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Quentn im Test: E-Mail-Marketing aus Deutschland

Quentn im Test: E-Mail-Marketing aus Deutschland

Rund um den Versand von E-Mails offeriert der Cloud-Dienst Quentn mehrere ineinandergreifende Marketingwerkzeuge, mit denen sich neue Kunden gewinnen und vorhandene gezielt ansprechen lassen. Unser Testbericht zeigt, was der Dienst leistet und für welche Unternehmen er sich besonders eignet.




💡 Das Wichtigste in Kürze

  • Quentn vereinfacht den Newsletter-Versand und das E-Mail-Marketing, integriert ist zudem ein einfaches Sales CRM.
  • Landing-Pages und Formulare erfassen die Kontaktdaten von Interessenten (Leads), flexibel definierbare Workflows automatisieren Abläufe und realisieren Funnel.
  • Der Cloud-Dienst arbeitet konform zur DSGVO und erzwingt in diesem Rahmen beispielsweise das Double-Opt-In-Verfahren.
  • Aufgrund des überschaubaren Funktionsumfangs und der einfachen Bedienung eignet sich Quentn vor allem für Selbstständige, Start-ups und KMUs.
  • Preis: ab 39,00 EUR / Monat (für 1.000 Kontakte)*

Ob Stammkunde oder vielversprechender Lead: Als besonders effektives Instrument zur Kundenbindung hat sich die gute alte E-Mail entpuppt. Sobald man die Kontaktdaten von prinzipiellen Interessenten besitzt, kann man sie über regelmäßige Nachrichten immer wieder auf das eigene Unternehmen aufmerksam machen oder mit gezielten Rabatten zurück in den Shop ziehen. Genau hier springt Quentn* ein: Der Cloud-Dienst automatisiert und steuert nicht nur den E-Mail-Versand, sondern ergänzt ihn noch um mehrere nützliche Marketinginstrumente.

Besucher in Leads umwandeln

Quentn hilft bereits bei der Kundengewinnung, die in erster Linie über maßgeschneiderte Landing-Pages erfolgt. Diese Webseiten holen Internetnutzer auf das eigene Angebot, ermuntern zur Preisgabe ihrer E-Mail-Adressen und verwandeln sie auf diese Weise in sogenannte Leads. Unter anderem könnte eine Landing-Page zur Teilnahme an einem Gewinnspiel einladen oder aber für eine Newsletter-Anmeldung einen Rabatt im Online-Shop ausloben.



In diesem Editor zieht man aus der Palette am rechten Rand die gewünschten Elemente an die passende Stelle auf der Landing-Page.

(Bild: Screenshot)

In Quentn klickt man Landing-Pages bequem per Drag-and-drop in einem Baukasten zusammen. Bei der Gestaltung helfen zwar über 30 Vorlagen, Konkurrenten wie GetResponse (Test) bieten jedoch eine deutlich größere Auswahl. Die Vorlagen von Quentn sind durchweg klar und sachlich gestaltet, womit sie sich bei vielen verschiedenen Gelegenheiten einsetzen lassen. Nach Angaben des Cloud-Dienstes stammen die Vorlagen von professionellen, aber nicht namentlich genannten Designern. Über den Landing-Page-Baukasten entworfene Seiten reagieren responsive und passen sich somit automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen an. Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, Inhalte gezielt auf mobilen Geräten ein- oder auszublenden. Auf diese Weise erscheinen etwa alle technischen Details eines Laptops nur auf großen Desktop-Bildschirmen.



Quentn offeriert nicht viele Vorlagen für Landing-Pages, die vorhandenen sind dafür leicht anzupassen und vielfältig einsetzbar.

(Bild: Screenshot)


Zugeschnitten auf die DSGVO

Die Landing-Pages hostet Quentn, wobei ihre Auslieferung über den Amazon-Dienst CloudFront erfolgt. Dieses Content Delivery Network soll selbst bei vielen gleichzeitigen Anfragen für eine gute Erreichbarkeit und eine flotte Auslieferung der Seiten sorgen. Insbesondere die auf den Landing-Pages eingetippten Daten fließen damit aber über ein amerikanisches Unternehmen. Quentn nutzt immerhin die europäischen Rechenzentren von Amazon, zudem garantiert der Cloud-Dienst die Einhaltung der EU-Datenschutzverordnung DSGVO.

Auch bei der Datenverarbeitung und dem eigentlichen E-Mail-Versand folgt Quentn den hiesigen Vorschriften und Gesetzen. Unter anderem darf man allen Formularen eine Checkbox hinzufügen, mit der Interessenten die Lektüre der zuvor hinterlegten Datenschutzbestimmungen abnicken müssen. Des Weiteren schreibt Quentn das etablierte Double-Opt-In-Verfahren (DOI) zwingend vor. Dabei schickt der Cloud-Dienst einem neu gewonnenen Kontakt zunächst eine E-Mail mit einem Link, über den er seine Anmeldung explizit noch einmal bestätigen muss. Jede versendete E-Mail enthält zudem automatisch einen Link, über den sich die Kontakte wieder abmelden, beziehungsweise dem Empfang von Nachrichten widersprechen können.



Die ausführliche Dokumentation von Quentn erklärt viele Funktionen mit verständlich aufgebauten Videos.

(Bild: Screenshot)

Für deutsche Kunden fasst Quentn in seiner Online-Dokumentation alle wesentlichen rechtlichen Anforderungen verständlich zusammen und liefert sogar noch einen Vorschlag für eine Datenschutzerklärung. Die Ratschläge sind jedoch recht allgemein gehalten und dürften nur teilweise auf andere deutschsprachige Länder übertragbar sein. Unternehmen können sich folglich an ihnen orientieren, eine maßgeschneiderte Rechtsberatung ersetzen sie jedoch nicht. Die Online-Dokumentation steht außerdem auf Englisch und Spanisch zur Verfügung.

Übernahme von existierenden Kontakten

Eine bereits vorhandene Kundendatenbank importiert der Cloud-Dienst, sofern sie als CSV-Datei vorliegt. Excel-Tabellen und andere populäre Formate nimmt Quentn hingegen nicht an. Beim Import lassen sich die bestehenden Daten aktualisieren und direkt von Dubletten befreien.

Will man Daten aus einem anderen Dienst übernehmen, muss man die Kontakte dort ebenfalls über die entsprechende Funktion in eine CSV-Datei exportieren und diese dann in Quentn importieren. Für den Umzug von MailChimp*, KlickTipp, GetResponse* und ActiveCampaign stellt der Anbieter dedizierte Anleitungen bereit. Darüber hinaus überträgt der Support auf Wunsch Funnel, Formulare und API-Anbindungen – sofern sie sich jeweils mit Quentn umsetzen lassen.

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Leads in Handarbeit

Apropos Support: Jeden Import geben Quentn-Mitarbeiter erst nach einer manuellen Prüfung frei. Vor allem bei größeren Kontaktdatenbanken kann es zudem vorkommen, dass der Quentn-Support sogar die Zugangsdaten für die Quelle anfordert. Diese akribische Verifikation soll verhindern, dass Spammer den Cloud-Dienst für ihre Zwecke missbrauchen. Quentn erhält damit aber auch Einblick in Unternehmensinterna sowie den Kundenstamm. Im Gegenzug kann der Support beim Import helfend einspringen beziehungsweise assistieren.



Eine vorhandene Kundendatenbank schaltet Quentn nur an Werktagen frei. Man sollte daher den Import mit entsprechendem zeitlichem Vorlauf planen.

(Bild: Screenshot)

Abschließend lassen sich neue Kontakte einzeln per Hand in Quentn einpflegen. Das ist unter anderem dann nützlich, wenn Interessenten ihre Kontaktdaten in einem Verkaufsgespräch am Telefon durchgeben. In der Praxis dürfte dieser Weg dennoch nur selten beschritten werden: Zwar nimmt Quentn beliebig viele manuell erstellte Kontakte entgegen, innerhalb von 24 Stunden darf man jedoch nur fünf Kontakte für den Empfang von E-Mails freischalten und so für sie das Opt-In-Verfahren umgehen. An alle anderen neu eingetippten Kontakte stellt der Cloud-Dienst erst einmal keine E-Mails zu.


Blitzschnell erstellte Newsletter

Eine einzelne E-Mail für ausgewählte Kontakte bezeichnet Quentn als Newsletter. Ein solcher entsteht genauso komfortabel wie die Landing-Pages: In einem Baukasten zieht man Überschriften und Bilder an die gewünschten Stellen in der Nachricht und tippt dann die notwendigen Texte ein. Der Bereich mit dem Baukasten war zum Testzeitpunkt allerdings recht klein geraten und ließ sich auch nicht in seiner Größe verändern. Das dadurch notwendige Herumscrollen erschwerte insbesondere bei komplexen Layouts und längeren Nachrichten die Arbeit. Immerhin lässt sich der Editor in einen Vollbildmodus schalten, in dem Quentn jedoch die übrigen Newsletter-Einstellungen ausblendet.



Newsletter entstehen im gleichen grafischen Editor wie Landing-Pages, durch die übrigen Newsletter-Einstellungen gestaltet sich die Bedienung jedoch etwas fummelig.

(Bild: Screenshot)

Beim Layout helfen über 50 fertige Vorlagen, zudem stehen rund 500.000 lizenzfreie Bilder der Stockfoto-Anbieter Unsplash, Pexels und Pixabay parat. Bilder lassen sich in einer einfachen Bildbearbeitung nachbearbeiten und dort unter anderem mit Filtern versehen oder beschneiden. Newsletter dürfen Emojis, Videos, GIFs, Verweise auf bekannte Social-Media-Netzwerke sowie interaktive Elemente enthalten. So kann man das Interesse der Empfänger erst mit animierten Produktvorstellungen wecken und dann über einen „Sale“-Button direkt zum Schlussverkauf in den Online-Shop schicken. Abschließend lassen sich wie bei den Landing-Pages unterschiedliche Darstellungen für Mobilgeräte und den Desktop hinterlegen.



Auch bei der Erstellung einer E-Mail helfen qualitativ hochwertige Vorlagen.

(Bild: Screenshot)

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Automatisch personalisiert

Das deutsche Telemediengesetz verlangt, dass jede gewerblich verschickte E-Mail gültige Kontaktdaten enthält. Quentn ist auf dieses E-Mail-Impressum bereits vorbereitet. So schreibt der Dienst automatisch Platzhalter in jede E-Mail, die der Cloud-Dienst vor dem Versand durch den Firmennamen und die aktuelle Anschrift ersetzt. Die Platzhalter selbst bestehen aus Textkürzeln, die man nach Belieben zu einem individuellen E-Mail-Impressum umstellen und zurechtrücken darf. Auch für die einzelnen Daten der Kontakte, wie etwa die korrekte Anrede oder das Geburtsdatum, kennt Quentn passende Platzhalter. Sie ermöglichen eine direkte Ansprache der Kunden im Newsletter-Text beziehungsweise eine Personalisierung der Inhalte.



Die Platzhalter mit den geschweiften Klammern ersetzt Quentn automatisch durch die passenden Daten.

(Bild: Screenshot)

Alternativ zum E-Mail-Baukasten steht ein klassischer Editor bereit, der wie eine einfache Textverarbeitung funktioniert. Wer sich mit HTML und CSS auskennt, darf in ihm die E-Mails bis aufs letzte Bit selbst formatieren. In jedem Fall muss man sich sämtliche Texte komplett selbst ausdenken – bei GetResponse und anderen Konkurrenten liefert mittlerweile künstliche Intelligenz zumindest Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

Leads und Kunden segmentieren

In welche Postfächer eine E-Mail wandert, bestimmt man über Filterregeln. So kann man den Cloud-Dienst beispielsweise anweisen, allen Geburtstagskindern einen Gutschein für den Online-Shop zu schicken. Das Festlegen der entsprechenden Filterregeln gelingt bequem per Mausklick. Komplexere Filter lassen sich unter einem Namen speichern und so später schnell wieder abrufen. Sämtliche durch einen Filter erfassten Kontakte präsentiert Quentn bereits während des Zusammenklickens. Fehler in den Regeln fallen so schnell auf.



Hier würde Quentn einen Newsletter an alle Kontakte schicken, denen das Tag „Käufer“ anheftet. In diesem Fall gibt es nur einen passenden Kontakt.

(Bild: Screenshot)

Wer ein E-Book heruntergeladen hat, interessiert sich sicherlich auch für die Neuauflage. Dazu müsste man allerdings wissen, wer das E-Book bereits besitzt. In Quentn erreicht man dies, indem man den entsprechenden Kontakten passende Tags anheftet. Im Beispiel könnte man allen E-Book-Lesern das Tag „E-Book“ ankleben. Die zugewiesenen Tags lassen sich dann in den Filtern nutzen, um die Kontakte maßgeschneidert zu segmentieren.

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Termingerechter E-Mail-Versand

Der Versand der E-Mails erfolgt auf Wunsch zeitgesteuert. So kann man die elektronische Wurfpost für den Black Friday bereits einen Monat vorher in Ruhe vorbereiten. Um zu kontrollieren, ob der Versand funktioniert, schickt man den Newsletter an eine für diesen Zweck hinterlegte E-Mail-Adresse. Anders als bei GetResponse kann man die Test-E-Mail nicht an mehrere Empfänger oder ausgewählte Kontakte senden. Konkurrent Mailchimp beobachtet zudem, wann die jeweiligen Empfänger den Newsletter bevorzugt öffnen und errechnet daraus dann den idealen Versandzeitpunkt. Quentn fehlen derartige Optimierungsmöglichkeiten.

Verleitet das Produktfoto mit dem Hund oder doch die Variante mit der Katze zu mehr Bestellungen? Das lässt sich elegant mit einem Split- oder A/B-Test herausfinden. Dabei hinterlegt man mindestens zwei verschiedene Varianten eines Newsletters. Quentn schickt dann jede dieser Fassungen an ausgewählte Kontakte, misst die Reaktionen der Empfänger und liefert schließlich so einen Hinweis auf die erfolgreichere Version. Der Cloud-Dienst kann dabei maximal fünf verschiedene Variante einer E-Mail gleichzeitig jonglieren. Ein A/B-Test gelingt in Quentn allerdings nur, wenn bereits mindestens 500 Kontakte vorliegen.

Verlässliche Zustellung vorbei am Spamfilter

Der Versand sämtlicher E-Mails erfolgt laut Quentn-Website über „CSA-zertifizierte E-Mail-Server in Deutschland“. Damit die Postfächer der Empfänger die E-Mails nicht direkt als Spam klassifizieren, setzt der Cloud-Dienst auf die Verfahren DomainKeys Identified Mail (DKIM), Sender Policy Framework (SPF) und Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance (DMARC). Damit können die Empfänger eindeutig nachvollziehen, wer die E-Mails verschickt hat und dass sie von einem vertrauenswürdigen Absender stammen. Wer eine eigene Domain betreibt, muss allerdings zur Unterstützung von DMARC manuell einen DNS-Eintrag anpassen.

Zurückkommende beziehungsweise nicht zustellbare E-Mails registriert Quentn und leitet passende Maßnahmen ein (Bounce-Management). Scheinbar nicht mehr existierende Postfächer schreibt der Dienst beispielsweise zukünftig nicht mehr an. Die Gründe für eine zurückkommende E-Mail lassen sich jederzeit einsehen beziehungsweise nachvollziehen.


Automatisierte Funnel

Trägt sich ein Lead für einen Newsletter oder ein Gewinnspiel ein, sollte man ihn zumindest per E-Mail begrüßen. Diese und viele weitere Abläufe kann Quentn automatisieren. Bei welchen Ereignissen der Cloud-Dienst wie reagieren soll, klickt man in einem Ablaufdiagramm zusammen. Diese Workflows bezeichnet Quentn als Kampagne – und verwendet den Begriff damit leicht anders als manch ein Konkurrent. Der entsprechende Diagrammeditor zielt laut Quentn darauf ab, auch komplexere Abläufe übersichtlicher und kompakter als die Mitbewerber darzustellen. Er unterstützt alleredings offiziell nur die Desktop-Fassung von Google Chrome – Nutzer anderer Browser müssen mit Problemen rechnen, wenngleich bei unseren Tests in Firefox alles reibungslos funktionierte.



Kampagnen entstehen in einem Diagrammeditor. Quentn arbeitet dabei nacheinander alle Punkte in Pfeilrichtung ab.

(Bild: Screenshot)

Mit Kampagnen lassen sich fast beliebig komplexe Reaktionen umsetzen. Beispielsweise kann Quentn einem neuen Lead direkt nach der Registrierung eine vorbereitete Willkommensnachricht schicken, dann vierzehn Tage warten und dem Kontakt schließlich einen Gutschein für den Online-Shop anbieten. Die hinterlegten Abläufe dürfen abhängig vom Verhalten der (potenziellen) Kunden unterschiedliche Aktionen auslösen. Ignoriert etwa ein Lead die E-Mail mit dem Gutschein, schickt ihm Quentn nach weiteren sieben Tagen eine Erinnerung. Auf diese Weise kann eine Kampagne den Lead ganz gezielt durch das Angebot zu einem Kaufabschluss leiten und so einen Funnel realisieren.

Für einige häufig benötigte Abläufe sowie einige typische Funnel offeriert Quentn vorgefertigte Kampagnen, die sich leicht an eigene Bedürfnisse anpassen beziehungsweise erweitern lassen. An diese Vorlagen gelangt man allerdings nur umständlich über die Online-Dokumentation: Hat man sich für eine der dort aufgelisteten fertigen Kampagnen entschieden, muss man sie über einen Link mit mehreren Mausklicks in Quentn importieren. Die Anzahl der fertigen Kampagnen war zum Testzeitpunkt zwar recht übersichtlich, die offerierten Exemplare deckten aber die häufigsten Standardaufgaben ab.

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Formulare für die Lead-Generierung

Als Auslöser beziehungsweise Startpunkt für eine Kampagne können unter anderem Landing-Pages und selbstgestrickte Formulare dienen. Letztgenannte klickt man ebenfalls per Drag-and-drop zusammen und bindet sie dann beispielsweise auf der eigenen Website ein. Die Formulare schützt der Cloud-Dienst automatisch mit einer Floot- und Spam-Protection vor Spammern beziehungsweise Angreifern. Langding-Pages muss man explizit für die jeweilige Kampagne entwerfen – eine bereits über den entsprechenden Menüpunkt angelegte Landing-Page lässt sich nicht als Ausgangspunkt einbinden.

Wenn Quentn einen Kunden bereits kennt und dieser beispielsweise über einen Link in einer E-Mail zurück auf eine Landing-Page springt, füllt der Cloud-Dienst die dortigen Eingabefelder auf Wunsch selbst aus. Ist beispielsweise die E-Mail-Adresse bekannt, muss der Kontakt für eine Gewinnspielteilnahme nur noch seinen Namen eintippen. Diese Automatik suggeriert dem Kunden, nur noch wenige weitere persönliche Daten preisgeben zu müssen, was wiederum die Hemmschwelle für die Eingabe von weiteren Daten senkt. Gleichzeitig gewinnt man so zusätzliche Informationen über den Kunden.

Möglich sind zudem Formulare, die Informationen in bis zu fünf einzelnen Schritten abfragen. So könnte man etwa im ersten Bildschirm nur den Namen und die E-Mail-Adresse und erst im zweiten Schritt die Postanschrift abfragen. Darüber hinaus darf man versteckte Felder in die Formulare schmuggeln, über die sich dann die Kontakte unter anderem über mehrere Geräte hinweg verfolgen lassen (Multi Device Tracking).

Automatische Klassifizierung

Eine Kampagne kann den Kunden automatisch Tags zuweisen und somit die Kontakte weiter segmentieren. Der Cloud-Dienst beobachtet zudem seine Kontakte (Web-Tracking). Dabei merkt sich Quentn unter anderem, wie viel Zeit ein Kontakt auf der Website verbringt und wie lange er sich ein Video angesehen hat (Video-Tracking). Diese Informationen darf man dann wiederum in Kampagnen abfragen beziehungsweise nutzen.

Kampagnen können die Marketingabteilung bei ausgewählten Ereignissen benachrichtigen. Passend konfiguriert schlägt der Cloud-Dienst beispielsweise Alarm, sobald ein Interessent einen Funnel vorzeitig abbricht. Das Marketing kann dann umgehend einschreiten und etwa den Kontakt persönlich ansprechen. Die Benachrichtigungen gelingen nicht nur per E-Mail, sondern auch per Push-Nachricht im Browser.

Rollenbasierte Rechtevergabe

Bei Bedarf erhalten mehrere Marketingmitarbeiter Zugriff auf Quentn. Dabei kann man über das eingebaute Benutzer- und Rechtemanagement gezielt vorgeben, welcher Mitarbeiter welche Funktionen und Informationen zu Gesicht bekommt. Der Cloud-Dienst nutzt ein rollenbasiertes Rechtemanagement, wobei allerdings nur maximal fünf verschiedene Rollen erlaubt sind.

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Serienbriefe und fehlende Tests

Über eine Kampagne lassen sich sogar Serienbriefe erzeugen. Dazu erstellt man zunächst in einer Textverarbeitung eine passende Vorlage im DOCX-Format, wobei man von Quentn vorgegebene Platzhalter für Namen, Anschrift und weitere Kontaktdaten verwendet. Der Cloud-Dienst erzeugt dann ein neues Word-Dokument, das für alle Empfänger eine personalisierte Fassung des Briefs enthält. Die Briefe automatisch als PDF-Datei an die Kontakte verschicken kann Quentn allerdings nicht.

Ob eine komplexe Kampagne tatsächlich so funktioniert wie gedacht, erfährt man erst in der Praxis. Im Gegensatz zu anderen Konkurrenten fehlen Quentn passende Debugging- und Diagnose-Werkzeuge. So klopft GetResponse seine Workflows auf Fehler ab und sendet Testnachrichten an ausgewählte E-Mail-Adressen. In Quentn lässt sich eine fertige Kampagne nur testen, indem man sie mit einem zuvor für diesen Zweck angelegten Testkunden durchläuft. Und es gibt noch ein Problem.

Gezieltes Marketing mit Kundenprofilen

Je häufiger man einen Kunden auf die eigenen Seiten zurückholt und zu Aktionen animieren kann, desto besser lernt Quentn diesen kennen. Für jeden Kontakt führt der Dienst ein Protokoll, in dem seine einzelnen Aktionen vermerkt sind. So kann die Marketingabteilung gezielt nachvollziehen, welche E-Mails die Person geöffnet hat und wofür sie sich im Einzelnen interessiert. Quentn verrät sogar, welche und wie viele Kontakte welche Schritte einer Kampagne durchlaufen haben.

Alle von Quentn gesammelten Informationen ermöglichen gezieltere Marketingaktionen sowie eine Optimierung der Kampagnen. Gleichzeitig werfen die so gläsern gewordenen Kunden ein Datenschutzproblem auf. Hier sollten Unternehmen auf eine passende Datenschutzerklärung achten und explizit das Einverständnis der Kontakte einholen. Die gesammelten Kundendaten speichert der Cloud-Dienst chiffriert auf Servern in der EU, die vom deutschen Webhoster Hetzner betrieben werden – an welchen Orten, in welchen Rechenzentren und mit welchen Verschlüsselungsverfahren, behält die in Potsdam ansässige Quentn.com GmbH jedoch für sich.


Mini-Sales-CRM

Bis zum Kauf eines Produkts durchlaufen die Leads in der Regel mehrere Stufen. So findet beispielsweise häufig vorab noch ein Verkaufsgespräch statt. In Quentn kann man den Weg durch diese Stages verfolgen und steuern. Dazu erstellt man zunächst eine sogenannte Sales-Pipeline, die alle notwendigen Stages für einen Vertragsabschluss enthält. Anschließend schiebt man die entsprechenden Kontakte schrittweise durch die Pipeline. Auf diese Weise behält man immer im Blick, ob man mit einem Kontakt noch ein Verkaufsgespräch führen muss. Im Rahmen dieses einfachen Opportunity Managements kann man sogar den durch den jeweiligen Kunden zu erwartenden Umsatz als Zielvorgabe hinterlegen.



Hier wartet Tim Schürmann auf eine Terminvereinbarung, bei einem Vertragsabschluss könnten letztendlich 10.000 Euro herausspringen.

(Bild: Screenshot)

Darüber hinaus lassen sich die Sales Pipelines in Kampagnen einbinden. Diese können dann neu gewonnene Leads direkt in eine Pipeline schieben oder beim Erreichen einer bestimmten Stage dem Kontakt automatisch einen Kostenvoranschlag schicken. Quentn erzeugt dazu passende Statistiken, mit denen man den Verkaufserfolg stetig im Auge behält. Unter anderem protokolliert der Cloud-Dienst die häufigsten Gründe für einen Abbruch des Kaufvorhabens.

Einige weitere automatisch generierte Statistiken präsentiert übersichtlich ein Dashboard. Unter anderem verrät es schnell, ob die Anzahl der neuen Kontakte in der letzten Zeit gestiegen oder gar gesunken ist und wie viele Kontakte den letzten Newsletter geöffnet haben. Dabei bleibt man allerdings auf die vorhandenen Diagramme festgenagelt – eigene Statistiken, Diagramme und Reports darf man nicht anlegen. Die fast in jedem Bildschirm verfügbare Suchfunktion spürt einen Begriff in sämtlichen Kontakten, Kampagnen, Benutzern und Tags auf. Pipelines und Landing-Pages ignoriert sie hingegen.



Diese “Dashboard” getaufte Seite fasst wichtige Kennzahlen aus den letzten Marketingaktionen zusammen.

(Bild: Screenshot)


WordPress, Shopify & Co: Integration von Drittanbietern

Quentn zapft einige gängige Online-Shops wie Shopify und WooCommerce an und bezieht die dortigen Aktionen des Kunden auf Wunsch in seine Kampagnen ein. Schließt ein Kunde etwa im Online-Shop einen Bestellvorgang ab, könnte ihn eine Kampagne automatisch mit dem Tag „Käufer“ versehen. Ferner dürfen Kampagnen auf Änderungen in den Terminkalendern von eTermin und Calendly reagieren. Abschließend lässt sich Quentn mit den Workflow-Diensten Zapier und Make verknüpfen.

Über mehr oder weniger umständliche Handgriffe spricht der Cloud-Dienst mit zahlreichen weiteren Diensten, darunter Online-Shops wie Magento, CRM-Systeme wie OneCockpit, Schulungssysteme wie Coachy und Content-Management-Systeme wie Joomla oder Drupal. Für WordPress steht sogar ein Plug-in bereit, das Quentn mit dem Content-Management-System integriert. Unter anderem lassen sich dann Seiten in WordPress ausgewählten Kontakten für einen begrenzten Zeitraum zugänglich machen. Das WordPress-Plug-in erhält allerdings nur eingeschränkten Support. Eine unvollständige Liste mit möglichen Integrationen fasst ein eigener Abschnitt in der Online-Dokumentation zusammen.

Aus eigenen Diensten und Programmen heraus spricht man mit Quentn über eine Web-API, die dem OpenAPI-Standard (alias Swagger) folgt. PHP-Entwickler dürfen zudem auf ein PHP-SDK zurückgreifen. Kampagnen können Kontakte ins JSON-Format verpacken und dann per HTTP an eine Internetadresse senden (Webhooks).

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Preise, Pläne & Gratis-Test

Quentn ist ausschließlich im Monats- oder Jahresabo erhältlich. Dabei gilt die Faustregel: je teurer das Abonnement, desto größer der Funktionsumfang. Unentschlossene können das Angebot 14 Tage lang kostenlos testen. Nach der Buchung darf man jederzeit selbst den Tarif wechseln und ihn dabei passend zum eigenen Bedarf sowohl Upgraden als auch Downgraden. In jedem Fall gewährt Quentn bei jährlicher Zahlweise 20 Prozent Rabatt.

Der günstigste Tarif „Lite“ kostete zum Testzeitpunkt 39 Euro pro Monat, eignete sich aufgrund des beschnittenen Funktionsumfangs aber im Wesentlichen nur für kleine oder neu gegründete Unternehmen. So sind maximal 1.000 Kontakte erlaubt, die viele Start-ups recht schnell erreichen dürften. Nur zwei mögliche Absenderadressen erschweren zudem das Einrichten von mehreren getrennten Newslettern. Support gibt es lediglich über ein Ticketsystem und das offizielle Hilfe-Center.

Die nächst höheren Tarife steigern im Wesentlichen die Anzahl der Kontakte und integrieren sich mit anderen Diensten. Der 119 Euro pro Monat teure Pro-Tarif erlaubt bis zu 10.000 Kontakte, A/B-Tests und die Nutzung durch zwei Marketingmitarbeiter. Außerdem erhält man Support auch per Telefon.



Der Einstiegstarif „Lite“ lag zum Testzeitpunkt preislich über dem von GetResponse, das dafür die Marketing-Automation erst in den höheren Tarifen anbot.

(Bild: Screenshot)

Sämtliche Leistungen gibt es erst im Business-Tarif. Nur in ihm darf man unbegrenzt viele Landing-Pages einrichten und unter einer eigenen Domain betreiben. Der Preis des Business-Abonnements orientiert sich an der Anzahl der Kontakte – von 199 Euro pro Monat für 15.000 Kontakte bis 850 Euro pro Monat für 100.000 Kontakte. Wer mehr Kunden betreuen möchte oder mehr als acht Mitarbeiter im Marketing beschäftigt, muss auf den Corporate-Tarif ausweichen. Dessen Preise verrät Quentn nur auf Anfrage.


Fazit

Quentn* erfindet das E-Mail-Marketing nicht neu. Die Funktionen des Cloud-Dienstes ähneln der Konkurrenz, allen voran GetResponse* und Mailchimp*. Dort bekommt man zu ähnlichen Preisen teilweise etwas mehr geboten, etwa eine Unterstützung durch künstliche Intelligenz. Des Weiteren sollte man bedenken, dass sich die einmal in Quentn angesammelten Kundendaten und Kampagnen später nicht mehr so einfach zu einem anderen Anbieter umziehen lassen (Vendor Lock-in-Effekt). Dieses Problem betrifft allerdings auch sämtliche Konkurrenzdienste.

Im Gegenzug schließt man bei Quentn einen Vertrag mit einem deutschen Unternehmen, das sich recht konsequent an die Vorgaben der DSGVO hält. Anders als bei so manchem Konkurrenten ist die Benutzeroberfläche äußerst übersichtlich aufgebaut, die Bedienung geht leicht von der Hand
und Dank der guten Dokumentation fällt der Einstieg leicht. Quentn eignet sich somit vorwiegend für Selbstständige, kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) sowie Start-ups. Dafür spricht auch, dass sich Quentn mit den von dieser Zielgruppe genutzten Tools wie Shopify verbinden kann.


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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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