Speicherplatz in der Cloud optimal ausreizen: so geht’s

Bei jedem Urlaub das gleiche Spiel: Die Fotosammlung wächst und wächst und wächst, jeden Tag kommen Dutzende Aufnahmen dazu. Am einfachsten lassen sich die Bilder über einen Cloudspeicher sichern, die Fotos haben Sie dann in der iCloud von Apple, auf Google Drive, Microsoft Onedrive oder im Onlinespeicher eines Drittanbieters.

Das aber ist nur eine temporäre Lösung, denn nach dem Urlaub sollte man die Bilder am heimischen PC begutachten, doppelte und missglückte aussortieren und die übrigen gegebenenfalls optimieren. Wer lediglich das knappe Datenkontigent von Gratisspeichern zur Verfügung hat, muss ohnehin von Zeit zu Zeit online gespeicherte Dateien auf den PC verschieben und dort archivieren.

Lesetipp: So vervierfachen Sie den kostenloser Cloudspeicher bei GMX und Web.de

Beim Verschieben und Löschen der Dateien in der Cloud können Sie sich ein Feature der kostenlosen Windows-Tools von Onedrive & Co. zunutze machen. Diese legen auf der lokalen PC-Festplatte einen Synchronisationsordner an und binden ihn als eigenes Verzeichnis in den Explorer ein.

Alle Aktionen, die Sie dort an den Dateien vornehmen, werden automatisch auch auf dem Cloudspeicher ausgeführt. Löschen Sie also eine Datei im lokalen Synchronisationsordner, wird sie auch in der Cloud entfernt. Die lokale Version landet im Papierkorb von Windows, die Cloudkopie im Papierkorb des Cloudspeichers.

Nicht mehr benötigte Dateien auswählen und löschen

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Die sicherste Methode zum Auswählen und Löschen überflüssiger Dateien ist, sie einzeln aufzurufen und anzusehen. Das aber ist bei oft mehreren Tausend Files in der Cloud schlicht illusorisch, Sie müssen also systematisch vorgehen, etwa indem Sie die Dateien nach dem Datum sortieren. Dazu öffnen Sie Ihren Cloudspeicher und klicken auf den Spaltenkopf, der je nach Clouddienst beispielsweise „Aufnahmedatum“ oder einfach nur „Datum“ heißt.

Setzen Sie die ältesten Files ganz nach oben und überprüfen Sie von oben nach unten, welche Dateien Sie aufheben möchten, welche gelöscht werden können und welche ausschließlich lokal gesichert werden sollen.

Eine detaillierte Anleitung zum Verschieben mit Puresync lesen Sie im letzten Abschnitt dieses Ratgebers. Auf die gleiche Weise können Sie auch die größten Platzräuber herausfiltern, also beispielsweise aufgenommene Videos.

Ein weiterer Platzfresser sind die Freigaben anderer Cloudbenutzer, die mit Ihrem Konto synchronisiert werden. Auf diese Weise werden die Files aus anderen Onlinespeichern zu Ihrem Speicherkontingent hinzugezählt. Wenn Sie den Zugriff auf diese Freigaben beenden, erhöht sich Ihr verfügbarer freier Speicherplatz schlagartig.

Onedrive: Alle Cloudinhalte komplett auf dem PC sichern

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Wenn Sie Microsoft Onedrive verwenden, können Sie mit wenigen Klicks sämtliche vorhandenen Onlineinhalte auf Ihrem Rechner sichern. Öffnen Sie dazu die Onedrive-App und klicken Sie das Cloudsymbol unten in der Taskleistenecke mit der rechten Maustaste an. Gehen Sie im folgenden Fenster auf das Zahnradsymbol, dann auf „Einstellungen“.

Wechseln Sie zu „Synchronisieren und sichern“, scrollen Sie nach unten und klicken Sie auf den Link „Erweiterte Einstellungen“. Scrollen Sie abermals nach unten und klicken Sie auf den Button „Alle Dateien herunterladen“. Nachdem Sie die Warnmeldung mit „Fortfahren“ bestätigt haben, kopiert Onedrive sämtliche Inhalte auf der lokalen Festplatte in ein Verzeichnis Ihrer Wahl.

Lesetipp: Die besten Tricks zu Microsoft Onedrive, die Sie kennen sollten

Anschließend können Sie die Originaldateien auf Onedrive löschen. Dazu öffnen Sie im Explorer den Onedrive-Synchronisationsordner auf Ihrem PC, wählen die Dateien und Ordner aus und verschieben sie in den Papierkorb. Diese Aktion wird nun automatisch im Cloudspeicher wiederholt.

Sie können diese Aufgabe auch automatisieren und Dateien sowohl auf dem lokalen Computer wie in der Cloud nach einem Zeitplan regelmäßig löschen. Doch seien Sie sich des damit verbundenen Risikos bewusst: Wenn Sie die Clouddateien zuvor nicht anderweitig gesichert hatten, verschwinden auf diese Weise auch eventuell noch benötigte Dateien – so funktioniert Synchronisation nun einmal!

Clouddateien über Windows-Aufgabenplanung löschen

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Es gibt zwei Möglichkeiten, Clouddateien automatisch zu löschen: über die Aufgabenplanung von Windows und mithilfe externer Freeware wie Eraser. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Dateien bei Onedrive, Google Drive oder sonstwo in der Cloud liegen.

Voraussetzung ist, dass der Dienst über eine App im Windows-Explorer einen Synchronisationsordner anlegt. Ansonsten hilft Raidrive weiter, das Tool integriert viele Dienste per Laufwerksbuchstaben.

Für die Aufgabenplanung benötigen Sie zunächst eine Batchdatei mit dem Löschbefehl. Öffnen Sie den Editor von Windows und geben Sie dort den Befehl

del /q /s D:\OneDrive\Fotos* 

ein. Ersetzen Sie D:\OneDrive\Fotos dabei durch den Pfad zum Sync-Ordner Ihres Cloudspeichers. Speichern Sie diese Datei unter einem beliebigen Namen, etwa als cloudloeschen.bat, in einem beliebigen Ordner wie etwa C:\Temp mit der Endung .bat.

Microsoft Onedrive im Test: Günstigster Cloud-Dienst mit guten Extras

Um nun die Aufgabenplanung aufzurufen, tippen Sie aufgaben oder auch taskschd ins Suchfeld der Taskleiste und klicken auf den angezeigten Treffer. Markieren Sie auf der linken Seite „Aufgabenplanung (lokal)“ und klicken Sie auf „Aktion –› Aufgabe erstellen“.

Geben Sie der Aufgabe einen Namen und aktivieren Sie „Unabhängig von der Benutzeranmeldung ausführen“. Alle weiteren Einstellungen in diesem Fenster übernehmen Sie.

Klicken Sie nun aber nicht auf „OK“, sondern wechseln Sie zum Register „Trigger“. Hier klicken Sie auf „Neu“, belassen es bei der Voreinstellung „Nach einem Zeitplan“ und wählen unter „Einstellungen“ aus, wie oft die Löschaktion durchgeführt werden soll.

Anschließend definieren Sie bei „Start“ für die Aufgabe einen Startzeitpunkt, bestätigen mit „OK“ und gehen im vorherigen Fenster „Aufgabe erstellen“ weiter zum Register „Aktionen“.

Klicken Sie auf „Neu“, übernehmen Sie die Voreinstellung „Programm starten“ und tragen Sie unter „Programm/Skript“ den Befehl C:\Windows\SysWOW64\cmd.exe und – falls Sie unser Beispiel übernommen haben – bei „Argumente hinzufügen (optional)“ den Befehl

/c „C:\Temp\cloudloeschen.bat“

Nach dem Klick auf „OK“ fragt die Aufgabenplanung noch einmal nach, ob alles seine Richtigkeit hat. Beantworten Sie die Frage mit „Ja“ und schließen Sie das Fenster mit „OK“. Die neue Aufgabe erscheint nun in der „Aufgabenplanungsbibliothek“ und wird gemäß dem Zeitplan automatisch ausgeführt.

Synchronisieren mit Free File Sync

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Auch mit der Open-Source-Software Free File Sync können Sie Dateien bestimmter Typen automatisch nach Zeitplan von einem in einen anderen Ordner verschieben.

Allerdings ist die Bezeichnung dieses Vorgangs in der Software nicht ganz korrekt. Denn tatsächlich werden die Dateien nicht verschoben, sondern kopiert: Die Quelldateien bleiben also erhalten. Das gilt auch dann, wenn Sie in den „Synchronisationseinstellungen“ die „Versionierung“ wählen.

Wenn Sie also Free File Sync zum Übertragen der Fotos von Ihrem Cloudspeicher auf die lokale Platte wählen, benötigen Sie zusätzlich ein Programm wie Eraser, um die Originaldateien anschließend zu löschen.

Cloudspeicher mit der Freeware Eraser aufräumen

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Alternativ können Sie Ordner mit Eraser automatisch entfernen. Das Programm ist eigentlich dafür gedacht, leere Festplattenbereiche endgültig zu löschen, so dass die Daten nicht mehr wiederhergestellt werden können. Dank eines eingebauten Taskplaners eignet es sich jedoch auch für regelmäßige Löschvorgänge in Ihrem Cloudspeicher.

Nach dem Start des Programms gehen Sie zunächst auf „Settings“. Die „User interface language“ können Sie nicht ändern, Eraser ist nur auf Englisch erhältlich. Ändern sollten Sie jedoch die Voreinstellungen für die Löschmethode, als „Default file erasure method“ stellen Sie das einfache und schnelle „First/last 16KB Erasure“ ein. Übernehmen Sie die Einstellungen anschließend mit einem Klick auf „Save Settings“.

Klicken Sie oben in der Symbolleiste auf den nach unten weisenden Pfeil neben „Erase Schedule“ und danach auf „New Task“. Geben Sie der Aufgabe einen beliebigen Namen und markieren Sie darunter „Recurring“. Gehen Sie auf „Add Data“ und ändern Sie im nächsten Fenster neben „Target type“ die Einstellung auf „Files in Folder“.

Nun klicken Sie neben dem Eingabefeld bei „Settings“ auf „Browse“, suchen den Cloudordner heraus, der regelmäßig aufgeräumt werden soll – auch hier hilft gegebenenfalls Raidrive mit einem Laufwerk. Entfernen Sie in Erase das Häkchen vor „Delete folder if empty“, so bleibt die Ordnerstruktur unangetastet. Schließen Sie das Fenster mit „OK“ und wechseln Sie zum Register „Schedule“.

Stellen Sie eine Uhrzeit ein und geben Sie an, wie oft und an welchen Tagen Eraser den Löschvorgang durchführen soll. Nach einem Klick auf „OK“ ist die Konfiguration abgeschlossen und das Programm steht bereit. Eraser trägt sich in den Autostart-Ordner von Windows ein, so dass es beim Hochfahren des Betriebssystems automatisch aktiviert wird.

Speicherplatz sparen und Daten mit Puresync verschieben

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Für exakt definierte Synchronisationsaufgaben eignen sich die Onedrive-App oder Eraser nicht. Wenn es darum geht, den Abgleich von Daten zu automatisieren und beispielsweise auf Dateien mit einer bestimmten Größe oder mit einem speziellen Erstellungsdatum zu beschränken, benötigen Sie einen Spezialisten wie Puresync.

Puresync ist eine leistungsfähige Synchronisationssoftware und in der Personal Edition für Privatanwender kostenlos. Nach dem Start präsentiert es eine nüchterne, aufgeräumte Oberfläche. Darin fällt zunächst der integrierte Shadow Copy Explorer auf: Ein Tool, mit dem Sie den Inhalt der Wiederherstellungspunkte von Windows durchsuchen und Dateien herauskopieren können.

Über „Neuen Job einrichten“ starten Sie den Assistenten von Puresync und markieren im ersten Fenster „Verschieben“. Eine klassische Synchronisation wäre in diesem Fall die falsche Wahl, da sie das Datenvolumen auf dem Cloudspeicher nicht verringern würde.

Im Abschnitt „Optionen“ geben Sie nun das Dateiformat Ihrer Fotos ein, also beispielsweise *.jpg. Falls die Bilder auch in anderen Formaten vorliegen, etwa in einem RAW-Format wie CR2, NEF oder NRW, tragen Sie diese Endungen durch ein Leerzeichen getrennt ebenfalls in das Feld ein.

Klicken Sie auf „Weiter“ und wählen im nächsten Fenster den Cloudordner, aus dem Sie Daten auf Ihren Rechner verschieben möchten. Darunter ist „Unterordner einschließen“ bereits ausgewählt. Neben „Ordnertiefe“ ist die Voreinstellung „0“ zu sehen. Die Null bedeutet, dass es keine Begrenzung bei der Synchronisierung der Unterordner gibt. Wenn Sie dagegen etwa auf „1“ gehen, wird lediglich die erste Ebene der Unterordner in die Aktion einbezogen.

Nach einem Klick auf „Weiter“ definieren Sie den Zielordner. Setzen Sie Häkchen vor den oder die Ordner auf Ihrem PC, in die Puresync die Fotos weiterreichen soll, und klicken Sie auf „Weiter“. Nun geben Sie dem Job einen beliebigen Namen und stellen neben „Automatisch Starten“ am besten „Nach Zeitplan“ ein. Klicken Sie auf „Zeitplan definieren“, wählen Sie Zeitpunkt und Intervall aus, wann Puresync die Fotos auf den lokalen Computer verschieben soll, und bestätigen Sie mit „OK“.

Klicken Sie auf „Alle Einstellungen“ und gehen Sie auf „Vergleichen –› Löschungen“. Setzen Sie ein Häkchen bei „Dateien im Zielordner löschen, die im Quellordner gelöscht wurden“. Wechseln Sie zu „Vergleichen –› Ordner“ und markieren Sie „Leere Ordner löschen“. Gehen Sie zu „Filter“, dort zum Register „für Ordner“, und nennen Sie die Namen der Ordner, die synchronisiert beziehungsweise von der Synchronisation ausgeschlossen sein sollen. Wechseln Sie zum Register „Größe“ und definieren Sie dort eine minimale und/oder maximale Größe für die Dateien, die Sie verschieben möchten.

Auf diese Weise können Sie beispielsweise umfangreiche Videos genauso ausschließen wie kleine Grafikdateien. Schließen Sie das Fenster mit „OK“. Sobald Sie nun unten auf „Vergleich ausführen“ klicken, beginnt Puresync mit der Arbeit und verschiebt die Daten von der Cloud auf die lokale Festplatte Ihres Computers. Der Platz im Onlinespeicher wird frei.