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Kreisliga-Coach ist seinen Job los

Kreisliga-Coach ist seinen Job los

Steyerberg. Das war ein kurzes Intermezzo: Swen Heidrich, der erst vor gut sieben Wochen das Traineramt beim ambitionierten Fußball-Kreisligisten TuS Steyerberg übernommen hatte, ist seinen Job schon wieder los – und das nach einem 2:1-Sieg beim TSV Eystrup. Der erste Paukenschlag der noch jungen Kreisliga-Saison, in der viele Trainer die Steyerberger als Aufstiegsanwärter tippten, ist somit erfolgt.

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TuS-Spartenleiter Ralf Gieseking und Heidrich sprechen im HARKE-Gespräch von einer einvernehmlichen Trennung und sagen unisono: „Es hat einfach nicht gepasst.“ Der Zeitpunkt kommt jedoch schon sehr überraschend und wirft einige Fragen auf.

Swen Heidrich nur sieben Wochen im Amt

Rückblick: Im Januar 2024 gab der damaligen TuS-Trainer Pedro Pinheiro sein Aus im Sommer bekannt. Spartenleiter Ralf Gieseking, der gern mit dem Sulinger weitergemacht hätte, führte daher im Januar und Februar viele Gespräche, um einen passenden Nachfolger zu finden. Beim TSV Wietzen wurde er dann fündig und holte den 46-jährigen Swen Heidrich aus der 1. Kreisklasse zum ambitionierten Kreisligisten.

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„Es gab viele Gespräche, und wir freuen uns, dass Swen das Team übernehmen wird. Die Jungs stehen der Entscheidung absolut positiv gegenüber und freuen sich. Genau wie bei Pedro ist Swen ja auch ein unbeschriebenes Blatt hier bei uns in Steyerberg“, sagte Gieseking damals.

Mann mit Oberliga-Erfahrung: Steyerbergs Neuzugang Timo Gieseking wird nicht der neue TuS-Coach. Er ist zwar gerade verletzt (Außenbandriss), steht aufgrund von Hochzeit und dem erstem Kind jedoch nicht zur Verfügung.

Mann mit Oberliga-Erfahrung: Steyerbergs Neuzugang Timo Gieseking wird nicht der neue TuS-Coach. Er ist zwar gerade verletzt (Außenbandriss), steht aufgrund von Hochzeit und dem erstem Kind jedoch nicht zur Verfügung.

Nach sieben Wochen der Zusammenarbeit sind die Aussagen nun allerdings nur noch Makulatur – das unbeschriebene Blatt wird nicht mehr vollgeschrieben. Obwohl Heidrich nur ein Spiel (1:2 am zweiten Kreisliga-Spieltag in Leese) von insgesamt zehn verlor, ist er nun seinen Job schon wieder los. Steyerberg steht mit sechs Punkten aus drei Spielen (6:4 Tore) auf Rang vier und gewann in der ersten Runde des Kreispokals bei Kreisliga-Absteiger mit 7:0.

Die Steyerberger sind per se eigentlich eher dafür bekannt, langfristig mit ihren Coaches zusammenzuarbeiten. Was ist also passiert? Gieseking: „Wir hatten uns das natürlich auch ganz anders vorgestellt, es hat einfach nicht so funktioniert, wie wir uns das erhofft hatten. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann wir uns zuletzt vorzeitig von einem Trainer getrennt haben.“

Ralf Gieseking will Lösung präsentieren

Gieseking horchte in der ersten Woche nach dem Kreisliga-Start in die Mannschaft hinein und erkannte schnell, dass da irgendetwas nicht stimmt: „Swen wurde von seinem Team und dem ganzen Umfeld nicht so akzeptiert, wie es sein sollte. Worauf hätten wir also noch warten sollen? Ich habe es in den Augen der Spieler gesehen, dann nach dem Eystrup-Spiel mit ihm gesprochen und wir haben uns getrennt. Die Mannschaft steht jetzt natürlich in der Pflicht. Wir haben es mit Swen probiert und sind jetzt um eine Erfahrung reicher.“

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Es gäbe auch schon erste Gedankenspiele und Vorstellungen, wer das Traineramt in Steyerberg übernehmen könnte, doch Eile ist nicht unbedingt geboten. Gieseking: „Wir haben durch den Rückzug von Rodewald am kommenden Wochenende spielfrei und können uns somit in Ruhe neu aufstellen. Ende der Woche würde ich aber schon gerne eine Lösung präsentieren.“

Swen Heidrich sieht es ähnlich wie sein ehemaliger Spartenleiter, lässt jedoch auch kritische Zwischentöne hören: „Es hat einfach nicht gepasst zwischen dem TuS, den Spielern und mir. Ich habe auf die persönlichen Verbindungen und Seilschaften im Team und im ganzen Drumherum keine Rücksicht genommen. Eine Truppe, die in Eigenregie einen selbst bestimmten Fußball spielen möchte und auch so agiert – das kann mit mir nicht funktionieren.“

Trainer lobt sein Ex-Team

Trotzdem spricht Heidrich von „einer Mannschaft mit tollen Fußballern, die um den Aufstieg mitspielen kann“, doch dazu gehöre eben auch, dass „man sich mal die Wahrheit sagt, neuen Trainern oder Spielern eine Chance gibt, nicht nur auf Altbewährtes setzt und sich auch selbst vielleicht mal reflektiert, um dann Erfolg zu haben“.

Ob ein anderer Trainer jetzt mehr Erfolg mit dem Team hat, das unter der Regie von Heidrich nur ein Spiel verlor, wird sich spätestens ab 29. August zeigen, denn dann gastieren die starken Aufsteiger vom SV GW Stöckse im Waldstadion.

DH