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Rath around the world: Ein Roadtrip der Extraklasse: Drei US-Luxushotels im Test

Rath around the world: Ein Roadtrip der Extraklasse: Drei US-Luxushotels im Test

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Eine Rundreise durch Bostons Umgebung führt unseren Autor zu drei Luxushotels, die der renommierten Hospitalitygruppe “Relais & Châteaux” angehören. Im “Castle Hill Inn”, “The Inn at Hastings Park” und “Twin Farms” erlebt er, was amerikanischer Luxus wirklich bedeutet.

Zwei Gründe ziehen mich nach Amerika: Ich habe lange dort gelebt, das “Ritz-Carlton” in Naples geführt und möchte sehen, wie sich das Land und die Hotellerie verändert haben. Und zweitens: Die renommierte Hospitalitygruppe “Relais & Châteaux” feiert dieses Jahr ihren 70. Geburtstag.

Es gibt noch einige Häuser der Vereinigung, die ich mir im Großraum von Boston gern ansehen möchte. Deshalb verbringe ich meinen Sommerurlaub dieses Jahr in den Staaten, miete ein Auto und begebe mich auf einen Roadtrip zu drei der herausragendsten Hotels des Landes.

Zu “Relais & Châteaux” gehören derzeit weltweit 580 Hotels und Restaurants. Ich bin gespannt darauf, zu erfahren, ob die drei Hotels, die ich besuchen werde, ihrem guten Ruf gerecht werden können.

Sechs-Sterne-Eleganz an der Küste: Exklusive Erholung im „Castle Hill Inn“

Das "Castle Hill Inn" in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen. Das "Castle Hill Inn" in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen.

Das “Castle Hill Inn” in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen.

(Foto: Castle Hill Inn)

Entschleunigen und entspannen am Meer – das “Castle Hill Inn” in Newport ist dafür genau der richtige Ort. Das Luxusresort thront majestätisch auf einer 16 Hektar großen Halbinsel mit Blick auf den Atlantischen Ozean. Ursprünglich im Jahr 1875 als Sommerresidenz des berühmten Wissenschaftlers Alexander Agassiz erbaut, strahlt das Anwesen noch heute den Charme und die Anmut vergangener Zeiten aus.

Was erwarte ich von einem “Relais & Châteaux”-Hotel? Eine herausragende Küche, eine sehr gute Ausstattung und Lage sowie einen persönlichen Service. Obwohl dieses Haus und seine gepflegte Anlage groß sind, werde ich hier überall mit Namen angesprochen. Das ist bei der Größe des Hauses und bei der Gastronomie eine Herausforderung, die das Personal allerdings hervorragend meistert. Geschuldet ist es vermutlich der guten Leitung des herzlichen Managing Directors Brian Young. Er führt das Resort seit zwölf Jahren mit viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail.

Das "Castle Hill Inn" in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen. Das "Castle Hill Inn" in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen.

Das “Castle Hill Inn” in Newport, Rhode Island, bietet eine Vielzahl von luxuriösen Unterkünften, die Komfort und Eleganz vereinen.

(Foto: Castle Hill Inn)

Auf der Terrasse habe ich einen fantastischen Blick auf das Meer und auf die gegenüberliegenden Inseln. Neben den sieben Zimmern und Suiten können Gäste 26 Strandhäuser und Cottages buchen, die mehr Platz bieten. Das “Superior Beach House” zählt mit 2000 Euro pro Nacht zu den teuersten Übernachtungsmöglichkeiten und ist nur 200 Meter vom Privatstrand des “Castle Hill Inn” entfernt. Zum Hotel gehört außerdem das “Aurelia” Fine Dining-Restaurant, das mich mit seiner großen Weinauswahl von über 1200 Sorten beeindruckt. Die Preise sind sehr fair gestaltet.

In der Umgebung von Newport gibt es einiges zu entdecken. Etwa eine Reihe von prachtvollen Anwesen und Sommerresidenzen, die im frühen 20. Jahrhundert von einigen der reichsten und einflussreichsten Familien Amerikas erbaut wurden. Ich sehe mir ein opulentes Haus im französischen Stil an, das sich “The Elms” nennt und dem Kohlemagnaten Edward Julius Berwind gehörte. Wer sich für Architektur interessiert, sollte sich mindestens eines dieser herrlichen Häuser in Newport ansehen. Sehr beeindruckend.

Castle Hill Inn

Resort Name: Castle Hill Inn
Land: USA
Region: Newport, Rhode Island
Beste Reisezeit: Von April bis August lässt sich das Küstenwetter am besten genießen
Zielflughafen: Logan International Airport (BOS)
Transfermittel vom Flughafen: Auto
Transferzeit: 2,5 Stunden
Zimmerpreis pro Nacht: 1000 Euro (Harbor House) bis 2150 Euro (Superior Beach House)
Besondere Empfehlung: Der öffentliche “Newport National Golf Club” ist ein 18-Loch-Golfplatz, der elf Kilometer vom Hotel entfernt ist.

Zurück in die Vergangenheit: Historischer Charme trifft modernen Luxus im “The Inn at Hastings Park”

Nach zwei Nächten Erholung am Meer fahre ich zum nächsten Hotel auf der Liste namens “The Inn at Hastings Park”in Lexington, Massachusetts. Lexington dürfte vielen ein Begriff sein – hier fand die berühmte Schlacht von Lexington und Concord statt, die die Amerikanische Revolution einleitete.

Das Fünf-Sterne-Hotel "The Inn at Hastings Park" liegt im historischen Ort Lexington, der für seine bedeutende Rolle im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bekannt ist. Das Fünf-Sterne-Hotel "The Inn at Hastings Park" liegt im historischen Ort Lexington, der für seine bedeutende Rolle im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bekannt ist.

Das Fünf-Sterne-Hotel “The Inn at Hastings Park” liegt im historischen Ort Lexington, der für seine bedeutende Rolle im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bekannt ist.

(Foto: The Inn at Hastings Park)

“The Inn at Hastings Park” lässt die Kolonialzeit wieder aufleben – inklusive rustikal-antiken Möbeln, patriotischer Dekoration und einer gemütlich-nostalgischen Atmosphäre. Auch wenn das Haus etwas weniger opulent gestaltet ist als das “Castle Hill Inn”, kann man auch hier luxuriös übernachten. Zum Beispiel in der “King Suite”, dem größten Zimmer, das einen herrlichen Blick auf den Hastings Park bietet.

Lexington ist eine Art “Hub”. Von hier aus erreiche ich nahegelegene Städte wie Boston oder Salem in einer halben Stunde. Auch Strände wie der “Crane Beach” oder der “Singing Beach” liegen in der Nähe und sind mit dem Auto in etwa 60 Minuten zu erreichen. Ich nutze die Gelegenheit und fahre nach Boston, um das “Quin House” zu besuchen.

Die Einrichtung des "The Inn at Hastings Park" ist geprägt von einer Mischung aus dem klassischen New England-Stil und modernen Akzenten, die eine warme und einladende Atmosphäre erschaffen. Die Einrichtung des "The Inn at Hastings Park" ist geprägt von einer Mischung aus dem klassischen New England-Stil und modernen Akzenten, die eine warme und einladende Atmosphäre erschaffen.

Die Einrichtung des “The Inn at Hastings Park” ist geprägt von einer Mischung aus dem klassischen New England-Stil und modernen Akzenten, die eine warme und einladende Atmosphäre erschaffen.

(Foto: The Inn at Hastings Park)

Hier erlebe ich das vielleicht beste gastronomische Konzept der Welt – ein Restaurant ist besser als das andere. Normalerweise steht dieser private Social Club nur Mitgliedern zur Verfügung, aber zum Glück kenne ich den Managing Director. Eine Mitgliedschaft, die nicht nur den Zugang zu erstklassigen Restaurants, sondern auch zu exklusiven Unterkünften und Wellnessangeboten ermöglicht, kostet je nach Alter zwischen 3000 und 5000 Dollar.

Eine gute gastronomische Alternative ist das Bostoner Restaurant “Mistral”. Hier sollte man unbedingt lange im Voraus reservieren, denn das Restaurant ist immer ausgebucht. Ich kann vor allem das Tuna Tataki als Vorspeise und das Erdbeertörtchen als Dessert empfehlen. Einfach göttlich!

The Inn at Hastings Park

Resort Name: The Inn at Hastings Park
Land: USA
Region: Lexington, Massachusetts
Beste Reisezeit: Im Frühling und Herbst sind weniger Touristen vor Ort, was das Sightseeing in der Umgebung angenehmer macht.
Zielflughafen: Logan International Airport (BOS)
Transfermittel vom Flughafen: Auto
Transferzeit: 1 Stunden
Zimmerpreis pro Nacht: 370 Euro (Deluxe Queen) bis 550 Euro (King Suite)
Besondere Empfehlung: Der Tourguide Fred ist Teil des Hotels und bietet Gästen eine zweistündige Rundfahrt an, bei der er alles Wichtige über die amerikanische Revolution erklärt.

Jede Unterkunft ein Kunstwerk: maßgeschneiderter Luxus im “Twin Farms”

Das Luxusresort "Twin Farms" bietet eine abgeschiedene Umgebung und individuell gestaltete Unterkünfte inmitten der malerischen Landschaft von Vermont. Das Luxusresort "Twin Farms" bietet eine abgeschiedene Umgebung und individuell gestaltete Unterkünfte inmitten der malerischen Landschaft von Vermont.

Das Luxusresort “Twin Farms” bietet eine abgeschiedene Umgebung und individuell gestaltete Unterkünfte inmitten der malerischen Landschaft von Vermont.

(Foto: Twin Farms)

Das Luxusresort “Twin Farms” bietet eine abgeschiedene Umgebung und individuell gestaltete Unterkünfte inmitten der malerischen Landschaft von Vermont.

Nach einer guten Zeit in Lexington fahre ich etwa zweieinhalb Stunden, bis ich das letzte “Relais & Châteaux”-Hotel meiner Reise erreiche. “Twin Farms” liegt versteckt in den malerischen Wäldern von Vermont und bietet eine spektakuläre Kulisse aus Wäldern, Hügeln und Teichen. Das 120 Hektar große Landgut hat eine interessante Geschichte, die bis ins Jahr 1795 zurückreicht. Ursprünglich war es das Heim des Literatur-Nobelpreisträgers Sinclair Lewis, 1993 wurde das Hotel eröffnet. Heute ist “Twin Farms” ein luxuriöses Resort.

“Ultra-Luxus” und “all-inclusive” – das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Im “Twin Farms” jedoch werden genau diese Gegensätze perfekt vereint. Jede Unterkunft ist einzigartig gestaltet, mit einem Mix aus rustikalem Charme und modernem Komfort. Es gibt luxuriös gestaltete Baumsuiten, Cottages, Farmhäuser und das imposante Wohnhaus “The Lodge”, das bis zu fünf Personen beherbergt und 6280 Euro pro Nacht kostet.

Das Angebot, die Gastronomie, die Weitläufigkeit, die Natur, die Nachhaltigkeit – alles ist zu Ende gedacht und gleichzeitig ist alles all-inclusive. Das macht den Aufenthalt besonders unkompliziert. Die einzige Möglichkeit, hier zusätzlich Geld auszugeben, ist, einen renommierten Wein wie einen Margaux zu bestellen. Allerdings sind die hier angebotenen Weine bereits sehr gut ausgewählt, einschließlich des “Grande Cuvée”-Champagners zum Aperitif. Heute führt das Ehepaar John und Ann Graham das Resort. Beide arbeiteten zuvor bei “Ritz-Carlton” und bringen ihre Expertise für luxuriöse Unterkünfte ein. Mein neues Lieblingshotel an der Ostküste!

Twin Farms

Resort Name: Twin Farms
Land: USA
Region: Barnard, Vermont
Beste Reisezeit: Sommer und Winter, dann gibt es die meisten Veranstaltungen vor Ort
Zielflughafen: Logan International Airport (BOS)
Transfermittel vom Flughafen: Auto
Transferzeit: 3 Stunden
Zimmerpreis pro Nacht: 2800 Euro (“Reds Room”) bis 6280 Euro (“The Lodge”)
Besondere Empfehlung: Das Resort bietet einige besondere Aktivitäten an, wie Axtwerfen, Bogenschießen, Fliegenfischen oder eine Bienentour.

Nach dem Besuch dieser drei hervorragenden “Relais & Châteaux”-Häuser, die dem Ruf der Luxusgruppe definitiv gerecht werden, geht es für mich zurück nach Deutschland. Dieses Mal fliege ich mit “Singapore Airlines” von New York nach Frankfurt.

Kurz vor der Abreise bemerke ich, dass mein iPad fehlt – ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft bietet sofort seine Hilfe an und sucht das Gerät mit mir zusammen. Das ist einfacher gesagt als getan, denn den Securitycheck hatte ich bereits hinter mir. Der Mitarbeiter führt mich also durch Katakomben zurück hinter den Securitycheck, setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um tatsächlich mein iPad zu finden. Dann, um den Flug nicht zu verpassen, begleitet er mich wieder zur Security, zückt seine Karte, erklärt mein Missgeschick, und man leitet mich durch. Ich erreiche im letzten Moment mein Flugzeug, mit Singapore Airlines, ohne Zweifel für mich die beste Airline weltweit – mit iPad, und das nur dank diesem herausragenden Mitarbeiter.

Damit endet mein Abenteuer zu den Luxusunterkünften Amerikas – Fortsetzung folgt.

Raths Reise-Rating (aktuelle Wertung gefettet):

1. Ganz großes Kino
2. Wenn’s nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber der Reiseplattform www.travelgrand.ch ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für ntv.de schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.

Rath ist Ideengeber des Rankings www.die-101-besten.com und zudem Autor des Buches “Die 101 besten Hotels Deutschlands”, das zukünftig gemeinsam mit “Capital” verlegt wird.