close
close

Jazzfestival – Jazzsommer Baden: Abschlussveranstaltung auf der Trabrennbahn

Jazzfestival – Jazzsommer Baden: Abschlussveranstaltung auf der Trabrennbahn

Der Start zur dreitägigen Veranstaltung erfolgte am Freitag mit „Rudi Berger´s Vienna Harmonie Unit“. Diese besteht aus Rudi Berger (Violine), Markus Gaudriot (Piano & Keys), John Arman (Guitar), Clemens Gigacher (Bass), Lukas Böck (Drums) und Pepi Kramer (Percussion). Mit dieser Formation trat Berger erstmals 2023 im Wiener Jazz & Music Club „Porgy & Bess“ auf.

Rudi Berger

Der herausragende österreichische Jazzgeiger, feiert am 19. November 2024 seinen 70. Geburtstag und sein 55. Bühnenjubiläum. Sowohl musikalisch als auch instrumental ist er seit vielen Jahrzehnten seinen eigenen Weg gegangen. Ein Pionier, auf welchem Gebiet auch immer, hat zuweilen mit vielen Widerständen zu kämpfen und ist meist auf sich selbst gestellt.

Als Reisender zwischen den Kulturen, in denen sich der Wiener Jazzgeiger und Komponist Rudi Berger seit Jahren bewegt, ist ihm die Vielfalt des menschlichen Ausdrucks eine immerwährende Quelle der Inspiration. Dies manifestiert sich in seinen vielschichtigen Kompositionen und seiner persönlichen Tongebung. Aus diesem Grund hat sich Berger einen wichtigen Platz in der Welt der Jazzvioline geschaffen und gilt heute als eine der originellsten und richtungsweisenden Stimmen seines Genres.

The Royal Flush Orchestra

Am Samstag spielte die von Helmut „Blacky“ Schwarzer 1966 gegründete, erste und einzige Wiener „Harlem Jazz Band“. Bereits in den Anfangszeiten feierte sie große Erfolge. Nach einer längeren Unterbrechung gab es einen Neustart. Die aktuelle Besetzung: Marcus Racz, Franz Binder und Walter Fend (Trumpets), Günter Spies (Trombone), Sandor Rigo, David Marsall und Hermann Vasik (Saxes & Clarinets), Helmut Schwarzer (Piano), Hannes Laszakits (Bass) und Gerhard Zeilinger (Drums).

Ziemlich genau nach vier Jahrzehnten – letzter gemeinsamer Auftritt war bei der Jochen-Rindt-Show im Frühjahr 1969 – stand das Royal Flush Orchestra im März 2009 wieder auf einer Bühne. Mit 50 Prozent aus der Originalbesetzung gab es einen Neustart im Schloss Hunyadi. Im Riefelsaal war die Begeisterung überwältigend. Ähnlich verlief der erste Abend im Ratpack-Vienna unter dem Motto „Harlem-Jazzdancing”. Die Musik des Royal Flush wurde auch als Tanzmusik gerne angenommen und die Stimmung war fantastisch.

Die stilistische Basis ist gleich wie in den 60er-Jahren, prinzipiell ist das Repertoire aber auch offen für neuere Stücke, soweit sie mit „Harlem-Jazz“ gut verträglich sind. Das 10-Mann-Orchester begeisterte mit durcharrangierten Sounds der ersten Bigbands von Duke Ellington, King Oliver, Clarence Williams, Fletcher Henderson u.a. in seiner Anfangszeit und auch Samstagabend auf der Trabrennbahn das Publikum.

Stanton Bigband als krönender Abschluss am Sonntag

Bei sommerlichem Herbstwetter konnte die 16-köpfige Band unter der Leitung von Helmut „Jazzy“ Grussmann zur Freude aller erschienen Jazzfans open air spielen. Die weiteren Bandmitglieder waren David Mayrl, Helmut Strobl, Gerd Kolaja, Thomas Beck, Lisi Stiger, Manfred Holzhacker, Walder Fend, Franz Binder, Ádám Ladányi, Joe Pinkl, Marus Eckl, Uli Datler, Martin Bayer und Martin Treml.

Die Band existiert schon über 50 Jahre! Das Schwergewicht liegt auf den klassischen Stücken von Count Basie und Duke Ellington, aber natürlich auch von Lionel Hampton, Benny Goodman, Glenn Miller, Tommy Dorsey und anderen. Die Arrangements werden fast alle selbst geschrieben. Wichtig dabei ist, dass alle Musiker auch Soli spielen und die Arrangements für spontane Einfälle offenbleiben.

Die Band absolvierte zahlreiche Konzerte im In- und Ausland (allein im Wiener Jazzland über 300 Abende), Auftritte mit absoluten Spitzenstars des Jazz wie Eddie „Lockjaw“ Davies, Harry „Sweets“ Edison, Joe Newman, Doc Cheatham, George Masso, Jim Galloway, Warren Vache, Harry Allen, Bill Berry, Karl Ratzer, Ines Reiger, Oskar Klein und vielen anderen.

Vor dem „Pegasus“ merkte man, dass die Stanton Bigband mit Leidenschaft und Wildheit spielt: schwarz”, erdig und bluesig!

Das war der Jazzsommer Baden

Stanton Bigband

Karin Lovrich, Erich Herber und Helmut „Blacky” Schwarzer von ProJazz Austria

Foto:
Gerhard Maly, Gerhard Maly


Im Rahmen des Jazzsommers Baden auf der Trabrennbahn, welcher von ProJazz Austria veranstaltet wurde, gab es 12 Konzerte, von denen bis auf zwei alle open air gespielt werden konnten, und die 3-tägige Abschlussveranstaltung. Jazzfans und Musikliebhaber kamen voll auf Ihre Rechnung und hoffen auf eine Fortsetzung im kommenden Sommer.

Wie uns der Obmann des Vereines Helmut „Blacky“ Schwarzer mitteilte, wird schon an dem Programm für nächstes Jahr gearbeitet und nach Sponsoren gesucht. Über die Wintermonate werden Vereinsbands einmal monatlich im Café Central in Baden und im Ristorante Pierino in Traiskirchen aufspielen. Für den 11. November steht ein Jazzabend im Hotel at the Park, Baden auf dem Programm.

Näheres zu den geplanten Auftritten finden Sie auf:
https://www.projazz.at/konzert-termine