosenquote hervor, berichtet der Thinktank “Institute for the Study of War” (ISW). Zudem preist Putin das Wachstum der Industrie. Die sei in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 um 4,5 Prozent gewachsen, das verarbeitende Gewerbe und der Maschinenbau gar um 8,15 Prozent beziehungsweise fast 20 Prozent. Putin erklärt, dass die russische Arbeitslosigkeit mit 2,4 Prozent den dritten Monat in Folge auf einem Rekordtief liege, und hebt insbesondere die niedrige Arbeitslosenquote bei den Russen unter 25 Jahren hervor. Dieser Umstand dürfte vor allem Männer betreffen, da diese sich in großer Zahl dem Militär anschlossen. Putin weist jedoch darauf hin, dass sich die russische Wirtschaft im dritten Quartal 2024 “etwas verlangsamt” habe und dass die russische Wirtschaft mit “Schwierigkeiten und Ungleichgewichten” konfrontiert sei, wie etwa den internationalen Sanktionen gegen Russland und dem Mangel an russischem Personal, Technologie und Logistik. Putin behauptet zwar, sich in den kommenden drei Jahren besonders auf die Steigerung von Waren und Dienstleistungen konzentrieren zu wollen, konstatiert jedoch parallel, dass 41 Prozent des Haushaltsplans in dieser Zeit für Verteidigung aufgewendet werden sollen.

+++ 06:54 Russen zwingen angeblich verletzte Soldaten wieder an die Front +++
Nach einem Bericht des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes (HUR) versuchen die russischen Besatzungstruppen, ihre Offensive im Gebiet um die Stadt Lyman im Gebiet Donezk zu verstärken. Die Stadt Lyman ist von strategischer Bedeutung. Sie dient als Ausgangspunkt für den Vormarsch in Richtung der Siedlungen Kreminna, Rubischne und Sjewjerodonezk. Der HUR berichtet, dass Russland Soldaten, die zuvor bei ukrainischen Angriffen verletzt wurden, zwingt dennoch wieder an die Front zu gehen. Sie versuchten sich zu weigern, besonders weil der Schutz vor ukrainischen Drohnen nicht gegeben sei. Es gab bereits in der Vergangenheit immer wieder Berichte, dass russische Soldaten an die Front gezwungen wurden – und zwar sowohl verletzt, als auch ohne ausreichende Schutzkleidung und Bewaffnung oder notwendige Unterstützung durch gepanzerte Fahrzeuge oder Artillerie. Teils wurden Soldaten, die sich weigerten eingesperrt, teils wurden sie erschossen.

+++ 06:13 Vier Tote bei russischem Bombenangriff auf Charkiw +++
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Dies teilt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, auf seinem Telegram-Kanal mit.

+++ 05:16 Drohnenangriff auf Kiew: Fünf Verletzte +++
Herabfallende Trümmer einer zerstörten russischen Drohne verletzen in Kiew fünf Menschen und setzen ein Wohnhaus in Brand. Eines der Opfer im Stadtteil Solomjanskyj sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilt die Militärverwaltung mit. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Rauch, der über dem Wohnviertel im Westen Kiews aufsteige. Fotos der Kiewer Militärverwaltung zeigen ein brennendes Wohnhaus, auch mehrere Autos stehen in Flammen. Auch im Stadtteil Swjatoschynskyj seien Drohnen-Trümmer niedergegangen, teilt die Militärverwaltung mit. Über Schäden ist zunächst nichts bekannt.

+++ 03:54 Erstes Hochhaus der Sowjetunion bei russischem Angriff schwer beschädigt +++
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden greifen die Russen Charkiw an. Der Leiter der Militärverwaltung, Oleg Synegubov, berichtet von drei Toten, auf welche Weise der Schlag erfolgte, ist noch unklar. Zwei Häuser seien zerstört worden, 20 weitere beschädigt. Derzeit werde in Trümmern nach möglichen Verschütteten gesucht. Bei einem Luftangriff am Abend auf die Stadt wurde unter anderem das Derschprom-Gebäude schwer beschädigt. Das ab 1925 errichtete Bauwerk war das erste Hochhaus der Sowjetunion. Es steht seit vergangenem Jahr unter verstärktem Schutz der UNESCO.

+++ 01:48 39-Jähriger stirbt nach Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih in der Südukraine ist ein Mensch getötet worden, außerdem gibt es zwölf Verletzte. Der 39-Jährige sei im Krankenhaus gestorben, teilt der Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mit. Ein 40-Jähriger soll in kritischem Zustand sein. Bei dem Einschlag und dem darauf folgenden Brand wurden demnach ein dreistöckiges Wohnhaus und Nebengebäude beschädigt sowie zwölf Garagen zerstört. Krywyj Rih ist die Heimatstadt von Präsident Selenskyj und ist oft Ziel russischer Attacken.

+++ 00:40 Nordkoreas Außenministerin auf dem Weg nach Russland +++
Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui ist zu einem offiziellen Besuch in Russland aufgebrochen. Das berichtet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Details werden nicht genannt. Die NATO, Südkorea, die USA und die Ukraine hatten zuletzt bestätigt, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der russischen Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze stationiert wurden. NATO-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnet die verstärkten militärischen Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang als Bedrohung für die Sicherheit im indopazifischen und euro-atlantischen Raum.

+++ 23:31 Kein NATO-Beitritt in Sicht: Selenskyj erhofft Druck auf Berlin +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj dringt bei einem Treffen des Nordischen Rates in Island auf eine Einladung für sein Land zur NATO-Mitgliedschaft. Dabei bittet er die Regierungschefs, in der Frage auch Druck auf Deutschland auszuüben. Kiew erwarte keinen NATO-Beitritt während des laufenden russischen Angriffskriegs, sehr aber wohl eine Einladung zur Mitgliedschaft als konkretes Zeichen, betont Selenskyj. “Bitte arbeiten Sie mit Partnern in ganz Europa – insbesondere in Berlin – zusammen, damit wir diese geopolitische Klarheit gemeinsam erreichen können.” Zum Nordischen Rat gehören Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden.

+++ 22:22 Geheimdienst will Brücke in Berdjansk gesprengt haben +++
In der besetzten südukrainischen Stadt Berdjansk soll eine Eisenbahnbrücke gesprengt worden sein. Für die Sabotage-Aktion seien der ukrainische Militärgeheimdienst und Personen aus dem ukrainischen Widerstand verantwortlich, sagt eine ukrainische Geheimdienstquelle dem “Kyiv Independent”. Russische Staatsmedien hätten die Explosionen mit Übungen der russischen Streitkräfte in Verbindung gebracht und erklärt, alle Brücken seien intakt, heißt es in dem Bericht. Die Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen. Die Hafenstadt am Asowschen Meer ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

+++ 21:49 Charkiw: Stadtzentrum bombardiert, Wahrzeichen beschädigt +++
Die Großstadt Charkiw ist laut ihrem Bürgermeister erneut von Russland angegriffen worden. Es seien Explosionen zu hören gewesen, schreibt Igor Terechow am Abend bei Telegram. Im Zentrum sei ein Brand ausgebrochen. Behördenangaben zufolge gibt es mindestens sechs Verletzte. Demnach attackierte die russische Armee das Stadtzentrum mit Lenk-Bomben. Es gebe Schäden an einem Krankenhaus, sowie an Wohn- und Verwaltungsgebäuden. Auch das Derschprom-Gebäude wurde beschädigt. Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt und ein bedeutsames Bauwerk des Konstruktivismus.

+++ 21:12 London: Russen rücken in Tschassiw Jar weiter vor +++
Im erbitterten Kampf um die ostukrainische Stadt Tschassiw Jar erzielen die russischen Truppen Geländegewinne, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilt. Sie seien sehr wahrscheinlich im östlichen Teil der Stadt weiter vorgedrungen. London geht davon aus, dass in mehreren Teilen von Tschassiw Jar heftig gekämpft wird. Der Ort liegt weniger als fünf Kilometer westlich von Bachmut. Der Nachbarort war Ende Mai 2023 nach montagelangen schweren Kämpfen von Russland erobert werden.

+++ 20:38 Südkorea schickt Geheimdienst-Delegation in die Ukraine +++
Noch diese Woche wird eine südkoreanische Delegation die Ukraine besuchen. Das kündigt Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge an. Zur Delegation gehören demnach Vertreter des Geheimdienstes und des Verteidigungsministeriums. Bei den Treffen soll es unter anderem darum gehen, Informationen über nordkoreanische Soldaten in Russland auszutauschen und gemeinsame Gegenmaßnahmen auszuloten. Zuvor sagte Yoon in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass “die tatsächliche Entsendung nordkoreanischer Truppen an die Front in der Ukraine früher als erwartet erfolgen könnte”.

+++ 20:03 Russland macht größte Geländegewinne seit Kriegsbeginn +++
Die russische Armee ist seit Anfang Oktober 478 Quadratkilometer auf ukrainisches Territorium vorgedrungen. Es handelt sich um den größten Gebietsgewinn binnen einem Monat seit den ersten Wochen nach Kriegsbeginn 2022, wie die Nachrichtenagentur AFP anhand von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ermittelte. Bereits im August und September hatte Russland annähernd ähnlich große Fortschritte gemacht. Zwei Drittel des Gebietsgewinns im Oktober entfallen auf die Region Donezk, wo sich die Russen der Stadt Pokrowsk nähern. Insgesamt kontrolliert Moskau gut 18 Prozent des ukrainischen Territoriums. Mehr dazu lesen Sie hier.

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