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«So schnell wie möglich Punkte einfahren…»

«So schnell wie möglich Punkte einfahren…»

Die Widnauer Frauen steigen mit einem neuen Trainer in ihr zweites Erstligajahr.

Die Erstliga-Frauen des FFC Widnau haben seit kurzem einen neuen Cheftrainer. Pascal Roth, der das Team zusammen mit Patrick Haltiner führte, ist neu Assistent von Marisa Wunderlin bei den NLA-Frauen des FC St. Gallen. Haltiner wird bei Widnau weiterhin als Assistenztrainer amten. Neuer Chef an der Linie ist Jassem Samir. Der 31-jährige Deutsche steht aktuell in einer Weiterbildung zum Sporttherapeuten. Geboren und aufgewachsen ist Samir in Frankfurt am Main. Hauptberuflich ist Widnaus «Neuer» Trainer bei einer grossen Schweizer Fitnessstudio-Kette. Berufsbegleitend lässt er sich noch zum Sporttherapeuten weiterbilden. Samir, der in St. Gallen wohnt, ist Inhaber der B-Lizenz. «In den nächsten vier Jahren möchte ich die A-Lizenz erwerben», sagte Samir. Der neue Übungsleiter des ersten Frauenteams ist zwar erst 31 Jahre alt, aber bereits seit 17 Jahren als Trainer tätig. Und er hat bereits ein paar klingende Namen auf seinem Lebenslauf. So betreute er unter anderem die U17-Juniorinnen von Eintracht Frankfurt, die U14-Junioren von Waldhof Mannheim und das erste Damenteam von Vorwärts Spoho Köln in der Regionalliga. Auch in spannende Projekte, etwa die SIPG Shanghai U17-Junioren oder die Real Madrid Fundación Clinics war er involviert. Zuletzt trainierte er die U17-Juniorinnen der Zürcher Grasshoppers und war zuständig für die athletische Ausbildung der GC-Kickerinnen von U12 bis U17. Parallel zu den Widnauer Frauen ist Samir auch noch als Ausbildner bei den FF19-Frauen des Teams Oberthurgau tätig.

Ligaerhalt im letzten Meisterschaftsspiel

Die Widnauer Frauen konnten am 11. Juni 2023 nach dem 2:2 gegen Rapperswil-Jona II jubeln und feiern. Der Aufstieg in die erste Liga war Tatsache. Damit hatte das Rheintal mit Widnau und Staad zwei Teams in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse. Die blau-weisse Aufsteigerinnentruppe hatte allerdings einige bange Momente zu überstehen, ehe der Ligaerhalt feststand. Mit dem 1:1 im letzten Meisterschaftsspiel in Eschenbach stand fest, dass Widnau Erstligist bleiben würde.

Im achten Meisterschaftsspiel konnten mit dem 1:0-Sieg in Balerna endlich auch die ersten drei Punkte unter Dach und Fach gebracht werden. Mit neun Punkten überwinterte Widnau unter dem Strich. In der Rückrunde liess das Team zum ersten Mal aufhorchen, als sie Mitte April auf der Aegeten den Tabellenzweiten Luzern mit 2:1, zu dem Erika Gschwend und Andrea Sanchez Murcia die beiden Treffer beisteuerten. Nach der 1:10-Klatsche in Wädenswil, bei der die ehemalige nordmazedonische Nationalspielerin Romana Trajkovska fünf Tore für die Zürcherinnen erzielte, gelang Widnau der Effort, der schlussendlich die Basis für den Ligaerhalt war. Die beiden Absteiger, Uri und Balerna, wurden nacheinander 8:2 und 5:2 von der Aegeten gefegt und Zürisee United auswärts 4:0 geschlagen. Nebst Uri und Balerna ist auch Lugano, das souverän in die NLB aufstieg, nicht mehr Gegner von Widnau. Dafür bekommt es das Team von Jassem Samir und Patrick Haltiner mit drei Aufsteiger zu tun: Toggenburg und Sempach haben ihre Gruppen dominiert und die Promotion fast mühelos geschafft. Neu dabei ist mit Schlieren II ein weiterer Aufsteiger und mit den Blue Stars ein Team, das von der Gruppe 1 in die Gruppe 2 umgeteilt wurde. Somit misst sich Widnau in seiner zweiten Erstligasaison mit insgesamt 13 Teams. Die Vorrunde ist vom 18. August bis am 24. November terminiert.

Fünf Abgänge – ein Zugang

«Das Ziel für diese Saison ist klar: Wir wollen so schnell wie möglich Punkte einfahren, damit wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben», sagte Samir. «Dann können wir uns schon mal auf die Veränderung anpassen. Wir befinden uns in einer Umbruchphase, da der FFC Widnau in den FC Widnau integriert werden soll», so Samir weiter. Dies bedeute, dass viel mehr Fokus auf die Förderung und Integration der FF17 und FF19 die erste Mannschaft gesetzt wird. Samir: «Im Hinblick auf die Zukunft hat die Frauenabteilung eine klare Vision, die ich sehr gut finde». Die Kadergrösse beläuft sich auf 17 Spielerinnen, davon fünf Langzeitverletzte aus der Vorsaison. «Wir werden nach Absprache mit der zweiten Mannschaft von dort Unterstützung holen».
Eva Dietsche, mit acht Treffern die beste Widnauer Torschützin der letzten Saison, hat ihren Rücktritt bekanntgegeben. Auch Sarah Herrmann, Isabel Gschwend, Lara Scheichl und Timea Sele sind in der neuen Spielzeit nicht mehr dabei. Einziger Zugang ist Felicia Lindner, die vom NLB-Club FC Wil 1900 auf die Aegeten kam. Samir: «Ich sehe uns im Mittelfeld der Tabelle und denke, dass Luzern, Staad und Wädenswil um den Aufstieg spielen werden».