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Elliphant, Aegeri Concerts, Anatole Muster, Hofair – die Kulturtipps

Elliphant, Aegeri Concerts, Anatole Muster, Hofair – die Kulturtipps


Kulturtipps

Eine ungezähmte Schwedin, junge und angesagte Klassik-Künstler und ein Akkordeon-Phänomen

Unsere Region bietet jede Woche ein spannendes Kulturprogramm zum Entdecken, Eintauchen, Geniessen. Hier finden Sie unsere neun ausgewählten Tipps.

Sie ist jetzt Mutter. Eine Rebellin ist die Schwedin Elliphant geblieben

Der rohe Mix aus elektronischem Punk, Grime und Hip-Hop fährt in die Beine und schaltet den Verstand aus. Mit ihren ungefilterten Ausbrüchen, die das Blut in Wallung bringen und sich doch wie Hymnen anfühlen, hat sich Elliphant in der Musikwelt einen Namen als Rebellin gemacht. Prestigeträchtige Kollaborationen mit international bekannten Produzenten und DJs wurden zu Chart-Hits, Platin hat sich auch mehrfach zu Hause. Nach Los Angeles ist das wieder Stockholm.

Den ausführlichen Beitrag finden Sie hier:

Am einzigen Schweizer Konzert fordert die schwedische Musikerin zur wilden Party heraus

Am einzigen Schweizer Konzert fordert die schwedische Musikerin zur wilden Party heraus

Die bald 39-jährige schwedische Sängerin, Songschreiberin, Rapperin, die mit bürgerlichem Namen Ellinor Olovsdotter, kurz Ellie, heisst, ist seit zehn Jahren im Musikgeschäft. Im Januar hat sie nach einer Auszeit – sie ist Mutter geworden – «Troll» herausgebracht. Ihre Album-Tour führt sie auch nach Luzern. Es ist Elliphants einziges Schweizer Konzert.


Reihe: Aegeri Concerts setzt auf junge, erfolgreiche Künstler

Die Aufmerksamkeit der Jugend erregen Aegeri Concerts setzt auf junge, erfolgreiche Künstler. Diana Sonja Tobler Die Aegeri Concerts verfolgen in der neuen Saison eine Linie: Junge, auf den sozialen Medien gefragte Künstler gestalten eigene Programme und sollen so womöglich ein Publikum über das tendenziell ältere Stammpublikum hinaus nach Unterägeri locken. So wurde letztes Jahr die Geigerin und Mode-Influencerin Esther Abrahmi zum Aushängeschild der Reihe (wir berichteten). Auftritte von Talenten der lokalen Musikschulen rund um die Konzerte dienen der Jugendförderung.

Die Reihe wurde erst 2022 ins Leben gerufen. Entsprechend erfolgen jedes Jahr Anpassungen am Konzept. Was auch in der dritten Saison gleich bleibt, sind knackige 70 Minuten Musik ohne Pause, Moderation durch die Musiker und anschliessend die Möglichkeit zum Austausch mit ihnen. Nun wird mit den Stichwörtern «Jugend» und «Umbruch» ein künstlerischer Schwerpunkt gesetzt, den wahlweise die auftretenden Künstler oder die gespielten Komponisten einlösen sollen.

Eröffnen die Reihe der Aegeri Concerts mit einem Liederabend: Äneas Humm und ...

Eröffnen die Reihe der Aegeri Concerts mit einem Liederabend: Äneas Humm und …

Bild: Arthur Gamsa/zvg

... Kit Armstrong.

… Kit Armstrong.

Bild: zvg

Zur Eröffnung geben Bariton Äneas Humm und Pianist Kit Armstrong einen Liederabend. «Affection» ist die erste Zusammenarbeit der beiden Jung-Stars. Humm ist erst 29 Jahre alt und bereits als Enseblemitglied in Weimar und Karlsruhe tätig. Der 32-jährige Armstrong wurde früher als «Wunderkind» bezeichnet. Soloalben und weltweiter Erfolg unterstreichen diese Zuschreibung. Im Januar trat er am Klavierfestival in Luzern auf – an der Orgel und am Klavier.

Anna Vinnitskaya gab erst letzte Woche ein Rezital am Lucerne Festival. In Unterägeri (Di, 1.10.) spielt sie zusammen mit Orchestermitgliedern der Berliner Philharmoniker Werke von Brahms und Schostakowitsch. Ein erster Hinweis auf die Pflege von Künstlerbeziehungen ist die erneute Einladung von Pianistin Huijing Han. Vor dem Auftritt in der Schweiz (Do, 24.10.) tourt sie mit ihrem Programm (Satie, Debussy, Gershwin, Strawinsky) durch China und bringt Eindrücke aus dem dortigen Musikleben mit.

Der jüngste Musiker der Reihe ist der 25-jährige Pianist Julian Trevelyan. Er beschäftigt sich durch Werke von Liszt und Prokofiev mit «war and love» (Do, 7.11.). Mit Eckart Runge und Jacques Ammon treten zuletzt (So, 24.11.) zwei Grenzgänger der Klassik auf, die zwar nicht mehr der «Jugend» entsprechen, dafür programmatisch den «Umbruch» erfüllen.

Hinweis

Liederabend: Montag, 9. September, 19.30, Aegerihalle, Unterägeri.


Konzertreihe: Funkig, groovig in ­ die neue Saison

Musizierende aus drei Jazzgenerationen spielen beim Intercity Jazz Orchestra – erfahrene Amateure, angehende Jazzprofis und Berufsmusiker. Mit dem Akkordeonisten und Produzenten Anatole Muster startet die moderne Big Band unter dem Titel «Groove Extravaganza» ins neue Semester. An diesem Abend wird das Orchester einen Mix aus Stücken von Anatole Muster, der französischen Nu-Jazz-Band Electro Deluxe und des amerikanischen Gitarristen und Songwriters Cory Wong präsentieren. Es wird also nicht nur jazzy, sondern vor allem auch funky, mit einem soulig-hip-hoppigen Anstrich.

Das Akkordeon-Phänomen Anatole Muster spielt mit dem Intercity Jazz Orchestra in Kriens.

Das Akkordeon-Phänomen Anatole Muster spielt mit dem Intercity Jazz Orchestra in Kriens.

Bild: zvg

Anatole Muster, sein Debütalbum «Wonderful now» ist im April erschienen, hat im Juli am Festival Luzern Live gespielt. Der 22-jährige, in London ansässige Schweizer hat sich mit seinem «einzigartiger Ansatz für modernen Jazz» schon weitherum einen Namen gemacht. Verbindungsglied zwischen den beiden Veranstaltungen: Die Orange Peel Agency in Luzern, die fürs Konzertprogramm von Luzern Live verantwortlich zeichnet, ist für Musters Booking zuständig.

Es ist die 4. Saison für die Intercity Jazz Nights, die bis Januar einmal monatlich im Club des Luzerner Kulturzentrums Südpol stattfinden – in unmittelbarer Nähe zur Musikhochschule. (reg)

Hinweis

Donnerstag, 5. September, 20.15, Club, Südpol, Kriens.


Lucerne Festival: Standesgemäss und improvisiert

Prägender als das Motto sind für das Sommer-Festival mehrmals auftretende Residenzkünstler. So kann man den Gastkomponisten Beat Furrer und Lisa Streich nochmals im Porträtkonzert des Ensembles HELIX begegnen (Sa, 7. September, 11.00, Musikhochschule Luzern, Konzertsaal Salquin) Der Cellist Sheku Kanneh-Mason bestätigt seine Vielseitigkeit als «Artiste étoile» mit Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 1 (Tonhalle Orchester, Mi, 11. September, 19.30, KKL, Konzertsaal). Das Lucerne Festival Contemporary Orchester als Residenzorchester für neue Musik gibt dieser vitalen Schub mit Werken von George Benjamin und Luciano Berio (Sa, 7. September, 14.30, KKL, Konzertsaal).

Aber auch das Motto «Neugier» sorgt weiter für Überraschungen. So erklingen Sinfonien von Bruckner und Mahler nicht nur standesgemäss mit den Wiener Philharmonikern unter Klaus Thielemann (Bruckners Erste, 7. September) oder der Staatskapelle Berlin unter Susanna Mälkki (Mahlers «Lied von der Erde», 8. September). Einen anderen Weg geht «Stegreif»: Das «Improvising Symphony Orchestra» rekomponiert Bruckners siebte Sinfonie mit Einsprengseln von Jazz und Weltmusik und macht das «Adagio», das Bruckner auf den Tod Richard Wagners schrieb, zur «Trauerarbeit für eine (un)mögliche Zukunft» (Di, 10. September, 18.00, KKL, Luzerner Saal). Wenn das nicht neugierig macht! (mat)

Hinweis

www.lucernefestival.


Festival: Auf dem Güllenkasten wird gerockt

Musik (Rock), Atmosphäre (Engelbergertal; Live-Graffitikunst von Anoy), regionales Essen (Toni von Matt) und lokale Biere (Brauerei «High5», Stansstad). Der Hof 1 in Dallenwil, Nidwalden, ist das Ziel.

Das sind die sechs Bands des bereits 10. Hofairs:

Mothers Pride muss man nun wirklich nicht mehr vorstellen. Die Luzerner verkörpern ehrliche, handgemachte Rockmusik – neuerdings mit mehr als einem guten Schuss Pop. Für kompromisslose Rockmusik mit mehr als 30 Jahren Erfahrung steht auch die Nidwaldner Band Lost Command. Gerade jetzt frönt sie dem 70s Hardrock.

Ska seit 1996 macht Kalles Kaviar aus Basel, dazu Rocksteady und Reggae. Und das mit einem Augenzwinkern und gelassen – let’s party! Drums, Gitarre und Gesang, das Duo Catalyst aus St. Gallen zeigt eine energiegeladene Alternative-Rock-Performance. Die schräge sechsköpfige Combo Öz Ürügülü aus Zug macht einen Sound zwischen Filmmusik, Metal, Jazz, Country, arabischer Volksmusik – und Schlager … Abgefahren.

«Moderner Retro-Rock-Sound»: Basement Saints aus Grenchen.

«Moderner Retro-Rock-Sound»: Basement Saints aus Grenchen.

Bild: zvg

Klassischer Rock ‹n› Roll mit Hammondorgel, Gitarre und Schlagzeug ist ihr Ding, beeinflusst von Soul und Blues. Am Vortag erscheint die soulgetränkte neue Single «Sail Through the Night» des Solothurner Trios Basement Saints. (reg)

Hinweis

Hofair: Samstag, 7. September, ab 11.00, Hof, Dallenwil; www.hofair.ch, Tickets an der Tageskasse (kein Vorverkauf).


Buchtaufe und Lesung in Luzern: Markus Bundi präsentiert an der Reuss sein neuestes Werk

Der Schweizer Autor Markus Bundi stellt in Luzern seine neue Lyrik vor.

Der Schweizer Autor Markus Bundi stellt in Luzern seine neue Lyrik vor.

Bild: zvg

Liebhaber sensibler Lyrik dürfen am Samstag an die Reuss in Luzern pilgern: Dort liest der 1969 geborene Schweizer Autor und studierte Philosoph Gedichte aus seinem neuen Lyrikband «Lichte Anker» vor. Die Buchtaufe im Hotel des Balances am Reussufer beinhaltet auch ein Gespräch zwischen Markus Bundi, Verleger Remo Reginold und Lyrikerin Katharina Lanfranconi. Zudem gibt es einen Apéro. Bundis Gedichte verbänden äussere mit inneren Welten, sagt Katharina Lanfranconi, «das eine Auge offen, das andere blickt nach innen». (sh)

Hinweis

Samstag, 7. September, 11.00, Hotel des Balances, Weinmarkt, Luzern.


Kulturachsenfest & Generationenfest: Am Samstag wird gefeiert – rund ums Freigleis und auch im Neubad

Albin Brun & Christina Brunner musizieren um 15.30 Uhr im Neubad.

Albin Brun & Christina Brunner musizieren um 15.30 Uhr im Neubad.

Bild: zvg

Das Kulturachsenfest geht in die zweite Runde und das Generationenfest «Zeitsprung» in die erste. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr lädt die IG Kulturachse am 7. September zur zweiten Ausgabe der Festivitäten rund um das Freigleis ein. Viel Musik soll für Leben rund ums Freigleis sorgen. Dazu muss man wissen: Die Kulturachse ist durch die Fläche definiert, die beidseitig zwischen Neubad und Südpol ans Freigleis grenzt. Die Interessensgemeinschaft «IG Kulturachse» besteht aus Akteuren in diesem Umfeld wie etwa Kulturinstitutionen.

So gibt es im Obergrund am Nachmittag ein Kinderprogramm und abends ein Konzert mit Blind Butcher. Im Südpol wiederum gibt es Konzerte mit nadanix und Elliphant. Und im Neubad feiert das Generationenfest «Zeitsprung» seine Premiere. Die Genossenschaft Zeitgut Luzern, der Verein Momentum und der Verein Netzwerk Neubad laden zum Konzert mit Albin Brun & Kristina Brunner sowie zu Aktivitäten für Jung und Alt ein. Es gibt ein Erzählcafé, einen Spieletisch oder einen Detektivrundgang. (sh)

Hinweis

Samstag, 7. September 2024, 14.00-22.00, Neubad, Südpol, Kubra, Quartierverein Obergrund sowie EBG Geissenstein; www.ig-kulturachse.ch


Luzern bekommt ein ­«Mischmasch»-Kulturfestival

Das erste Batiburillo-Kulturfestival biete «jungen Kunstschaffenden eine Plattform, ihrer Leidenschaft nachzugehen», wird das Projekt auf der Crowdfunding-Plattform Crowdify beschrieben. «Wir wollen ein einzigartiges Festival schaffen mit Street-Food, Barbetrieb, Kunstmarkt, Tanzaufführungen, Secondhand-Basar und natürlich Livekonzerten». Von den erhofften 20000 Franken wurden Stand Dienstag erst gut 4000 eingenommen. Das Crowdfunding wurde deshalb bis nach dem Festival verlängert. Auch wenn das erste «Batiburillo» noch Geld braucht, um eine schwarze Null zu schreiben, soll es in jedem Fall durchgeführt werden (wir berichteten).

Während das Lokale im Vordergrund steht, wurden für die Konzerte junge und nicht mehr ganz junge «aufstrebende» nationale Acts verpflichtet: das Indie/Alternative-Duo Heera (Ostschweiz) – hier finden Singer-Songwriter und elektronische Elemente ziemlich cool zusammen –, Jamila (Zürich) – eingängige und persönliche Popsongs – und die Coverband Just’n Joy (Westschweiz) – Soul und «Vintage»-Rock ‹n› Roll. (reg)

Hinweis

Freitag, 6., 11.00–22.00, Samstag, 7., 11.00–22.00, Sonntag, 8. September, 10.00–21.00, Universum-Zwischennutzung, Inseliquai, Luzern; www.batiburillo.ch.


Eine Liebe aus vergangenen Zeiten

Der Kammerchor Luzern besinnt sich nach dem Grossprojekt mit dem Requiem von Johannes Brahms vergangenes Jahr auf kleinere Besetzung und ältere Werke.

«Dû bist mîn, ich bin dîn» wandelt durch Renaissance und Frühbarock. Begleitet von Caroline Ritchie (Violone) und David Erzberger (Orgel/Continuo) besingt der Chor unter der Leitung von Alban Müller die Liebe. Das Programm ist dabei nach Sprachen gegliedert. Deutsch, Latein, Französisch und Englisch; die Liebe kannte schon früher keine Grenzen. (dst)