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Powerstation Fossibot F3600 Pro im Test: 3600 Watt, erweiterbarer Speicher & USV

Powerstation Fossibot F3600 Pro im Test: 3600 Watt, erweiterbarer Speicher & USV

Wenn es aber mehr sein soll, kommen nur noch wenige XL-Powerstations infrage. Hier setzte auch der Hersteller Fossibot mit der großen F3600 (Testbericht) an. Die neue, überarbeitete Fossibot F3600 Pro haben wir zusammen mit dem optionalen Zusatzakku bekommen und zeigen, was das neue Modell besser macht.

Beim chinesischen Online-Versender Geekmaxi, der uns das Testgerät zur Verfügung gestellt hat, kostet die Fossibot F3600 Pro zum Testzeitpunkt mit dem Coupon: XL98NDBL 1599 Euro. Der Zusatzakku Fossibot FB3840 ist mit dem Coupon: rWTV8v4s für 1399 Euro erhältlich. Im Set gibt es das Duo mit dem Coupon: re9Iw6BY für 2998 Euro. Die Shops hierzulande setzen die Preise deutlich höher an.

Ob und für wen sich das Investment in den riesigen mobilen Stromspeicher lohnt, zeigt dieser Einzeltest.

Bei der F3600 Pro samt Zusatzakku sind schon die Leistung- und Kapazitätswerte beeindruckend. Abgesehen von der schieren Power haben uns im Test aber noch weitere Punkte gut gefallen. Zu den Highlights der Powerstation zählen:

  • eine regulierbare Ladeleistung
  • insgesamt überschaubare Ladezeiten
  • ein gelungenes Lüftungsmanagement und leiser Betrieb
  • eine praktische USV-Funktion
  • das Zubehör von Tasche bis Regenschutz

Das Design der Fossibot F3600 Pro kommt uns auf Anhieb sehr bekannt vor. Auf den ersten Blick hat sich wenig zur älteren F3600 (Testbericht) geändert. Auch die Abmessungen der rund 38 kg schweren Powerstation sind mit 609 × 321 × 475 mm identisch. Um das hohe Gewicht einigermaßen bequem transportieren zu können, verfügt auch die F3600 Pro über zwei Rollen an der Unterseite und einen ausfahrbaren Handgriff. Mit ausgefahrenem Griff wird die Powerstation mit einer internen Kapazität von 3840 Wh zum Rollkoffer und lässt sich zumindest auf ebener Oberfläche gut ziehen. Um den XL-Stromspeicher und oder den Zusatzakku in den Kofferraum zu wuchten, kommen die zwei Tragegriffe auf der Oberseite ins Spiel. Über längere Strecken schleppen, würden wir den Solargenerator aber nur sehr ungern – daran ändert auch die Polsterung an den Griffen nichts.

Der mitgelieferte Zusatzakku mit dem Namen FB3840 unterscheidet sich ebenfalls erst auf den zweiten Blick von der bereits bekannten F3600. Die Abmessungen und das Gewicht der zusätzlichen LiFePO4-Batterie mit einer Kapazität von 3840 Wh sind mit der Powerstation vergleichbar. Lediglich die zahlreichen Anschlüsse für Verbraucher fehlen – außer einer USB-Buchse gibt es hier keine direkte Lademöglichkeit.

Die Farbgebung wirkt zwar edel, das dunkle Gehäuse zieht im Freien aber die Hitze an – im Test bei Temperaturen von weniger als 30 Grad hatten wir jedoch trotzdem keinerlei Überhitzungsprobleme. Das Gehäuse aus Kunststoff hinterlässt insgesamt einen hochwertigen und ordentlich verarbeiteten Eindruck, ist aber, wie auch alle anderen Solargeneratoren, nicht wasserdicht. Um zumindest einigermaßen gegen schlechtes Wetter geschützt zu sein, legt Fossibot einen Regenüberzieher bei.

Bei der F3600 Pro sind wieder alle Stromausgänge auf der Vorderseite platziert, die Anschlüsse zum Laden und für die Zusatzakkus befinden sich hingegen auf der Rückseite. Ganz oben auf der Vorderseite sitzt das kontrastreiche und ausreichend helle Status-Display. Neben den gerade aktiven Ausgängen erkennt man hier die Ein- und Ausgangsleistung, die restliche Kapazität in Prozentwerten, den Status der Lüfter, die geschätzte Restlaufzeit und Temperaturwarnungen. Auch der WLAN-Status und optional anschließbare Zusatzakkus werden angezeigt.

Unter der Statusanzeige sitzen links ein Drehschalter zur Wahl der Ladeleistung, mittig die insgesamt sechs USB-Ausgänge samt Power-Taster und der Ein-/Aus-Knopf der Powerstation. Neben zweimal USB-A mit QC 3.0 stehen vier USB-C-Ausgänge zur Verfügung. Drei der Ports unterstützen das Laden bis maximal 20 Watt, der vierte Anschluss liefert dank Power Delivery (PD) bis zu 100 Watt. Die vom Nutzer einstellbare Ladeleistung ist nur bei wenigen Powerstations zu finden. Die Funktion ist sinnvoll, um die internen LiFePo4-Akkus zu schonen und außerdem kann die Powerstation so auch an einer schwachen Stromquelle nachladen.

Unter den Anschlüssen für USB-Verbraucher befinden sich insgesamt vier 12-Volt-Ausgänge inklusive Power-Taster. Neben einer klassischen Kfz-Dose (Zigarettenanzünder) mit bis zu 10 A gibt es hier noch zwei Dosen für Rundsteckverbinder mit maximal 3 A und eine XT-60-Buche mit bis zu 25 A. Leider sind nur die Kfz- und XT60-Dose durch kleine Kunststoffkappen gegen Dreck und Feuchtigkeit geschützt. Ganz unten befindet sich der Power-Knopf für die drei 230-Volt-Schukosteckdosen, welche durch Kunststoffklappen geschützt sind. Die Steckdosen leisten maximal dauerhaft bis zu 3600 Watt. Insgesamt ist eine maximale Leistung von 4168 Watt möglich. Als Stromspeicher kommen langlebige LiFePO4-Akkus mit mehreren Tausend Ladezyklen zum Einsatz.

Die Ladebuchsen und die magnetische Not-Taschenlampe befinden sich auf der Rückseite. Zwar verfügt die F3600 Pro auch eine interne Notleuchte, die entnehmbare Lampe ist allerdings deutlich flexibler und praktischer. Unterhalb der Notlampe verstecken sich hinter einer Klappe die Eingänge für das Netzkabel, eine XT90-Dose zum Laden per Photovoltaik und die Sicherung der Powerstation. Direkt darunter befinden sich die Anschlüsse für zwei zusätzliche Akkus – insgesamt ist so eine maximale Kapazität von satten 11520 Wh möglich. Auch diese Anschlüsse sind durch eine Kunststoffklappe gegen Dreck und Feuchtigkeit geschützt.

Was uns auch bei der Pro-Variante positiv auffällt, ist die praktische im Lieferumfang enthaltene Zubehörtasche. Sie bietet ausreichend Platz für das mitgelieferte Zubehör und wird direkt auf der Oberseite der Powerstation verzurrt. In der Praxis sind so alle wichtigen Teile immer griffbereit und trotzdem geschützt. Neben einem Ladekabel, einem 12-Volt-Lader für die Nutzung im Pkw gehören noch ein USB-C-auf-USB-C-Kabel und der Regenschutz zum Lieferumfang. Während des Betriebs mit hoher Leistung sollte man die Hülle allerdings nicht benutzen, da sie die seitlichen Lüftungsöffnungen verdeckt, was dann zu einer Überhitzung führen kann. Bei niedrigen Lasten kann der Regenschutz aufgezogen werden.

Die Benutzung der F3600 Pro ist dank klarer Beschriftung und übersichtlicher Anordnung der Bedienelemente selbst ohne Anleitung selbsterklärend. Für den eigentlichen Praxistest muss die XL-Powerstation allerdings zunächst in die Wohnung des Redakteurs transportiert werden. Das ist dank der praktischen Trolley-Funktion auch einigermaßen bequem machbar. Zwar sind die Rollen nicht für die Nutzung im Gelände geeignet, sie machen den Transport etwa zum oder vom PKW aber deutlich bequemer. Die Powerstation zu tragen, klappt zwar ebenfalls, weit wollen wir die fast 40 kg aber nicht tragen müssen. Die zusätzliche Batterie schließen wir mit dem dicken, beim Akku mitgelieferten Kabel an der Powerstation an und erhöhen so die Nennkapazität von 3840 Wh auf 7680 Wh. Mit einem zweiten Akku wären dann bis zu 11,5 kWh möglich.

Nach dem Einschalten oder dem Verbinden mit Netzkabel oder Solarpanel erleuchtet das Display der F3600 Pro und zeigt die aktuellen Statuswerte. Bei Nichtbenutzung schaltet sich das Display nach wenigen Minuten automatisch ab. Ein Druck auf einen der Schalter reicht aus und der Status wird erneut angezeigt.

Nachdem wir Zusatzakku und Powerstation vollständig geleert haben, laden wir die beiden Geräte zunächst an unserer Steckdose mit maximaler Ladeleistung von 2200 Watt auf. Hier springen die internen Lüfter schon nach wenigen Minuten an. Die Lautstärke bleibt aber stets erträglich und insgesamt scheint das Lüftungsmanagement ordentlich zu funktionieren. Im Testbetrieb verstummen die Lüfter bereits nach wenigen Minuten wieder und drehen dann nur mal sporadisch kurz auf. Bei einer auf 1200 Watt reduzierten Ladeleistung, springt der Lüfter nur noch selten an. Bei einer Ladeleistung von 400 oder 800 Watt ist die Powerstation nur noch ganz selten zu hören.

Laut Angabe des Herstellers benötigt die F3600 Pro für eine vollständige Ladung bei maximaler Ladeleistung nur rund zwei Stunden an der Steckdose, was wir nach dem Test bestätigen. Bei reduzierter Ladeleistung auf 1200 Watt benötigt das Laden dann etwa vier Stunden (3 Stunden, 55 Minuten). Bei einer Reduktion auf 400 Watt benötigt das Aufladen etwas mehr als elf Stunden. Wer die Leistung durch den Anschluss zusätzlicher Solarpanels erhöht, der kann die Ladezeit auf 90 Minuten reduzieren. Wer wie wir einen Zusatzakku anschließt, benötigt etwas mehr als doppelt so lang.

Angesichts der enormen Kapazität ist die Ladedauer angenehm überschaubar. Rekorde bricht Fossibot mit der Ladezeit zwar nicht, für den Alltag ist die Zeit aber völlig in Ordnung. Zum besseren Verständnis: Andere Solargeneratoren benötigen schon bei weniger als 0,5 kWh sechs bis acht Stunden, um den Akku zu füllen.

Für die mobile Nutzung abseits des Stromnetzes, etwa beim Camping, ist die Ladedauer per Photovoltaik spannender und auch hier muss sich die F3600 Pro nicht verstecken. Mit dem XT90-Adapter erlaubt die Powerstation eine maximale Ladeleistung von bis zu 2000 Watt per Solar – ein starker Wert! Wer ausreichend Panels anschließt, kann die F3600 Pro damit in nur knapp 2 Stunden komplett aufladen – ganz autark, nur durch Kraft der Sonne. Das Laden per Kfz-Netzteil funktioniert im Test ebenfalls, aufgrund der langen Ladedauer brechen wir diesen Ladevorgang allerdings nach wenigen Stunden ab.

Neben den Ladevorgängen überprüfen wir auch die Sicherheitsfunktionen und machen unsere Leistung– und Kapazitätstests. Verbraucher wie Computer, Kühlschrank oder Gartengeräte funktionieren problemlos – allerdings erreichen sie auch zusammen nicht mal ansatzweise die Belastungsgrenze der F3600 Pro. Zum besseren Verständnis, die maximal 3600 Watt reichen aus, um etwa gleichzeitig unseren Computer-Arbeitsplatz inklusive dreier Monitore, Playstation 5 samt Fernseher, Eiswürfelbereiter, Kühlbox und noch einen Tischgrill zu versorgen! Selbst leistungshungrige Geräte wie Föhn, Wasserkocher und Induktionskochplatte versorgt die Fossibot F3600 Pro völlig problemlos. Selbst unser stärkster Verbraucher im ganzen Haushalt, eine Kappsäge, deren Einschaltstrom über 3500 Watt beträgt, funktioniert an der mobilen Steckdose ohne Murren. Erst als wir weitere starke Verbraucher neben der Kappsäge anschließen, kommen wir über die Leistungsgrenze und die Powerstation deaktiviert nach wenigen Sekunden ihre 230-V-Ausgänge. In der Praxis ist solch ein Szenario im privaten Bereich allerdings eher unwahrscheinlich.

Unseren PC-Arbeitsplatz mit mehreren Monitoren, Drucker und Telefon versorgen F3600 Pro samt zweitem Akku insgesamt fast 50 Stunden lange, bevor sich die Powerstation abschaltet. In dieser Zeit entnehmen rund 6142 Wh, was rund 80 Prozent der Nennkapazität von 7680 Wh entspricht. Im zweiten Durchgang mit einer höheren Ausgangsleistung von knapp 700 Watt ist Effizienz mit knapp 84 Prozent (6450 Wh) sogar etwas höher. Auf einen dritten Kapazitätstest haben wir aufgrund der enormen Speichergröße verzichtet.

Die tatsächliche Effizienz ist immer stark von eingesetzten Verbrauchern abhängig. Hoch und gut ist die Ausbeute besonders bei Nutzung der Gleichstromausgänge oder beim Anschluss von starken 230-V-Verbrauchern. Am wenigsten effektiv arbeitet das Gerät bei Anschluss eines schwachen 230-V-Verbrauchers. Die durchschnittlich angegebenen 80 bis 85 Prozent nutzbare Kapazität sind somit stimmig und mit anderen Powerstations vergleichbar.

Von den internen Lüftern hört man während der Leistungstests nur selten mal etwas, denn die angeschlossenen Verbraucher machen meist mehr Lärm als die Powerstation. Selbst bei knapp über 1000 Watt Leistung arbeitet die F3600 Pro meistens im Flüstermodus. Wenn die Lüfter mal hochdrehen, dauert es maximal einige Minuten, bis sie wieder verstummen. Somit ist diese Powerstation auch etwa für die Nutzung in Zelt oder Caravan geeignet.

Die von extra beworbener USV-Funktion testen wir ebenfalls in der Praxis. Dazu stecken wir die Powerstation an die Steckdose und verbinden sie mit unserem 3D-Drucker und einem PC. Der Strom wird, wenn die Powerstation vollgeladen ist, nur durchgeleitet. Wenn nun der Strom ausfällt, oder die Sicherung herausgedreht wird, wechselt die F3600 Pro unmittelbar auf die Stromversorgung per Akku um. Das Umschalten geschieht in Sekundenbruchteilen und so funktionieren die angeschlossenen Verbraucher weiter, als ob nichts geschehen wäre. Kommt wieder Strom aus der Steckdose, dauert es dann einige Sekunden und die Powerstation schaltet wieder auf den Pass-Through-Modus und die externe Stromversorgung um.

Bei Geekmaxi kostete die F3600 Pro mit dem Coupon: XL98NDBL 1599 Euro statt 1799 Euro. Der Zusatzakku Fossibot FB3840 kostet mit dem Coupon: rWTV8v4s 1399 Euro statt 1499 Euro.

Im Set gibt es das Duo aus Powerstation und Zusatzakku mit dem Coupon: re9Iw6BY für 2998 Euro statt 3298 Euro.

Das Set aus Fossibot F3600 Pro und dem 420-Watt-Solarpanel SP420 kostet mit dem Coupon: fkcrax5g 2148 Euro.

Das XL-Set für maximale Unabhängigkeit (mit Powerstation, Zusatzakku und Solarpanel) gibt es mit dem Coupon: gdkPPEAV für 3497 Euro.

Die Fossibot F3600 Pro wirkt zwar auf den ersten Blick wie die ältere F3600 (Testbericht), der erweiterbare Akku und die so maximale Kapazität von bis zu 11,5 kWh sind im Bedarfsfall aber ein deutlicher Vorteil. Dank XL-Speicher und hoher Ladeleistung per Solarpanels eignet sich diese Powerstation hervorragend als Inselanlage, fürs Camping oder für harte Einsätze in Garten und Baustelle.

Die XL-Powerstation von Fossibot macht auch in der Pro-Variante sehr viel richtig und bekommt deshalb eine klare Kaufempfehlung. Neben den beachtlichen Leistungswerten punktet die F3600 Pro auch mit vielen Kleinigkeiten. Da wären wieder die praktische entnehmbare Taschenlampe, die großzügige Zubehörtasche und der beigepackte Regenschutz.

Wer schon mit 3,8 kWh zufrieden ist, kann allerdings auch zur etwas günstigeren Nicht-Pro-F3600 (Testbericht) greifen. Abgesehen von der erweiterbaren Kapazität sind die Unterschiede in der Praxis nicht relevant.