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ADAC vergleicht teilintegrierte schmale Wohnmobile

ADAC vergleicht teilintegrierte schmale Wohnmobile

Innen groß und außen klein: Schmale, teilintegrierte Wohnmobile stellen eine gute Alternative zu herkömmlichen Campervans dar. Sie bieten viel Innenraum und Komfort, ohne dabei auf die Vorteile von kompakten Abmessungen beim Fahrzeug zu verzichten. Der ADAC hat sieben Modelle unter die Lupe genommen. Sie alle sind mit einer Länge von maximal sechs Metern und einer Breite von rund 2,20 Metern perfekt für anspruchsvolle Strecken und für den Straßenverkehr gut geeignet. Innen können alle mit einem komfortablen Platzangebot punkten. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von unter 3,5 Tonnen sind alle Fahrzeuge zudem mit dem Führerschein der Klasse B zu fahren.

Sind kleine, teilintegrierte Wohnmobile eine gute Alternative zu Campervans?

Dieser Frage galt es nachzuspüren. Dazu hat der ADAC sieben besonders schmale und kurze Modelle getestet. Die Modelle eignen sich vor allem für Paare, die Wert auf Komfort legen, und für Familien, allerdings nur mit einem (kleinen) Kind. Die Fahrzeuge verfügen über zwei bis drei Schlafplätze. Wobei der dritte Schlafplatz oft verkürzt ist. Im Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation schaffen es sogar vier Personen, einen Schlafplatz zu finden. Das Doppelbett ist bei allen Modellen hinten quer über der Heckgarage angeordnet und mindestens 194 Zentimeter lang (Matratzenmaß). Übrigens die Heckgarage ist der Ort wo bequemes und sicheres Beladen von Fahrrädern und Rollern mit ausziehbaren, einschiebbaren, verschiebbaren und vor allem kombinierbaren Modulen möglich ist.

Die Nasszellen der Wohnmobile sind auch als Dusche zu nutzen, ohne dass größere Umbauarbeiten notwendig sind. Bei einigen Fahrzeugen sind Solarpakete ab Werk erhältlich, so bei den Fahrzeugen von Bürstner, Dethleffs, Knaus und Sun Living. Nicht ohne Grund sind Isofixanker in Pkws schon seit langer Zeit vorgeschrieben. Bei den Wohnmobilien gibt es immer noch ein Modell, das darauf verzichtet. Es ist das Fahrzeug von Etrusco. Bürstner, Dethleffs, Knaus und Sun Living bietet die Verankerung optional an. Das überzeugte das Testteam des ADAC im Technik-Zentrum in Landsberg nicht. Merkwürdig, dass Wohnmobile um Sicherheitsassistenzsystemen immer noch einen großen Bogen machen. Für die Camper sind diese Assistenten inzwischen zwar verfügbar, sie sind aber nur als Extra erhältlich. Dabei ist dieses System gerade bei den großen Wohnmobilen sinnvoll. Der ADAC empfiehlt ausdrücklich, dies beim Kauf zu berücksichtigen, auch wenn dadurch Zusatzkosten entstehen.

Konkret getestet wurden die Modelle von:

  • Bürstner TravelVan T 590 G
  • Sun Living C 60 SP 
  • Carado V132 pro,
  • Sunlight V 60 Adventure 
  • Dethleffs Globebus Go T 15
  • Etrusco V 5.9 DF
  • Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation 

Der Bürstner TravelVan T 590 G mit großem Schlafplatz

Der Bürstner TravelVan T 590 G auf Fiat-Ducato-Basis bietet bei 220 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze, von denen zwei optional mit Isofixhaltern ausgestattet sind. Das Modell hat den größten Schlafplatz (200 × 140 Zentimeter) unter den sieben verglichenen Wohnmobilen. Wer es beim Schlafen so wie zu Hause möchte, ist hier gut aufgehoben. Optional ist die Sitzgruppe zu einem weiteren Schlafplatz umzubauen. Schlafen kann da aber nur eine kleine Person. 

Die Küche ist mit einem Drei-Flammgaskocher und einer Spüle bestückt. Unterhalb der Arbeitsfläche befindet sich ein Absorberkühlschrank mit Eisfach, der mit Gas betrieben wird. Die Nasszelle ist wie üblich mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette (herausnehmbarer Fäkalientank) ausgestattet. Durch eine zur Seite klappbare Wand wird aus dem Badezimmer schnell eine Dusche. Spiegel und Schrank sind dadurch beim Duschen vor Spritzern geschützt. Winter-Camping ist möglich, wenn du das Fahrzeug mit einer Combi-6-E-Gasheizung mit Warmwasserbereiter aufrüstest. Optional ist ein Winterpaket verfügbar. Dabei geht es um einen isolierten Grauwassertank und eine elektrische Fußbodenheizung. Der Bürstner TravelVan T 590 G ist das zweitteuerste Wohnmobil im Test.

  • Bürstner TravelVan T 590 G                                                        
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato
  • Gewicht fahrbereit: 2.695 Kilogramm
  • Abwassertank: 90 Liter
  • Grundpreis: 72.990 Euro

Der Carado V132 pro ist kompakt

Der Carado V132 pro auf Citroën-Jumper-Basis bietet bei nur 214 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze. Außerdem vier eingetragene Sitzplätze. Das Fahrzeug ist offenbar ein Wunderwerk der Raumaufteilung: Mit nur 5,94 Metern Länge ist er das zweitkürzeste Fahrzeug im Vergleich. Zwei Sitzplätze sind serienmäßig mit Isofixhaltern ausgestattet. 

Das Doppelbett befindet sich wie üblich im Fahrzeugheck über der Heckgarage mit Klappen von beiden Seiten. Optional ist die Sitzgruppe zu einem weiteren Schlafplatz umzubauen. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter und gehört mit 55.000 Euro zu den preiswerteren im Testfeld.

  • Carado V132 pro         
  • Basisfahrzeug: Citroën Jumper
  • Gewicht fahrbereit: 2.633 Kilogramm
  • Abwassertank: 92 Liter
  • Grundpreis: 54.999 Euro

Der Dethleffs Globebus Go T 15 ist nichts für großwüchsige Campende

Der Camper von Dethleffs Globebus Go T 15 auf Ford-Transit-Basis bietet bei 220 Zentimetern Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze. Außerdem vier im Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) eingetragene Sitzplätze. Zwei sind optional und gegen Aufpreis mit Isofixhaltern auszustatten. Mit 2,69 Metern Höhe ist er das niedrigste Modell, das Modell ist also nichts für großgewachsene Camper. Das quer angeordnete Doppelbett befindet sich im Fahrzeugheck über der Heckgarage, für die du als Sonderausstattung auf der linken Seite eine extra breite Tür bestellen kannst. 

Die Nasszelle ist wie üblich mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Dank der zur Seite klappbaren Wand wird aus dem Badezimmer eine Dusche, Spiegel und Schrank sind vor Spritzern geschützt. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-6-E-Dieselheizung mit Warmwasserbereiter. Optional gibt es ein Winterpaket mit isoliertem und beheiztem Grauwassertank, damit ist der Tank vor unliebsamer Eisbildung geschützt.

  • Dethleffs Globebus Go T 15              
  • Basisfahrzeug: Ford Transit
  • Gewicht fahrbereit: 2.600 Kilogramm
  • Abwassertank: 95 Liter
  • Grundpreis: 59.299 Euro

Der Etrusco V 5.9 DF ist auch im Winter einsetzbar

Der Etrusco V 5.9 DF auf Ford-Transit-Basis bietet bei nur 214 Zentimetern Außenbreite zwei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind aktuell noch nicht verfügbar, aber ab dem Modelljahr 2025 immerhin optional. Das quer angeordnete Doppelbett mit 195 Zentimetern Länge befindet sich im Fahrzeugheck über der Heckgarage, beidseitig zugänglich über eine breite Klappe. Ein dritter Schlafplatz ist nicht vorgesehen. 

Die Nasszelle ist wie üblich mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Mit einer zur Seite klappbaren Wand ist es möglich, aus dem Badezimmer eine Dusche zu machen. Spiegel und Schrank sind durch die klappbare Wand vor Wasserspritzern geschützt. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional ist der V 5.9 DF mit isoliertem Grauwassertank, elektrischer Fußbodenheizung und Combi-6-E-Gasheizung winterfest zu machen. Das Wohnmobil ist der Preistipp unter den sieben getesteten Modellen. 

  • Etrusco V 5.9 DF          
  • Basisfahrzeug: Ford Transit 
  • Gewicht fahrbereit: 2.586 Kilogramm
  • Abwassertank: 95 Liter
  • Grundpreis: 52.499 Euro

Beim Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation ist Fußbodenheizung möglich

Der Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation auf VW-T6.1-Basis bietet bei 216 Zentimeter Außenbreite zwei bis vier Schlafplätze und dazu vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind allerdings nur für einen Sitz optional verfügbar. Das Problem ist, dass die Zuladung bis auf 3.500 Kilogramm nicht so ohne Weiteres möglich ist. Es droht schnell eine Überladung. Der ADAC empfiehlt, deshalb ringsum bei allen Rädern verstärkte Federn einbauen zu lassen.

Das quer angeordnete Doppelbett mit 200 Zentimeter Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, beidseitig über eine breite Klappe erreichbar. Werden optional verfügbare, ausklappbare Betten geordert, können bis zu vier Personen im Knaus übernachten. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Dieselheizung mit Warmwasserbereiter. Optional gibt es eine elektrische Fußbodenheizung und die auch elektrisch betreibbare Combi-6-E-Dieselheizung. Das Wohnmobil ist mit einem Preis von 83.600 Euro das teuerste Modell im Testfeld.

  • Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation
  • Basisfahrzeug: VW T6.1
  • Gewicht fahrbereit: 2.600 Kilogramm
  • Abwassertank: 58 Liter
  • Preis:  83.590 Euro

Der Sun Living C 60 SP ist das schmalste Wohnmobil

Der Sun Living C 60 SP auf Fiat Ducato-Basis ist mit nur 212 Zentimeter Außenbreite das schmalste Wohnmobil im ADAC-Vergleich. Das Wohnmobil bietet zwei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Für einen Sitzplatz sind Isofixhalter verfügbar. Das Doppelbett mit 200 Zentimeter Länge (ebenfalls rekordverdächtig) befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, die beidseitig über eine breite Tür zu erreichen ist.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional sind für den Winter ein isolierter und beheizter Grauwassertank, eine elektrische Fußbodentemperierung und eine Combi-6-E-Gasheizung ebenfalls erhältlich.

  • Sun Living C 60 SP     
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato
  • Gewicht fahrbereit: 2.750 Kilogramm
  • Abwassertank: 85 Liter
  • Grundpreis:  64.499 Euro

Der Sunlight V 60 Adventure hat Isofixhalter serienmäßig

Der Sunlight V 60 Adventure auf Citroën-Jumper-Basis bietet bei nur 214 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze. Es gibt vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind an zwei Sitzplätzen serienmäßig verbaut. Das Doppelbett mit 194 Zentimeter Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, die beidseitig über eine Tür/Klappe verfügt.

Die Nasszelle ist mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Mit einer zur Seite klappbaren Wand entsteht aus dem Badezimmer eine Dusche. Spiegel und Schrank sind dann vor Spritzern geschützt. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional sind für den Winter eine elektrische Fußbodenheizung und eine Combi-6-E-Gasheizung verfügbar.

  • Sunlight Adventure V 60
  • Basisfahrzeug: Citroën Jumper
  • Gewicht fahrbereit: 2.641Kilogramm
  • Abwassertank: 92 Liter
  • Grundpreis: 56.999 Euro

Alle Wohnmobile haben eine vergleichbare Ausstattung wie Campervans: Sitzbank mit Tisch, Küche mit Gasherd, Spüle, Kühlschrank, Nasszelle mit Waschbecken, Kassettentoilette und Dusche mit Frischwasserver-/Grauwasserentsorgung, Heizung, Warmwasserboiler, elektrische Energieversorgung mit 12 Volt, Innenraumbeleuchtung, USB-Steckdosen sowie 230-Volt-Steckdosen im Fahrzeug.

Vorteile teilintegrierter Wohnmobile gegenüber Campervans

Wohnmobile, bei denen es sich eigentlich um ausgebaute Serien-Transporter handelt, gehören zu den bestverkauften hierzulande. Das Fahrerhaus ist durch die drehbaren Fahrerhaussitze nur zum Teil in den Wohnraum integriert (deshalb teilintegrierte Wohnmobile). Allerdings erfordert ihre Karosserieform als einfacher Kasten einige Zugeständnisse beim Innenausbau und bei der Funktionalität. So verfügen die Fahrzeuge allesamt über Schiebe- und Hecktüren, die beim Öffnen den Blick auf das Innere des Fahrzeugs freigeben. Außerdem können Kälte, Regen oder Wind ungehindert einströmen. Die Fahrzeuge haben einen schmalen Innenraum und nach oben schräg zulaufende Seitenwände. Hängeschränke, falls überhaupt vorhanden, sind häufig sehr klein und der Durchgang eng. Der Stauraum ist insgesamt begrenzt. Oft erweitern die Hersteller die Nasszelle mit einer Lamellenschiebewand in den Wohnraum. Das alles sind zwingende Notwendigkeiten, die sich aus der ursprünglichen Idee eines Transporters ergeben.

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Schmale, teilintegrierte Wohnmobile sind trotzdem eine gute Alternative zu Campervans. Sie bieten bei fast gleichen Außenabmessungen innen mehr Platz und lassen sich im Straßenverkehr ähnlich gut fahren. Sie haben die Front und Fahrerkabine eines Serientransporters, an die ein für Camper meist speziell niedriger Fahrzeugrahmen mit Hinterachse angefügt ist. Darauf ruht die Wohnkabine. Sie ist mit einem flachen, aber abgetrennten Schlafbereich (Alkoven) mit der Fahrerkabine verbunden. Gerade Böden, Wände und Decken vereinfachen den Innenausbau und sorgen für mehr Platz. 

Teilintegrierte Wohnmobile haben im Gegensatz zu Campervans keine Blechverstrebungen im Inneren, was ebenfalls Platz bringt. Außerdem ist ihr Heck vollständig geschlossen. Unter dem dort hoch eingebauten Bett befindet sich die sogenannte Heckgarage. Sie ist separat durch eine halbhohe Tür an der Fahrzeugseite zugänglich. Bei einigen Modellen ist das sogar beidseitig möglich.

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