Deutscher Ballermann-Urlauber fliegt aus dem Hotel auf Mallorca

Ein Hotel auf Mallorca hat einen deutschen Urlauber vor die Tür gesetzt, weil dieser angeblich einer Putzfrau Pornos auf dem Handy zeigte. Der Deutsche und dessen Reisebegleiter behaupten, das sei frei erfunden und überlegen nun, wie sie rechtlich dagegen vorgehen können.

Hans D. war mit seinem “Neffen” Marcello eine Woche im Ballermann-Urlaub im MLL Caribbean Bay. “Ich nenne ihn immer meinen Neffen, dabei ist es der Sohn der Schwester meiner Ex-Frau”, sagt der Kölner. Das Männerduo ging am Montagabend (16.9.) im Bierkönig feiern. Es wurde eine lange Nacht, der Kater am nächsten Morgen war dementsprechend. “Ich bin an den Strand gegangen, mein Neffe wollte seinen Rausch im Hotel ausschlafen. Er hatte ziemlich starke Kopfschmerzen.”

Als die Putzfrau ins Zimmer kam, versuchte der 23-Jährige ihr klarzumachen, dass er schlafen und nicht gestört werden wolle. “Sie war Russin und hat kein Wort verstanden. Mein Neffe übersetzte mit dem Handy auf Russisch, dennoch putzte sie munter weiter.” Am Abend sei alles normal im Hotel gewesen. Die Kölner aßen wie gewöhnlich zu Abend.

Plötzlich standen die Urlauber vor der verschlossenen Tür

“Am nächsten Morgen gingen wir zum Strand und grüßten die Putzfrau noch. Sie grüßte zurück. Als wir zurückkamen, war die Tür versperrt”, sagt Hans D.. Sein 23-jähriger Begleiter suchte die Rezeption auf, um nachzufragen. “Dort sagte man ihn, dass wir sofort abreisen sollen, sonst rufe man die Polizei.” Dabei sollen sich die Mitarbeiter an der Rezeption in mehrere Widersprüche verwickelt haben. “Erst sagten sie, ich solle Pornos gezeigt haben. Dann war es mein Neffe. Angeblich um 15 Uhr. Zu der Zeit war er nachweislich nicht mal im Hotel, sondern auf dem Weg zu mir an den Strand.”

Die Deutschen bestanden darauf, dass die Polizei gerufen wird. Die Guardia Civil kam. “Die Beamten fanden es merkwürdig, dass das Hotel sich erst 24 Stunden später meldete. Ich hatte das Gefühl, sie glaubten uns mehr”, so der Deutsche. An der Sachlage änderte es aber wenig. “Das Hotel hat Hausrecht. Mein Neffe sollte umgehend das Hotel verlassen.” Hans D. blieb noch eine weitere Nacht und reiste vorzeitig ab. “Der Urlaub war für mich gelaufen.” Seinem “Neffen” buchte er ein weiteres Hotelzimmer, wo er für 600 Euro bis Montag untergebracht ist. “Unser Reiseanbieter hatte uns eine Alternative für 1.600 Euro angeboten.”

Alleine ist der 23-Jährige nicht. “Seine Mutter und seine Freundin kamen. Eine bildschöne junge Dame. Mein Neffe hat es gar nicht nötig, eine 50 bis 60 Jahre alte Frau anzumachen.” Hans D. prüft nun, ob er das Geld für das alternative Hotel sowie die nicht erbrachten Leistungen im Caribbean Bay zurückfordern kann. “Ich finde es auch seltsam, dass der Hotelmanager nicht für uns zu sprechen war.” Das Hotel war auf MZ-Anfrage bislang nicht zu erreichen.

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