Tommi Schmitt pusht “Wer stiehlt mir die Show?”, Frankfurter “Tatort” endet unterdurchschnittlich

Lineares Fernsehen:

“Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh’n” war die letzte Folge des Frankfurter “Tatorts” mit dem Ermittler-Duo Janneke und Brix. Womöglich war der Film mit dem genialen Matthias Brandt als psychotischer Psychologe für einige zu abgedreht, zumindest sahen mit 6,06 Millionen klar weniger zu als bei den vorigen “Tatorten”. Auch der Marktanteil war mit 22,2 Prozent unterdurchschnittlich. Dabei handelt es sich aber natürlich um Jammern auf hohem Niveau, denn nahezu alle anderen TV-Programme würden über solche Zahlen jubeln.

Am Sonntag kam der ZDF-Film “So weit kommt’s noch” dem “Tatort” am nächsten: 4,18 Millionen sahen zu – 15,3 Prozent. Bei den Privatsendern gewann Sat.1 das Prime-Time-Rennen: 1,55 Millionen entschieden sich ab 20.15 Uhr für “Jumanji – The Next Level”, der Marktanteil lag bei sehr ordentlichen 6,2 Prozent. ProSieben kam mit “Wer stiehlt mir die Show?” und dem Moderator Tommi Schmitt auf 1,33 Millionen und tolle 5,8 Prozent.

Überragende Zahlen gab es am Sonntagabend für den kleinen Sender arte: 1,30 Millionen schalteten dort den Klassiker “Der Texaner” mit Clint Eastwood ein, der Marktanteil lag mit 5,0 Prozent in etwa beim Vierfachen des Sender-Normalniveaus der jüngsten 12 Monate von derzeit 1,2 Prozent. Über die Million sprang um 20.15 Uhr auch noch Vox mit dem “Sommer-Special” von “Grill den Henssler”: 1,25 Millionen entsprachen 5,9 Prozent. RTL Zwei kam mit “96 Hours” auf 0,91 Millionen und 3,4 Prozent, Kabel Eins mit “Deutschlands größte Geheimnisse” auf 0,83 Millionen und 3,1 Prozent. Erst hinter all diesen Sendern landete RTL am Abend: Für die NFL-Übertragungen entschieden sich maximal 0,74 Millionen Fans.

Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gewann der “Tatort” die Sonntags-Prime-Time, allerdings mit deutlich geringerem Vorsprung als im Gesamtpublikum. 1,10 Millionen aus dieser Altersgruppe schalteten das Finale von Janneke und Brix ein – 17,4 Prozent. 0,98 Millionen entschieden sich stattdessen für ProSiebens “Wer stiehlt mir die Show?”, angesichts der deutlich längeren Sendedauer mit späten Top-Marktanteilen gab es im Durchschnitt der drei Stunden sehr starke 18,5 Prozent. Die von Tommi Schmitt moderierte Ausgabe war damit erfolgreicher als die beiden von Joko präsentierten Folgen der Vorwochen.

Platz 3 und 4 der Prime-Time-Tabelle gingen bei den 14- bis 49-Jährigen an Sat.1 und das ZDF: “Jumanji – The Next Level” schalteten 0,56 Millionen (9,5 Prozent) ein, “So weit kommt’s noch” 0,47 Millionen (7,4 Prozent). Die NFL blieb bei RTL auch im jungen Publikum zunächst klar unter dem Sender-Normalniveau, bis zu 0,46 Millionen Fans sahen das Spiel zwischen den Buccaneers und den Eagles, die Marktanteile der vier Quarter lagen zwischen 19 Uhr und 22 Uhr bei 9,0, 8,2, 7,0 und 6,9 Prozent. Erst ab 22.25 Uhr ging es mit den vier Vierteln der Chargers und der Chiefs auf bessere Marktanteile hinauf: 10,1 Prozent ab 22.25 Uhr, 11,4 Prozent ab 23 Uhr, 11,7 Prozent ab Mitternacht.

RTL Zwei lockte mit “96 Hours” unterdessen 0,31 Millionen 14- bis 49-Jährige und kam damit auf ordentliche 4,9 Prozent, Vox kam mit “Grill den Henssler” auf 0,26 Millionen und 5,3 Prozent, Kabel Eins mit “Deutschlands größte Geheimnisse” auf 0,25 Millionen und 4,0 Prozent.

Am Samstag führte Das Erste in den wichtigsten Stunden des Tages den TV-Markt an: 3,28 Millionen (18,4 Prozent) sahen ab 18.30 Uhr die Bundesliga-“Sportschau”, 5,88 Millionen (26,1 Prozent) um 20 Uhr die “Tagesschau”, 5,50 Millionen (23,4 Prozent) danach den “Brennpunkt: Hisbollah-Chef getötet – Eskalation in Nahost?” und 4,77 Millionen (19,9 Prozent) ab 20.30 Uhr “Die stillen Mörder”. Auch das ZDF war in der Prime Time erfolgreich, für den “Quiz-Champion” entschieden sich ab 20.15 Uhr 3,94 Millionen – 17,1 Prozent.

Noch bessere “Sportschau”-Zahlen verhinderte am Vorabend Sky, denn dort lief der Bundesliga-Hit zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen: 1,88 Millionen Fans sahen im linearen Fernsehen ab 18.30 Uhr zu – grandiose 9,8 Prozent. Damit landete das Spiel auch vor allen Samstags-Sendungen aller Free-TV-Privatsender. In der Prime Time setzte sich hier RTL mit “Deutschland sucht den Superstar” durch: 1,70 Millionen entsprachen 7,7 Prozent. Vox kam mit “Jason Bourne” auf 1,14 Millionen und 4,9 Prozent, Sat.1 mit “Hotel Transsilvanien 4: Eine Monster Verwandlung” auf 0,86 Millionen und 3,6 Prozent, ProSieben mit dem ersten “Bundesvision Comedy Contest” auf 0,82 Millionen und 4,1 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte Sky mit dem Bundesliga-Hit Bayern vs. Bayer ab 18.30 Uhr sogar gigantische 17,8 Prozent. 0,66 Millionen Fans aus dieser Altersgruppe sahen das Spiel im linearen Fernsehen – Streaming und Kneipen wie immer nicht mitgerechnet. Noch mehr junge Zuschauer und Zuschauerinnen holten am gesamten Sonntag lediglich die 20-Uhr-“Tagesschau” und der “Brennpunkt: Hisbollah-Chef getötet – Eskalation in Nahost?” des Ersten.

Prime-Time-Sieger war abgesehen vom “Brennpunkt” RTLs “Deutschland sucht den Superstar”: 0,56 Millionen 14- bis 49-Jährige entsprachen 12,2 Prozent. Direkt dahinter folgt “Der Quiz-Champion” des ZDF mit 0,54 Millionen und 11,3 Prozent. Die Premiere von ProSiebens “Bundesvision Comedy Contest” war noch kein großer Erfolg: 0,45 Millionen 14- bis 49-Jährige entsprachen guten, aber unspektakulären 10,5 Prozent.

Für “Die stillen Mörder” entschieden sich im Ersten 0,36 Millionen junge Menschen, der Marktanteil lag hier bei 7,5 Prozent. Sat.1 kam mit “Hotel Transsilvanien 4: Eine Monster Verwandlung” auf ähnliche 0,36 Millionen und 7,4 Prozent, Vox mit “Jason Bourne” auf 0,31 Millionen und 6,5 Prozent. Deutlich überdurchschnittliche Marktanteile erreichten um 20.15 Uhr die kleineren Sender Super RTL und Disney Channel: Jeweils 0,19 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen dort “Ich – Einfach unverbesserlich 2” und “Die Unglaublichen” – tolle Marktanteile von 3,9 Prozent. Hinter Kabel Eins (0,19 Millionen und 3,9 Prozent für “FBI: Special Crime Unit” folgt dann auch Super RTL mit überdurchschnittlichen Zahlen: 0,17 Millionen junge Fußball-Fans sahen das Zweitligaspiel zwischen Münster und Schalke – 3,5 Prozent.

Die Freitags-Prime-Time war die3smal umkämpfter als im Normalfall. Zwar gewann der ZDF-Krimi “Ein Fall für zwei” mit 4,18 Millionen und 17,6 Prozent, vor dem zweiten ZDF-Krimi “SOKO Leipzig” (3,69 Millionen / 16,3 Prozent) landete aber das Comeback der “Kanzlei Liebling Kreuzberg” des Ersten mit 3,81 Millionen und 16,3 Prozent. Ein schöner Marktanteil, der für eine weitere Fortsetzung reichen sollte. Am späteren Abend erreichte die “heute-show” mit 3,52 Millionen Zuschauenden noch 20,2 Prozent.

Platz 3 der 20.15-Uhr-Wertung ging an Sat.1 und “The Voice of Germany”: 1,57 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer entsprachen guten 7,3 Prozent. RTL kam mit “Top Dog Germany” auf 1,41 Millionen und 6,2 Prozent, ProSieben mit “Kingsman: The Golden Circle” auf 1,02 Millionen und 4,8 Prozent. Dahinter folgen dann noch zwei öffentlich-rechtliche Programme: das mdr Fernsehen lockte mit den “30 schönsten Hits von Abba” 0,91 Millionen (3,9 Prozent), das BR Fernsehen mit “Watzmann ermittelt” 0,83 Millionen (3,5 Prozent).

Bei den 14- bis 49-Jährigen findet sich das stärkste 20.15-Uhr-Programm erst auf Rang 5 der Tages-Charts: ProSiebens “Kingsman: The Golden Circle” erreichte 0,47 Millionen junge Zuschauende und gute 11,3 Prozent. Davor landeten in den Tages-Charts aber die 20-Uhr-“Tagesschau”, die “heute-show”, “RTL aktuell” und “GZSZ”. Um 20.15 Uhr kam Sat.1 ProSieben am nächsten: 0,46 Millionen 14- bis 49-Jährige entschieden sich für “The Voice of Germany” – 11,1 Prozent. Für RTLs “Top Dog Germany” blieb nur Rang 3 der 20.15-Uhr-Wertung: 0,44 Millionen entsprachen soliden 10,4 Prozent.

Für die “Kanzlei Liebling Kreuzberg” interessierten sich im Ersten 0,34 Millionen 14- bis 49-Jährige, der Marktanteil lag damit bei 7,9 Prozent. “Ein Fall für zwei” landete mit 0,30 Millionen und 6,9 Prozent im Gegensatz zum Gesamtpublikum hinter dem ARD-Konkurrenten. Vox erreichte mit zwei Folgen “Daniela Katzenberger” 0,20 und 0,28 Millionen 14- bis 49-Jährige, sowie 4,7 und 6,5 Prozent, RTL Zwei mit “Hercules” 0,16 Millionen und 3,9 Prozent.

Netflix:

Einige neue Programme schafften es am Wochenende erstmals in die deutschen Netflix-Charts. Wobei das Wort “neu” in einigen Fällen nur für Netflix gilt, aber nicht allgemein. So stieg die grandiose Krimi-Serie “Der Pass” erstmals in die Netflix-Charts ein, findet sich auf Platz 3, war zuvor aber ursprünglich bei Sky und später auch schon im ZDF zu sehen. Tatsächlich neu ist hingegen die romantische Comedyserie “Nobody Wants This.” mit Kristen Bell und Adam Brody auf Rang 2. Mit einer neuen Staffel zurück ins Ranking auf 8 schaffte es zudem die Anime-Serie “Gyeong Seong Creature”. Die Nummer 1 der Netflix-Serien bleibt unterdessen weiterhin das Krimi-Drama “Monster – Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez”.

Bei den Filmen stieg das türkische Romantik-Drama “Ein echter Gentleman” neu auf Platz 3 ein, der Animationsfilm und ehemalige Kino-Hit “Sing” schaffte es neu auf 10. Auf den beiden ersten Plätzen haben der Thriller “Rebel Ridge” und die Dystopie “Ugly – Verlier nicht Dein Gesicht” unterdessen getauscht, “Rebel Ridge” führt nach 13 Tagen auf dem zweiten Rang nun wieder die Tabelle an.

Prime Video:

In die deutschen Charts von Amazons Streamingdienst Prime Video stieg nach dem Fantasy-Abenteuer “Rubinrot” aus dem Jahr 2013 nun auch die Fortsetzung “Saphirblau” aus dem Jahr 2014 ein. “Rubinrot” belegt inzwischen Platz 4, “Saphirblau” nun den siebten Rang. Zurück in der Top-Ten-Tabelle auf 9 und 10 sind zudem die Filme “Asphalt City” und “Knock at the Cabin”. Auf 1 bis 3 bleibt alles beim Alten: “Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht” führt vor dem Thriller “Eifersucht” und und der französischen Komödie “Oh La La – Wer ahnt denn sowas?”.

YouTube:

Das meistgesehene deutschsprachige YouTube-Video war am Wochenende die neue Ausgabe der “heute-show”. Mit deutlichem Vorsprung gewann sie vor dem “Oktoberfest 3.0” von “SidneyEweka” und dem Europa-League-Spiel zwischen Frankfurt und Pilsen auf dem Kanal “RTL Sport”.

Disney+:

Bei Disney+ führt der Kino-Blockbuster des bisherigen Jahres 2024 “Aktien im Kopf 2” nun seit fünf Tagen die deutsche Beliebtheitsskala an, dahinter folgt wie gehabt der Serien-Dauerbrenner “Grey’s Anatomy”. Die neue Marvel-Serie “Agatha All Along” fiel hingegen vorerst von 3 auf 5, musste “Modern Family”, “Family Guy” und “How I met your Mother” den Vortritt lassen.

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Zu den Quellen unserer Daten-Analysen: Die TV-Quoten stammen von der AGF Videoforschung. Die Netflix-, Prime-Video-, Disney+-, RTL+-, Joyn- sowie den wöchentlichen Sky-Charts entnehmen wir den offiziellen Angeboten der Streamingdienste. Hier ist anzumerken, dass nichts über die Methodik bekannt ist, die die Streamer für die Ermittlung ihrer Charts verwenden. Konkrete Zuschauerzahlen werden hier zudem nicht angegeben. Die Charts der meistgesehenen deutschsprachigen YouTube-Videos ermittelt MEEDIA-Autor Jens Schröder gemeinsam mit der Agentur Active Value.